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Ein Duo für Deutschland & Perugia - Die besondere Beziehung von Fromm & Kaliberda

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European Games: Ein Duo für Deutschland & Perugia - Die besondere Beziehung von Fromm & Kaliberda

20.06.2015 • European Games Autor: DVV 6199 Ansichten

Sie kennen und schätzen sich und laufen sich seit mittlerweile 15 Jahre immer wieder über den Weg: Christian Fromm und Denis Kaliberda bilden ein schlagkräftiges Außenangreifer-Duo bei den DVV-Männern. Und in der nächsten Saison auch in Perugia/ITA, denn "Kali" wechselt zum Klub von "Frommi".

"Es ist eine gute Mannschaft, die Bezahlung ist gut. Es war eine optimale Lösung für mich nach der langen Verletzung. Der Trainer und der Verein waren sehr interessiert an mir - das Paket passt einfach", begründet Kaliberda seinen Wechsel von Wegiel/POL nach Perugia. Fromm stand seinem Klub, mit dem er in der abgelaufenen Saison in allen drei Wettbewerben weit kam, aber titellos blieb, als Ratgeber zur Seite: "Ich wurde gefragt, wie es bei ihm physisch aussieht. Ich habe gesagt, dass ich es für die Zukunft sehr positiv sehe, und bin über seinen Schritt sehr froh, denn ich denke, dass ,Kali' uns sehr helfen wird."

Hinter Kaliberda liegt eine lange Leidenszeit. Er verletzte sich nach der glorreichen WM im ersten Satz des ersten Saisonspiels schwer an der Schulter und konnte dem ambitionierten Klub aus Polen nicht mehr helfen. Es folgten Operation und Rehabilitation, "manche Ärzte sagen, dass es ein Jahr dauert, bis die Rezeptoren in der Schulter wieder voll da sind und man das volle Gefühl hat. Ich denke, dass ich so weit bin, dass ich wieder angreifen kann. Die Frage ist halt wie gut. Ich werde mein Bestes in Baku geben."

Genau wie Frommi! Der 2,04 Meter große und deutlich über 100 Kilogramm schwere Haudrauf gibt immer alles, manchmal zu viel wie sein Kumpel Kaliberda sagt: "Es gibt selten einen Menschen, der so viel arbeitet und investiert wie Christian. Das kann mal positiv sein, aber auch mal negativ. Jeder kann sich glücklich schätzen, so einen Spieler wie Christian in der Mannschaft zu haben. Der gibt immer Vollgas und versucht immer, das Beste aus sich herauszuholen. Manchmal beschäftigt er sich zuviel damit und letztlich ist es nur Volleyball. Und wenn man mal schlecht spielt, ist es halt so!" Während Kaliberda bei der WM 2014 ein Schlüsselspieler beim Gewinn der WM-Bronzemedaille war, haderte Fromm mit seiner Form und Leistung und stand öfter als ihm lieb war nicht auf dem Spielfeld.

Kaliberda sagt immer, was er denkt, Fromm wägt eher ab. Auch auf dem Feld unterscheiden sich die beiden gebürtigen Berliner: Kaliberda ist technisch stark, ein hervorragender Springer, ein "Zocker". Fromm lebt von seiner Physis, seinem Willen und seinem unheimlich schnellen Arm. Beide buhlen um die gleiche Position, in Verein und Nationalmannschaft, aber von Rivalität keine Spur, wie Kaliberda sagt: "Die Zeit der Konkurrenz war früher so. Wir sind zwei verschiedene Spielertypen, spielen aber zusammen. Es geht letztlich immer um den Sieg und den Erfolg. Früher war das nicht so."

Mit früher meinen die beiden 24-Jährigen die Nachwuchszeit. Kaliberda spielte für den SCC Berlin, Fromm für den Berliner TSC. Kaliberda erinnert sich: "Wir haben das erste Mal in der F-Jugend gegeneinander gespielt, kurz nachdem ich angefangen habe. Damals war ich zehn Jahre alt. Ich habe noch ein Video davon, wie komisch Christian damals aussah und wie ich damals schon gegen ihn verloren habe." Und Fromm ergänzt: "Wenn man die 15 Jahre zurückblickt, ist der Wandel von Rivalität zum leistungssportlichen Denken klar zu sehen. Gott sei Dank arbeiten wir miteinander und nicht gegeneinander." Dabei gibt Fromm zu, nicht immer einverstanden mit Kaliberda gewesen zu sein: "Früher war er gut, war und ist talentiert. Volleyball spielen kann er. Ich habe ihn als Spieler respektiert, aber menschlich war ich nicht überzeugt. Es war immer die Frage: schafft er es, sich Teamsportmäßig hochzuarbeiten?" Und gibt selbst die Antwort: "Das hat er definitiv geschafft. Er weiß jetzt, was er wann und wie machen muss und deswegen ist er auch zu so einem Leader geworden."

Und wenn er Nachholbedarf in Sachen Teamfähigkeit hat, dann kann sich Kaliberda an seinen Weggefährten der letzten 15 Jahre wenden: "Er ist ein Mensch, der alles für seine Mitspieler tut. Du könntest sagen, renn zum Meer und schwimm 100 Meter raus und zurück, weil ich was brauche. Er würde es machen. Ich weiß nicht warum, aber er würde es machen."

Den DVV-Männern würde vorerst reichen, wenn "Frommi" sie in Baku weit nach vorne hämmert. Mit dem kongenialen Partner "Kali" an seiner Seite, seinen Weggefährten aus vergangenen, aktuellen und zukünftigen Tagen.

Gruppe B (deutsche Zeiten)
14.06.: SVK - ITA 3:1 / BEL - BUL 2:3 / GER - RUS 1:3
16.06.: RUS - BEL 3:0 / GER - SVK 3:0 / BUL - ITA 3:1
18.06.: BUL - GER 0:3/ RUS - SVK 3:1 / ITA - BEL 2:3
20.06.: SVK - BEL 3:1 / RUS - BUL (13.30) / GER - ITA (19.00)
22.06.: BEL - GER (8.00) / BUL - SVK (11.30) / ITA - RUS (19.00)

Aktuelle Tabelle
1. RUS - 9 Punkte - 9:2-Sätze - 3:0-Siege
2. GER - 6 Punkte - 7:3-Sätze - 2:1-Siege
3. SVK - 6 Punkte - 7:8-Sätze - 2:2-Siege
4. BUL - 5 Punkte - 6:6-Sätze - 2:1-Siege
5. BEL - 3 Punkte - 6:11-Sätze - 1:3-Siege
6. ITA - 1 Punkt - 4:9-Sätze - 0:3-Siege

Der Kader der DVV-Männer in Baku: Matthias Pompe (SWD powervolleys Düren), Sebastian Kühner (BR Volleys), Jan Zimmermann (TG Rüsselsheim), Falko Steinke (SVG Lüneburg), Tom Strohbach (TV Rottenburg), Michael Andrei (Antwerpen/BEL), Marcus Böhme (Fenerbahce Istanbul/TUR), Tim Broshog , Björn Höhne (Maaseik/BEL), Christian Fromm , Denis Kaliberda (Perugia/ITA), Lukas Kampa (Radom/POL), Jochen Schöps (Rzeszow/POL), Ferdinand Tille (TSV Herrsching)

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