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Deutschland verliert Konditionsschlacht - 2:3 gegen Montenegro

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World League: Deutschland verliert Konditionsschlacht - 2:3 gegen Montenegro

18.06.2016 • World League Autor: 5754 Ansichten

Gleich im ersten Spiel der World League in Mexiko sollte mit Montenegro der schwerste Gegner auf die DVV-Männer an diesem Wochenende warten. Doch das junge deutsche Team zeigte, warum mit ihnen in der diesjährigen Saison ebenfalls zu rechnen ist und musste sich vor 600 Zuschauern nur knapp mit 2:3 (25-22, 22-25, 17-25, 25-21, 11-15) geschlagen geben.

Beste Scorer auf deutscher Seite waren Dirk Westphal mit 16 Punkten und Daniel Malescha, der 14 Zähler beisteuerte. Nächster Gegner ist am Sonntag um 1.00 Uhr Spanien. Die Partie wird live auf dem YouTube Channel der FIVB übertragen (ZUM STREAM).

Ausgeglichener Beginn
Platt und ausgelaugt schlich das deutsche Team nach der Niederlage vom Feld. Viel Grund, den Kopf hängen zu lassen, hatte es allerdings nicht. Zuvor lieferten die Spieler einem Gegner, der "sehr gute Chancen auf das Finale hat", wie Bundestrainer Vital Heynen im Anschluss betonte, einen wahren Abnutzungskampf und hätten die Partie auch gewinnen können. Doch der Reihe nach: Bundestrainer Vital Heynen schickte aus seinem Jungbrunnen mit Ruben Schott, Dirk Westphal , Tim Broshog , Georg Klein , Daniel Malescha, Jan Zimmermann und Leonhard Tille zu Beginn gleich vier Spieler auf das Feld, die zum ersten Mal World League Luft schnuppern durften und sah, dass vor allem Mittelblocker Klein umgehend auf Betriebstemperatur kam und die ersten drei Punkte für Deutschland erzielte (3-3). Auch im weiteren Verlauf wurde er immer wieder von Zuspieler Zimmermann gesucht und gefunden und hatte großen Anteil am 25-22 Erfolg, der durch einen Doppelblock von Malescha und Broshog eingetütet wurde.

Montenegro dreht das Spiel
Mit Beginn des zweiten Satzes übernahm Montenegro dann das Kommando und nutzte die Abstimmungsprobleme des deutschen Teams gnadenlos aus. Die DVV-Auswahl punktete nur noch, wenn die Annahme schnell nach vorne kam und die gegnerische Abwehr unsortiert wirkte (12-17). Bundestrainer Heynen reagierte und brachte Reichert, Sossenheimer und Kühner in die Partie und schient damit goldrichtig zu liegen. Der Rückstand von fünf Punkten schmolz bis in die Crunchtime auf gerade mal einen Zähler (18-19). Die leichten Fehler machten am Ende aber den Unterschied und sorgten für den Ausgleich (22-25). Satz drei sollte fast das gleiche Bild abgeben, das die Zuschauer, die sich mittlerweile auf die Seite der Montenegriner geschlagen hatten, in der Spielstätte der Olympischen Spiele von 1968 zu Gesicht bekamen. Diesmal zog Montenegro aber sofort davon (2-7) und brachte die optische Überlegenheit mit 17-25 aus deutscher Sicht sicher ins Ziel.

Deutschland kämpft sich zurück
Satz vier sollte auf beiden Seiten zum ersten Mal die Beine schwer werden lassen, wie auch Klein im Nachhinein sagte: "Die Bedingungen sind natürlich schwer. Ich habe gemerkt, dass meine Kondition ab dem vierten Satz extrem nachgelassen hat", und ergänzte: "Beim Aufschlag hat man bei beiden Teams gesehen, dass ein Sprungaufschlag fast unmöglich ist." So war es nicht verwunderlich, dass der Durchgang zu einer Achterbahnfahrt wurde, die Führung mehrmals wechselte und Deutschland einen komfortablen Vorsprung zwischenzeitlich aus der Hand gab (9-5, 14-15, 18-17). Anders als in den Sätzen davor, als sich die DVV-Auswahl mit einfachen Fehlern noch das Leben selber schwer machte, spielte sie jetzt, den in den Auszeiten von Heynen immer wieder geforderten einfachen Volleyball und holte mit vier Punkten in Folge gleich vier Satzbälle (24-20), von denen Nummer zwei über Dirk Westphal den Satzausgleich herstellte (25-21).

Knappe Führung reicht nicht
Dem hart erkämpften Satzgewinn musste das deutsche Team trotz einer 3-1 Führung im Tie-Break Tribut zollen. Diagonalangreifer Malescha verließ das Feld aufgrund eines Krampfes in der Wade und wurde durch Sebastian Kühner ersetzt, der die Position in der Nationalmannschaft schon einmal bei der World League 2014 in Berlin spielen durfte. Auch hier machte er seine Sache gut, konnte die Niederlage aber nicht verhindern. Zu viele Aufschlagfehler und ein nicht mehr so durchschlagskräftiger Angriff setzten den Schlusspunkt beim Stand von 11-15. Trotz allem machten die Werte im Angriff (44% zu 47%) und der Annahme (73% zu 76%) deutlich, dass die Spieler von Heynen nach der kurzen Vorbereitung auf dem richtigen Weg sind und ließen durch Routinier Westphal noch eine Kampfansage folgen: "Es ist immer unser Ziel zu gewinnen und das wollen wir morgen gegen Spanien zeigen."

Zusammenfassung Stimmen

Bundestrainer Vital Heynen: "Ich bin absolut zufrieden. Wir haben gegen ein Team gewonnen, das gute Chancen auf das Finale hat und dafür haben wir als junge Mannschaft super gekämpft, dagegen gehalten und das clever gemacht. Im Tie-Break waren es dann kleine Fehler, die den Unterschied gemacht haben, aber das kann passieren. Auf dieser Höhe hier ist es am Ende kein Volleyball, sondern ein Ausdauerspiel geworden."

Außenangreifer Dirk Westphal : "Natürlich ist es ärgerlich. Gerade im fünften Satz sind wir gut reingekommen und rutschen dann wieder in so eine Phase, in der wir zu viel Respekt vor dem Gewinnen haben. Nimmt man allerdings die kurze Vorbereitungszeit und die neuen Mannschaft mit vielen jungen Spielern, war es eine gute Leistung. Nichtsdestotrotz ist es immer unser Ziel zu gewinnen und das wollen wir morgen gegen Spanien zeigen."

Mittelblocker Georg Klein : "Wir hatten die Chance, das Spiel zu gewinnen. Satz zwei und drei haben wir sehr unkontrolliert gespielt und zu schnell zu einfach Punkte abgeschenkt. Die Bedingungen sind natürlich schwer. Ich habe gemerkt, dass die Kondition ab dem vierten Satz extrem nachgelassen hat."

Mexiko City (gegen MEX, ESP, MNE)
18.6.: MNE - GER 3:2 & MEX - ESP 2:3
19.6.: GER - ESP (1.00) & MEX - MNE (3.30)
20.6.: ESP - MNE (23.00) & MEX - GER (1.30)

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