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Ein DVV-Quartett für Baku - "Wie nach Hause zu kommen"

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European Games: Ein DVV-Quartett für Baku - "Wie nach Hause zu kommen"

17.06.2015 • European Games Autor: DVV 6002 Ansichten

Für Lenka Dürr , Lisa Thomsen , Margareta Kozuch und Kathleen Weiß sind die European Games in Baku etwas ganz Besonderes: sie spielten zuletzt oder vormals in der Hauptstadt Aserbaidschans, kennen sich somit gut aus und genießen die Atmosphäre der ersten European Games.

"Es hat sich eine Menge verändert, neue Gebäude, neue Straßen. Das Zentrum hat sich ausgeweitet und vergrößert. Man kann sehen, dass hier eine Menge Geld vorhanden ist", sagt Weiß. Die Zuspielerin war die Erste aus dem Quartett, die den Sprung in das unbekannte Land wagte. 2010/11 spielte sie für einen der sechs Profi-Klubs und war quasi Vorreiter für die anderen. Kozuch (2013/14) folgte, Lenka Dürr und Lisa Thomsen spielten die beiden vergangenen Spielzeiten in der Hauptstadt Aserbaidschans und können deshalb aus dem Nähkästchen plaudern, Thomsen: "Natürlich haben wir die Vorbereitungen bereits in der Saison mitbekommen. Spielerinnen aus Aserbaidschan mussten die Spiele promoten, Werbung dafür machen und TV-Clips, von daher waren wir bereits seit Winter involviert. Es ist spannend für uns, das alles miterleben zu dürfen. Jetzt hier zu sein, ist ein tolles Erlebnis."

Auch für Dürr war das Land am Kaspischen Meer zunächst weit weg von zu Hause und völlig unbekannt, nach zwei Spielzeiten hat sich ihr Wissen und ihr Sichtweise geändert, nun hofft sie, dass auch andere Menschen durch die European Games ihre Lücken füllen und evt. Vorurteile abbauen: "Die Menschen in Aserbaidschan wollen zeigen, dass sie auf die europäische Landkarte gehören. Die European Games sind ein Anlaufpunkt für Touristen und Zuschauer, die hierhin kommen und das Land, Leute und die Kultur kennenlernen. Und das ist sicherlich wichtig für das Land."

Zumal nicht alles dem westeuropäischen Standard entspricht. Gerade in den deutschsprachigen Medien wurde die Thematik "Menschenrechte und Pressefreiheit" thematisiert, ein Punkt, den Thomsen aus ihrer Sicht einordnet: "Generell sind Menschenrechte für uns alle sehr wichtig und haben natürlich einen hohen Stellenwert. Aber jetzt aktuell fokussieren wir uns zu 100% auf das Turnier, auf die nächsten Gegner und unsere Ziele."

Und die sind nach dem guten Start mit zwei Siegen und fünf Punkten aus drei Spielen noch die gleichen! Das Viertelfinale soll es zunächst einmal sein, danach will man weiter sehen. Und eigentlich spricht nichts dagegen, eher dafür, denn die deutsche Mannschaft gilt als heimstark. Heimstark? In Baku? "Wenn wir z.B. zur Crystal Hall fahren, kommen wir an Plätzen vorbei, bei denen wir schon einmal waren. Es fühlt sich ein wenig so an, wie nach Hause zu kommen, weil man so vertraut mit der Umgebung und der Stadt ist", drückt Thomsen ihre Gefühle aus.

Die drei Mitspielerinnen bestätigen dies mit Kopfnicken und klaren Aussagen bezüglich einer möglichen Zukunft in Aserbaidschans Profiliga: "Ich würde Baku nie ausschließen, schon allein aufgrund unserer Spielposition. Ich habe zwei super Jahre hier verbracht. Die Voraussetzungen sind sehr gut, hier zu spielen", sagt Dürr. Der Vorteil der mit nur sechs Teams kleinen Profiliga in Aserbaidschan ist, dass es keine Ausländerbeschränkung gibt. Und gerade für Liberos ist es schwer, in den anderen europäischen Top-Ligen einen der rar gesäten Legionärsplätze zu ergattern. Auch Weltenbummlerin Kozuch, bereits für Klubs in sechs Ländern aktiv, ist nicht abgeneigt, nochmals nach Aserbaidschan zu kommen: "Ich kann mir das sehr gut vorstellen, hier nochmals zu spielen. Es kommen sehr viele gute Spielerinnen nach Baku, da kann man immer lernen. Und natürlich ist es auch eine super Lebenserfahrung, weil die Kultur und Mentalität schon eine andere ist, als wir sie in Deutschland haben."

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