Es ist keine einfache Situation: Die BR Volleys sehen sich in der Playoff-Finalserie einem 0:2-Rückstand sowie dem ebenso starken wie selbstbewussten VfB Friedrichshafen gegenüber. Am Samstag (20. Apr um 18.00 Uhr) kommt es zum dritten Duell binnen sechs Tagen und den Berlinern bleibt wenig Zeit, das bisher Erlebte aus Köpfen und Gliedern zu schütteln. In der heimischen Max-Schmeling-Halle will die Mannschaft um Zuspieler Johannes Tille den Titelgewinn des VfB dennoch unbedingt abwenden.
Foto: Andreas Gora
"Friedrichshafen hat jetzt Wind in den Segeln und es wird ganz sicher nicht einfacher", muss BR Volleys Coach Joel Banks vor dem dritten Finalspiel konstatieren. Der 49-jährige Brite, der den Hauptstadtklub in seiner ersten Saison bis dato erfolgreich durch alle Wettbewerbe führte, sieht bisher einen über weite Strecken konsequenter und besser aufspielenden Gegner. Seine eigene Mannschaft muss hingegen aufgebaut werden. "Der VfB führt verdient und wir werden nun versuchen, in der kurzen Zeit bestmöglich mental und körperlich zu regenerieren, um in unserer Arena noch einmal einen großen Kampf zu liefern", sagt der Trainer zur schwierigen Ausgangslage. Obwohl das Ergebnis am Mittwochabend deutlich wurde, konnte Banks der 1:3-Niederlage in der SPACETECH ARENA etwas Positives abgewinnen: "Wir haben im zweiten Satz zumindest gezeigt, dass auch wir Rückstände aufholen und uns in diese Begegnung zurückkämpfen können, wenngleich dieser wichtige Durchgang am Ende verloren ging."
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das BR Volleys Team nach der Verletzung seines Kapitäns Ruben Schott in den Sätzen drei und vier das letzte Aufbäumen vermissen ließ. Was Banks personell auch versuchte, kein Schachzug konnte den dominanten und siegessicheren VfB aus seinem Tritt bringen. Noch sehen sich die Männer vom Bodensee jedoch nicht im Ziel und deshalb schärfte Cheftrainer Mark Lebedew unmittelbar nach dem Duell bereits deren Sinne: "Wir haben jetzt die große Chance, am Samstag in Berlin die Meisterschaft zu gewinnen. Ich habe es meiner Mannschaft aber gerade gesagt, Meister wird das Team, das drei Siege auf dem Konto hat. Und deshalb brauchen wir noch einmal dieselbe Einstellung."
In der Historie der Volleyball Bundesliga wurde ein 0:2-Rückstand in einer Finalserie erst einmal aufgeholt. Das gelang den Hauptstädtern um Sergey Grankin im Jahr 2022. Spieler wie Timothée Carle oder Nehemiah Mote standen damals wie heute auf dem Court und kennen damit zumindest den theoretischen Ansatz. In der Praxis allerdings erscheint dieses Vorhaben um einiges schwieriger, denn während die Pokalsieger ihre Bestform im Saisonfinale auf nahezu allen Positionen suchen, ruft Friedrichshafen diese auf den Punkt ab. Erneut wussten die beiden Hauptangreifer Superlak und Peter am Mittwoch zu überzeugen, dazu lieferte Masso immer wieder spektakuläre Aktionen in Block und Aufschlag.
Initialzündungen, die emotionalen Auftrieb geben, brauchen nun die BR Volleys. Trainer Joel Banks setzt darauf, dass daheim das Feuer neu entfacht werden kann: "Wir brauchen unser Publikum und dessen Unterstützung immer - in diesem ganz wichtigen Match natürlich umso mehr!"
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