Das Positive an diesen Finalserien im Best-of-five-Format ist ja, dass den Zuschauern mindestens drei Spiele auf allerhöchstem Niveau geboten werden.
Allianz MTV möchte vor heimischer Kulisse den Serienausgleich feiern. (Foto: Bildermacher-Sport Jens Körner)
Oft reicht dann das Minimum an drei Partien nicht, um den Meister zu ermitteln. Für die Beobachter ist das schön, dann ist über einen längeren Zeitraum Hochspannung geboten. Der zweite positive Aspekt ist, dass es eigentlich immer schnell die Chance zur Wiedergutmachung gibt. Wie in diesem Fall für Allianz MTV Stuttgart. Der Start am Samstag in Schwerin verlief nicht nach Wunsch für den Titelverteidiger, beim 2:3 auswärts in Mecklenburg-Vorpommern gegen einen hochmotivierte SSC entschieden letztlich Nuancen. Wie auch in den bisherigen Spielen zwischen beiden Teams. Nun gibt es am Mittwoch um 19 Uhr im Heimspiel direkt die Chance zur Korrektur. "Wir haben sehr viel Bock. Das letzte Spiel hat schon gezeigt, wie eng alles zugehen wird. Vor einer ausverkauften SCHARRena ist das dann nochmal was Cooles, wir brauchen jeden, um Schwerin zu schlagen", meint Corri Glaab vor der Partie.
Zwischenstand 0:1 aus Stuttgarter Sicht also, natürlich noch kein Grund zur Panik. Aber trotzdem ist dieses Spiel am Mittwoch bezüglich der Bedeutung in keinem Fall zu unterschätzen, ein Serienausgleich würde den Druck nehmen, und zeitgleich einen Matchball für Schwerin in eigener Halle verhindern. Aber so weit ist es ja noch nicht, erstmal darf die SCHARRena dem ersten Meisterschafts-Heimspiel in diesem Jahr entgegenfiebern. Und Allianz MTV darf sich vor allem am vierten Satz in Schwerin hochziehen, emotional und spielerisch war das wohl ganz nach den Vorstellungen von Cheftrainer Konstantin Bitter. Auch die Comeback-Qualitäten im ersten Durchgang nach verschlafenem Start dürften dem Stuttgarter Anhang gefallen haben. Nun muss das Team um Kapitänin Maria Segura (gemeinsam mit Jolien Knollema am Samstag beste Stuttgarter Punktesammlerin) die eigenen Qualitäten am Mittwoch am besten über die gesamte Spielzeit auf die Platte bringen. Und die Angriffswucht des SSC um die starke Achse Kästner-Marring-Dambrink einzudämmen. Schwerin auf der anderen Seite wird mit viel Selbstvertrauen anreisen, spielte sich in der ersten Partie teilweise in einen Rausch. Hier muss Allianz MTV dagegenhalten, ein zusätzlicher Pluspunkt wird hier der eigene Anhang in der SCHARRena sein. Die Hütte im Neckarpark wird brennen, das ist mal sicher. Stuttgarts Volleyballerinnen sollen zum Ausgleich getragen werden.
Das Vertrauen in die eigene Stärke jedenfalls ist bei Allianz MTV ungebrochen. "So wie ich die Mannschaft kenne und so wie wir trainiert haben, zeigt es, dass wir umso mehr Lust haben, sie jetzt zu schlagen", gibt sich Corri Glaab kämpferisch und Michelle Schwerdtner ergänzt: "Wir müssen ein bisschen konstanter spielen und dann wird es eine gute Reaktion geben."