VCO-Damen gewinnen Niedersachsen-Derby gegen Cloppenburg nach Rückstand mit 3:2 OSNABRÜCK (pv). Es war spannend, es gab tolle Abwehraktionen, die Aufschläge flogen mit viel Dampf nur so übers Netz - und am Ende feierten ausgelassen die Gastgeberinnen.
Die Anspannung muss raus: Jubel beim VCO mit von links Maria Koop, Lisanne Masselink, Lisa Lammers. (Lizenz: kostenfreies Nutzungsrecht für private Zwecke mit Urheberangabe) (Foto: Martin König)
VCO-Damen gewinnen Niedersachsen-Derby gegen Cloppenburg nach Rückstand mit 3:2
OSNABRÜCK (pv). Es war spannend, es gab tolle Abwehraktionen, die Aufschläge flogen mit viel Dampf nur so übers Netz - und am Ende feierten ausgelassen die Gastgeberinnen. Die Zweitliga-Volleyballerinnen des VC Osnabrück haben am Samstagabend im letzten Heimspiel des Jahres dem eigenen Anhang in der Schlosswallhalle beim 3:2 (22:25, 26:24, 20:25, 25:21, 15:10)-Wendesieg gegen den TV Cloppenburg eine 139-minütige tolle Volleyballshow geboten und wichtige zwei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren. Das VCO-Team, das vorübergehend in der 2. Liga Nord wieder auf Tabellenrang sieben kletterte, bestach durch eine kämpferische Glanzleistung, ließ sich von Rückschlägen nicht beeindrucken und hatte einmal mehr mit Lisanne Masselink (vierte Mal MVP Gold) eine Kapitänin, die ihr Team in den wichtigen Augenblicken mit Leistung mitriss.
QUISTORFF: " DIE VARIATIONEN WAREN BEI UNS EIN WICHTIGER PLUSPUNKT"
Besinnliche Augenblicke in der Adventszeit - nicht beim VC Osnabrück: VCO-Coach Philippe Quistorff war die Freude über die Performance seines Teams ins Gesicht geschrieben. "Wir wussten, dass das Derby heute hart wird. Entscheidend war aus meiner Sicht, dass wir so viel wechseln konnten. Bei uns bringt jeder, der reinkommt, im Moment viel für die Mannschaft. Diese Variationen waren ein wichtiger Pluspunkt für uns. Der Sieg war eine absolute Mannschaftsleistung", strahlte der VCO-Trainer übers ganze Gesicht. "Es war ein harter Kampf, auch Cloppenburg hat gekämpft, gekämpft, gekämpft. Wir haben jedoch akzeptiert, dass heute alles nicht perfekt gelaufen ist. Jeder hat gezeigt, dass er es kann. Es ist ein sehr gutes Gefühl gerade."
Maria Koop, die auf Außen viele wichtige Akzente gesetzt hatte, zeigte sich ebenfalls überglücklich. "Es war ein ständiges Auf und Ab, aber wir haben in den richtigen Augenblicken die wichtigen Punkte gemacht. Im zweiten Satz war es auf jeden Fall Lisas Energie. Und im Tiebreak haben wir auch nach dem 0:4 noch an uns geglaubt, dann kam der Flow", bilanzierte Koop. "Ich bin total gelöst, so kann es weitergehen."
Nach 0:1 und 1:2 noch 3:2
Beide Mannschaften "gaben es sich über die gesamte Spielzeit so richtig", die Partie zwischen dem Tabellenachten- und neunten hatte von Anfang bis Ende Betriebstemperatur - fünf Sätze Kampf bis zum letzten Ballwechsel. Der VCO setzte mit Maya Sendner und Agatha Janzen als Zuspielerinnen auf druckvolle Aufschläge und eine bewährt gute Blockarbeit. Dazu war im ersten Satz Außenangreiferin Lea Koopmann eine zuverlässige Punktelieferantin. Cloppenburg hielt mit druckvollen Angaben und ein von Zuspielerin Jule Lampe (MVP Silber) variabel aufgezogenes Angriffsspiel über Sophie Schröder, Marita Lüske und Ilona Dacevic dagegen. Die Sprungaufschläge von Paulina Voges waren zudem eine Augenweide. Obwohl der VCO im ersten Durchgang nahezu permanent bis zu vier Punkte vorne lag, ließen sich die Gäste nicht abschütteln und wurden nach einem 21:20 aus VCO-Sicht am Ende für ihre Hartnäckigkeit belohnt. Osnabrück produzierte in der Endphase ein, zwei leichte Fehler zu viel und wurde durch das 22:25 dafür bestraft.
Im zweiten Satz gab es einen ähnlichen Verlauf, die VCO-Damen spielten immer leicht in der Vorderhand, der TVC blieb jedoch kampfstark stets unbequem dran am Geschehen. So wurde eine Osnabrücker 9:2-Führung stetig kleiner, beim 21:21 war der Satz völlig offen. Als sich die Gäste beim 22:24 gar zwei Satzbälle erarbeiteten, roch alles für den TVC nach einer 2:0-Satzführung. Doch es kam anders, weil der VCO durch Lisanne Masselink und mit zwei Blockaktionen von Lisa Lammers zurückschlug und obendrein doch noch per Ass von Jolina Tönsing spektakulär mit 26:24 den 1:1-Satzausgleich schaffte.
In der nun folgenden zehnminütigen Satzpause sorgten die Ropeskipperinnen der TSG Burg Gretesch, die Super Jumpers, für eine sehenswerte Showeinlage. Das Publikum kam auch abseits vom Volleyballspiel einiges geboten.
Im dritten Durchgang ging Osnabrück zunächst erneut mit 10:5 in Führung, was Cloppenburg wiederum zum 11:11 konterte. Die Aufschläge von Ilona Dacevic und Co. sorgten beim VCO für einige Probleme bei der Annahme, die Gäste zogen auf 20:17 immer einen Tacken mehr davon. Sehenswerte Ballwechsel prägten in der Phase die Szenerie. Cloppenburg fand mit 25:20 das bessere Ende für sich und ging mit 2:1-Sätzen in Führung.
Nun appellierten die VCO-Trainer Kraus und Quistorff daran, im vierten Satz von Punkt zu Punkt zu denken, und das trug Früchte. Nach einem guten Start und einer starken Aufschlagserie von Maya Sendner lag der VCO, der mit ständigen Wechseln immer wieder neue Energie ins Spiel brachte, vorentscheidend mit 15:7 in Führung. Lisanne Masselink taute auf Diagonal auf, Jolina Tönsing überzeugte in der Mitte und am Aufschlag und Merit Dresing und Libera Julia Bartholomaeus waren jetzt eine Bank in Annahme und Abwehr. Nach einem 25:21 ging es in den Tiebreak.
Und hier schaffte der VC Osnabrück nach einem 0:4 nochmals eine Wende, weil die Gastgeberinnen mit unbändigem Willen nie aufgaben und an sich glaubten. Der 9:1-Lauf zum 9:5 ließ die Halle beben. Ein spektakulärer Block schließlich, wen wundert´s, beendete die Partie. Der VC Osnabrück feierte nach einem 15:10 im Tiebreak einen wichtigen 3:2-Wendesieg.
?LETZTE PARTIE IN 2025 EIN BONUSSPIEL IN EMLICHHEIM
Am kommenden Wochenende kommt es zum letzten Spiel des Jahres und das ist ein echtes Bonusspiel. Bisher durften sich die VCO-Damen stets mit der Reserve des SCU Emlichheim messen, jetzt geht es am nächsten Sonntag (21.12.) um 16 Uhr zur Ersten, seit vielen Jahren in der 1. und 2. Bundesliga zuhause ist. Zudem sind die Westniedersachsen nach einer Niederlagen-losen Vorsaison auch dieses Jahr wieder noch ungeschlagen.


