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Bundesligen: Forscher Jugendstil in Friedrichshafen

17.09.2025 • Bundesligen Autor: cb, SCC Berlin e.V. 172 Ansichten

War es ein Betriebsunfall? Oder der Verletzungsmisere geschuldet? Oder ist die Volleyball Bundesliga einfach ausgeglichener denn je? Warum auch immer: Zum ersten Mal seit 2012 hieß das Finale um die Deutsche Meisterschaft vor wenigen Monaten nicht BR Volleys gegen VfB Friedrichshafen, die Berliner setzten sich diesmal mit der SVG Lüneburg auseinander - und gewannen die Serie 3:0. Doch vor dem Bundesliga-Auftakt am 21. Okt (19.30 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle zwischen den beiden erfolgreichsten deutschen Vereinsteams ist klar: Die Schwaben haben sich etwas vorgenommen.

Forscher Jugendstil in Friedrichshafen - Foto:  Andreas Gora

Auch im letzten Jahr stand das Duell Berlin vs. Friedrichshafen früh auf dem Plan. (Foto: Andreas Gora)

Doch vor dem Bundesliga-Auftakt am 21. Okt (19.30 Uhr) in der Max-Schmeling-Halle zwischen den beiden erfolgreichsten deutschen Vereinsteams ist klar: Die Schwaben haben sich etwas vorgenommen.       

"Wir wollen in der Spitze mitspielen und haben drei Wettbewerbe", erläutert Thilo Späth -Westerholt, Geschäftsführer der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH, "wir wollen im Pokal ins Endspiel und auch in der Meisterschaft versuchen, das Finale zu erreichen. Im CEV-Cup wollen wir ebenfalls weiterkommen. Da war für uns vergangenes Jahr schon nach der ersten Runde Schluss." Das vergangene Jahr, es war kompliziert, in verschiedener Hinsicht. Obwohl der Manager das nicht als Entschuldigung ins Feld führt: Der nahezu komplette Ausfall des serbischen Zuspielers Aleksa Batak wegen einer hartnäckigen Knieverletzung und etliche andere Blessuren waren nicht zu kompensieren. Ende November 2024 scheiterten die Häfler innerhalb weniger Tage in der ersten Runde des CEV-Cups an Mladost Zagreb (HRV) und im Viertelfinale um den DVV-Pokal am TSV Haching München. Harte Schläge für einen 13-maligen Deutschen Meister, Rekordpokalsieger (17 Titel) und Champions-League-Gewinner von 2007.

Zumindest in der Liga stabilisierte sich Friedrichshafen danach, auch durch die Rückkehr von Nationalspieler Tim Peter aus Frankreich, gewann 18 von 24 Partien und belegte in der Hauptrundentabelle Rang drei. Im Playoff-Viertelfinale waren die SWD powervolleys Düren schnell bezwungen. Dann kam Lüneburg. Und eine weitere, bittere Verletzung, Hauptangreifer Michal Superlak knickte im zweiten Halbfinale um. Für den Polen war die Saison beendet. Der VfB kämpfte sich dennoch in ein fünftes Spiel und gab sich erst dort im Hexenkessel LKH Arena geschlagen - wo auch schon andere Teams schmerzliche Niederlagen erlitten. Unter den gegebenen Umständen kein Drama für die Südwestdeutschen, sondern eher ein ehrbares Abschneiden. Späth-Westerholt gibt zu, dass das Verpassen der Finalserie weh tat, weint dem aber nicht nach: "Lüneburg ist mittlerweile eine absolute Topmannschaft. In einer tollen Stadt, einer tollen Region, mit einer tollen Halle, mit einer guten Mannschaft und einem guten Trainer. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Damals hat die Mannschaft gewonnen, die an dem Tag besser war."

Sein Blick ist längst nach vorn gerichtet und das durchaus optimistisch. Nicht von ungefähr. Das Team vom Bodensee wurde durch sieben teilweise sehr vielversprechende Spieler verstärkt; von den Abgängen schmerzen allenfalls Superlak (GKS Katowice/POL) und Mittelblocker Jose Masso (PAOK Thessaloniki/GRE). Für den Kubaner kamen Louis Kunstmann, Bruder von Nationalspieler Joscha Kunstmann, vom College in Calgary sowie der Argentinier Gustavo Maciel. Superlaks Nachfolger soll Kyle Hobus werden, der zuletzt mit den Alpen Volleys Innsbruck österreichischer Meister und Final-MVP wurde. Er und Berlins Diagonaler Jake Hanes kennen sich aus der US-Nationalmannschaft; dort hatte auch Hobus? Backup Parker van Buren schon erste Einsätze. Da droht am 21. Oktober also ein fröhlicher Schlagabtausch in Stars & Stripes. Aus dem Pool der Friedrichshafener YoungStars rücken Libero Lucas Huckle und Zuspieler Daniel Habermaas auf. Keiner der genannten Zugänge ist älter als 25 Jahre. "Wir haben versucht, junge Spieler mit viel Potenzial zu uns zu locken. Ich glaube, das ist uns auch gelungen", frohlockt der Geschäftsführer.

Zur gleichen Altersklasse zählen Leonard Graven und der kanadische Außenangreifer Jackson Young, die wie Peter und Maciel den Sprung zur Weltmeisterschaft auf den Philippinen geschafft haben, also auch internationale Klasse vorweisen können. Der Däne Simon Tabermann Uhrenholt und der Deutsche Simon Kohn hatten ebenfalls bereits Einsätze in ihren Nationalmannschaften. Beide sind 21 Jahre jung. Der neue VfB - ein Volleyball-Kindergarten? Das nun auch nicht. Mittelblocker Marcus Böhme , ein gebürtiger Berliner, der 290 Länderspiele auf dem Buckel hat, fühlt sich mit 40 Jahren fit genug, eine weitere Saison in Friedrichshafen dranzuhängen, seine sechste am Stück, seine neunte insgesamt.

Und dann ist da noch Vojin Cacic. Der 35 Jahre alte Montenegriner hat in den vielen dramatischen Spielen, die sich Berlin und Friedrichshafen in der Geschichte des deutschen Volleyball-Evergreens geliefert haben, auch einmal eine Hauptrolle gespielt, leider eine tragische. Im Frühjahr 2022 riss ihm im zweiten Satz des ersten Endspiels die Achillessehne. Schon Mitte der nächsten Saison stand der Außenangreifer wieder auf dem Spielfeld, nach außergewöhnlich kurzer Rekonvaleszenz. "Warrior", also "Krieger", nannte ihn sein damaliger Trainer Mark Lebedew. Nicht zuletzt wegen seines nimmermüden Kampfgeistes haben sie den kahlköpfigen Routinier nun nach Stationen in Saudi-Arabien, Montenegro und der Ukraine zurück an den Bodensee geholt. "Vojin ist jemand, der viele Emotionen mitbringt", lobt ihn der heutige Chefcoach Adam Swaczyna, "er ist ein Vorbild auf und neben dem Feld." Und einer, den junge Wilde wie der Rest der Truppe zur Orientierung brauchen, wenn es mal nicht nach Wunsch läuft.

Das, so viel ist auch Späth-Westerholt klar, kann nämlich passieren. Immerhin hat man sich in einem Punkt gewappnet. "Ein wesentlicher Unterschied zur Vorsaison ist unsere Kaderbreite. Die letzten Jahre sind wir immer mit zwölf Spielern ins Rennen gegangen. Dieses Jahr haben wir die Möglichkeit, mit 14 Spielern zu starten, was sehr gut ist, weil wir vier Mittelblocker haben, einen zweiten Libero." Das mache sich im Training genau wie im Spielbetrieb bezahlt. "Auch nach der Erfahrung der letzten Saison mit vielen Verletzten wird uns das sicher helfen", glaubt Späth-Westerholt, "dazu haben wir einen sehr komprimierten Spielplan, viele englische Wochen. Deshalb freuen wir uns, dass wir da mit einem 14er-Kader reingehen können." Die schmerzliche Erinnerung klingt noch durch beim 38-Jährigen: "Wichtig ist, dass wir über die Saison auch gesund bleiben. Dann haben wir sehr gute Karten, oben mitzuspielen."

Das darf man als leise Kampfansage Richtung Hauptstadt verstehen. Womit sich der Manager des VfB Friedrichshafen schwertut, wie er bekennt: "Es ist ja kein Geheimnis, dass Berlin über die letzten Jahre sportlich die bessere Mannschaft war. Das wird auch kommende Saison so sein. Mit der Tiefe des Kaders, mit der Qualität des Kaders. Mit dem Etat, den man zur Verfügung hat. Natürlich tut das weh, wenn man so oft Zweiter wird. Aber jedes Jahr starten wir einen neuen Versuch." Der Serie der BR Volleys ein Ende zu setzen, "das ist unser Ansporn". Erste Aufschlüsse, was sich in der Spitzengruppe mit anderen Bewerbern wie Lüneburg, Giesen oder Düren tut, wird der Ligacup vom 10. bis 12. Oktober in Hildesheim geben, erwartet er.

Dann folgt rund zehn Tage später der erste Bundesliga-Aufschlag im Volleyballtempel. "Wir werden auch gegen die BR Volleys alles reinwerfen, um als Sieger von der Platte zu gehen", so Späth-Westerholt. "Wir fahren nach Berlin, um natürlich auch dort Punkte mitzunehmen." Das Publikum in der Max-Schmeling-Halle darf sich also auf einen angriffslustigen VfB und einen ersten Fingerzeig für eine lange Saison freuen.

Tickets sind jetzt hier erhältlich: www.br-volleys.de/tickets ???????

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