Die SVG Lüneburg hat Vereinsgeschichte geschrieben: Mit einem 3:1-Erfolg (25:23, 25:23, 27:29, 25:19) im entscheidenden fünften Halbfinalspiel gegen den VfB Friedrichshafen zieht das Team von Trainer Stefan Hübner erstmals ins Finale der Volleyball Bundesliga der Männer ein.
Vor ausverkaufter Kulisse entwickelte sich auch die fünfte Begegnung des Duells zu einem Volleyball-Krimi, der sinnbildlich für die gesamte Halbfinalserie stand. Beide Teams lieferten sich erneut einen hochklassigen Schlagabtausch auf Augenhöhe, geprägt von spektakulären Aktionen in Block und Abwehr sowie den Top-Scorern Xander Ketrzynski (SVG) und José Massó (VfB).
Starke Blockaktionen in Satz eins
Bereits in der Anfangsphase zeigte sich: Dieses Spiel würde zur Nervensache. Auf beiden Seiten scheiterten die Angreifer immer wieder am gegnerischen Block. Beim Stand von 11:8 für die SVG sah sich Friedrichshafens Coach Adam Swaczyna erstmals zur Auszeit gezwungen. Kurz darauf kam Routinier Michal Superlak für kurze Zeit ins Spiel, doch auch er konnte den Lüneburger Lauf nicht stoppen - bei 14:8 folgte die zweite Auszeit. Zwar kämpfte sich Friedrichshafen mit einem Ass von José Massó wieder auf drei Punkte heran, doch Lüneburg ließ sich nicht verunsichern. Lorenz Karlitzek und Xander Ketrzynski punkteten zuverlässig, ehe der Kanadier mit einem Hinterfeldangriff den Satz zum 25:23 beendete.
Ketrzynski sorgt für wichtige Punkte
Der zweite Durchgang startete mit einem Ass von Michael Patrick Wright. Anschließend entwickelte sich erneut ein ausgeglichenes Spiel. In der Crunchtime war es beim Punktestand von 20:20 wieder Ketrzynski, der mit einem Angriff die Führung holte. Karlitzek erhöhte auf 22:20, ehe Friedrichshafen durch einen Lüneburger Aufschlagfehler nach der Auszeit noch einmal verkürzte. Beim Stand von 24:23 nahm SVG-Trainer Hübner eine Auszeit, die Wirkung zeigte: Erneut war es Ketrzynski, der den Angriff zur 2:0-Satzführung verwandelte.
Friedrichshafen schlägt zurück
In Satz drei schien Lüneburg beim 19:13 bereits auf der Siegerstraße - doch der VfB kämpfte sich beeindruckend zurück. Ivan Zeljkovic brachte mit seinen Aufschlägen die Wende, Young punktete mutig gegen den Dreierblock. Die SVG vergab mehrere Satzbälle, ehe Friedrichshafen den Durchgang mit 29:27 gewann.
Ketrzynski macht den Deckel drauf
Mit dem Satzgewinn im Rücken startete der VfB selbstbewusst in Satz vier. Doch Hübners frühe Auszeit beim Stand von 0:3 zeigte Wirkung. Lüneburg glich schnell aus, und nach einem Schlagabtausch auf Augenhöhe war es erneut Ketrzynski, der das Zepter übernahm. Ein Block gegen Massó zum 18:16 brachte die erste Vorentscheidung. Karlitzek und Ketrzynski punkteten zuverlässig - beim 24:18 hatte Lüneburg den ersten Matchball, den die Häfler durch einen cleveren Angriff von Jackson Young noch abwehrten, bevor ein letzter Punkt von Ketrzynski den historischen Finaleinzug perfekt machte. Der kanadische Diagonalangreifer wurde nach dem Spiel als MVP ausgezeichnet.
Dementsprechend glücklich zeigte sich SVG-Außenangreifer Lorenz Karlitzek nach dem Spiel: "Eigentlich hätten wir das Spiel schon im dritten Satz für uns entscheiden müssen - umso schöner, dass es dann im vierten Durchgang geklappt hat. Jeder weiß, dass er sich auf den anderen verlassen kann. Gerade in solchen Momenten zeigt sich der Teamzusammenhalt, der den Unterschied macht. In dieser Saison ist alles drin - jetzt heißt es erstmal realisieren, was wir geschafft haben, und dann fokussieren wir uns auf die Vorbereitung für nächste Woche."
Für den VfB Friedrichshafen bleibt nach starken Auftritten in den Playoffs der dritte Platz. Die SVG Lüneburg hingegen krönt ihre Playoff-Reise mit dem erstmaligen Finaleinzug - ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte.
Der VfB Friedrichshafen beendet die Saison mit Platz drei.
(Foto: Anton Höfel)
Im Finale trifft Lüneburg nun auf die BERLIN RECYCLING Volleys, die sich bereits in drei Spielen gegen die Helios GRIZZLYS Giesen durchgesetzt hatten. Damit kommt es in der Meisterschaftsentscheidung erstmals seit 2012 nicht zum Aufeinandertreffen zwischen Berlin und Friedrichshafen.
Das erste Finalspiel der Best-of-five-Serie zwischen den BR Volleys und der SVG Lüneburg findet am kommenden Sonntag, 27.04. statt. Dyn überträgt alle Begegnungen live.
Die Finalserie der Männer im Überblick
So., 27.04.25, 16:00 Uhr, BERLIN RECYCLING Volleys vs. SVG Lüneburg
Do., 01.05.25, 19:00 Uhr, SVG Lüneburg vs. BERLIN RECYCLING Volleys
Sa., 03.05.25, 18:00 Uhr, BERLIN RECYCLING Volleys vs. SVG Lüneburg
Mi., 07.05.25, 19:00 Uhr, SVG Lüneburg vs. BERLIN RECYCLING Volleys*
So., 11.05.25, 15:00 Uhr, BERLIN RECYCLING Volleys vs. SVG Lüneburg*
*Entscheidungsspiel: Das Spiel entfällt, wenn der Gesamtsieger vorzeitig feststeht.