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Bundesligen: Sensation zum Saisonstart

22.09.2024 • Bundesligen Autor: Johannes Mahl, SSC Karlsruhe 125 Ansichten

Karlsruhe (JM). Die Baden Volleys Karlsruhe haben in einem hart umkämpften Fünf-Satz-Match gegen die favorisierten WWK Volleys Herrsching einen überraschenden 3:2-(18:25, 20:25, 25:22, 25:23, 16:14) Sieg erzielt. Nach einem klar verlorenen ersten Satz fand Karlsruhe besser ins Spiel und steigerte sich vor allem in Annahme und Aufschlag.

Sensation zum Saisonstart - Foto:  Andreas Arndt

Kapitän Sandmeier macht am Ende den Deckel drauf. (Foto: Andreas Arndt)

Entscheidende Wechsel, darunter der Einsatz von Neuzugang Lennert Heckel, sowie eine hohe Effektivität in den Schlüsselmomenten brachten die Wende. In einem spannenden Finale behielt Karlsruhe die Nerven und sicherte sich schließlich den Sieg in der Verlängerung.

Die Gäste aus Herrsching wurden ihrer Favoritenrolle von Beginn an gerecht. Mit druckvollen Aufschlägen zwangen sie Karlsruhe immer wieder in schwierige Situationen, was dem bayerischen Block die Möglichkeit gab, leicht Zugriff zu finden. Schnell erspielten sie sich einen komfortablen Vorsprung (4:10), den sie zur Mitte des ersten Satzes dank einer beeindruckenden Aufschlagserie ihres erneut stark aufspielenden Diagonalangreifers Filip John weiter ausbauten (9:16). Das Team von Trainer Antonio Bonelli fand anschließend allmählich ins Spiel, doch eine Reihe von Eigenfehlern und die hohe Erfolgsquote der bayerischen Angreifer machten jede Hoffnung auf eine Wende im ersten Durchgang zunichte (18:25).

In der Satzpause schien Bonelli jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben, denn Karlsruhe trat im zweiten Satz wie verwandelt auf. Die Annahme um Libero Mika Ahmann stabilisierte sich, was es Zuspieler Tobias Hosch erleichterte, seine Angreifer in Szene zu setzen. Es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch (9:10), bei dem Alexander Benz mit einem Ass sogar die erste Führung für Karlsruhe herausspielte (15:14). Herrsching, angeführt von Filip John, erhöhte jedoch das Tempo und konnte den Spielstand rasch wieder zu ihren Gunsten drehen. Gegen Ende des Satzes ließ Karlsruhe etwas nach, und die Abgeklärtheit der Herrschinger in dieser entscheidenden Druckphase sicherte ihnen schließlich den zweiten Durchgang (25:20).

Antonio Bonelli reagierte erneut und brachte Neuzugang Lennert Heckel für Mittelblocker Maximilian Kersting ins Spiel. Ein weiterer Schachzug, der Wirkung zeigte: Karlsruhe stabilisierte sich in der Annahme und agierte zunehmend mutiger beim Aufschlag, was wiederum die Herrschinger unter Druck setzte. Die Baden Volleys erspielten sich einen Vorsprung von 4 Punkten, bis Filip John mit einer Aufschlagserie auf 18:20 verkürzte. Anders als in den vorherigen Sätzen ließ sich Karlsruhe jedoch nicht aus der Ruhe bringen und behielt auch in der entscheidenden Phase die Nerven (25:22).

Mit viel Selbstvertrauen und der nötigen Ruhe starteten die Badener in den vierten Satz. Dank der guten Annahme fand Tobias Hosch immer häufiger einen Einzelblock für seine Angreifer, die dies mit vielseitigen Angriffen zu nutzen wussten (5:2). Zu diesem Zeitpunkt war weder eine klare Favoritenrolle noch ein Niveauunterschied mehr erkennbar. Selbst als die Bayern zur Mitte des Satzes erneut ausglichen und es in der Crunchtime eng wurde (22:21), blieben die Karlsruher bemerkenswert gelassen. Sie wurden mit dem zweiten Satzgewinn belohnt: Bastian Korreck blockte den bis dahin überragenden Filip John zum 25:23.

Die Bayern starteten wie ausgewechselt in den fünften Satz. Mit einem schnellen und aggressiven Beginn erspielten sie sich zügig eine 4:0-Führung, die sie jedoch durch eigene Fehler teilweise wieder einbüßten. Der eingewechselte Felix Roos brachte die Wende mit einem beeindruckenden Ass (7:6). Beide Teams kämpften nun um jeden einzelnen Punkt, und so verlief auch dieser Satz bis zum Ende ausgeglichen (12:12). Doch das Momentum schien sich zugunsten der Karlsruher gedreht zu haben, als Herrsching durch zwei Eigenfehler die ersten Matchbälle für die Baden Volleys ermöglichte. Schließlich entschieden die Karlsruher das Spiel in der Verlängerung für sich: Kapitän Jens Sandmeier wehrte einen Angriff von Filip John einhändig ab und vollendete anschließend selbst erfolgreich über die Linie.

Eine herausragende Leistung der Karlsruher, die nicht nur bewies, dass sie als eingespieltes Team auf Augenhöhe mit den Spitzenteams der Liga agieren können, sondern auch gezeigt hat, dass sie mittlerweile die nötige Gelassenheit in kritischen und engen Situationen entwickelt haben - eine Eigenschaft, die große Hoffnungen auf weitere Überraschungen in dieser Saison weckt.
 

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