Gelungene Europapokal-Premiere: Der Volleyball-Bundesligist SWD powervolleys Düren gewinnt das Hinspiel in der ersten Qualifikationsrunde zum CEV-Cup gegen Shakhtar Soligorsk (Belarus/Weißrussland) mit 3:0. 25:20, 25:22, 25:21 lauteten die Satzergebnisse in der Arena Kreis Düren.
Weil Soligorsk auf die Bitte der SWD powervolleys hin auf sein Heimrecht verzichtet hat, findet das Rückspiel direkt einen Tag später am Mittwoch ab 19 Uhr in Düren statt. Das Heim-Team benötigt zwei gewonnene Sätze, um den Sprung in die Hauptrunde des CEV-Cups zu schaffen. Da wartet im Dezember Galatasaray HDI Istanbul. Auch die zweite Partie wird live im Internet gezeigt im Bounce House auf www.spontent.tv.
Satz eins hatte eine interessante Dynamik und zeigte, dass das Scouting eines Gegners und das tatsächliche Spiel zwei verschiedene Dinge sein können. Die Gäste wussten, dass Dürens Spielmacher Tomas Kocian-Falkenbach seine Angreifer mit schnellen Pässen bedient. Der Gegner aus Belarus griff mit seinem auf Handlungshöhe ausgelegten Blockspiel oft an den Dürener Angriffen vorbei. Die SWD powervolleys dagegen verteidigten viele Angriffe von Soligorsk und schlugen dann schnell zu, bis zum 9:4 alleine dreimal über Tobias Brand. Shakhtar änderte die Taktik, richtete den Block anders aus, um Düren die Angriffe über die Linie wegzunehmen. Für den Satz kam die Umstellung zu spät, vor allem, als der eingewechselte Eric Burggräf ein Ass zum 20:14 servierte. "Wir haben die andere Blocktaktik registriert und umgestellt. Tomas hat dann mehr Angriffe über unsere Mitte gespielt, weil ihre Blocker früher auf dem Weg nach außen waren", sagte Angreifer Sebastian Gevert.
Jetzt aber waren die Gäste besser im Spiel und punkteten mit ihrer Stärke: einer Handlungshöhe, mit der die SWD powervolleys sich nicht messen können. Zweimal packte der Gegner im Block zu, führte 8:6. In der Satzmitte hatte trotzdem Düren die Nase vorne, weil die Mannschaft Bälle in der Feldabwehr verteidigte, an die sie vorne am Netz nicht heranreichen konnte. Blocker David Pettersson beeinflusste die Partie zudem von der Grundlinie, weil er das Spiel der Weißrussen mit gezielten taktischen Aufschlägen störte. Sein Team profitierte, zog auf 16:12 davon. Näher als 18:20 kamen die Gäste nicht mehr heran, weil die SWD powervolleys in einer anderen Disziplin weniger produktiv waren: im Produzieren von Fehlern. Zum Satzgewinn segelte ein Shakhtar-Angriff ins Aus. "Volleyball ist ein Fehler-Spiel. Wer weniger macht, der gewinnt", sagte Gevert.
Die Sache blieb trotzdem weiter eng. In Satz drei wechselte die Führung ständig, bis der Durchgang in die entscheidende Phase ab 20 kam. Dann meldete sich Düren mit Block an, genau zur richtigen Zeit. Vorbereitet von starken Aufschlägen des eingewechselten Marcin Ernastowicz blockierte zuerst Kapitän Michael Andrei, dann Tobias Brand. Das 24:20 sammelte Düren ein, weil erneut Andrei im Block einen Angriff so entschärfte, dass Brand seine Chance im Gegenangriff nutzen konnte. "Du konntest Tobi heute alles hinwerfen. Der hat aus jedem Ball was gemacht", lobte Gevert.
Jetzt bleibt mit Spannung zu erwarten, wie beide Teams das Spiel über Nacht analysieren und ihre Taktik entsprechend ändern.