TSV Mimmenhausen - Volley YoungStars Friedrichshafen (Samstag, 19 Uhr, BZ-Arena). - Drei Punkte aus acht Spielen, erst vier Sätze gewonnen: Die nackten Zahlen der Volley YoungStars lassen keinen Gegner vor Ehrfurcht erstarren. Und trotzdem gehört der Bundesligastützpunkt nicht gerade zu den Lieblingsgegnern des TSV Mimmenhausen. Aus gutem Grund.
Das Team in dieser Saison (Foto: Aimar Zabaleta)
Einen Vorgeschmack auf die Partie am Samstag in der BZ-Arena lieferte das Duell mit den VC Juniors Frankfurt eine Woche zuvor. Rufen die Mimmenhausener ihr Potenzial ab, besiegen sie ihren Gegner "viel zu leicht", weiß Kapitän Jan Jalowietzki, warum der TSV danach "seine Spannung und den zweiten Satz verlor". Seine Konsequenz: "Wir dürfen weder die Junioren noch die YoungStars unterschätzen". Leichter gesagt als getan. Für eine Mimmenhausener Mannschaft, die selbst noch nicht so gefestigt auf dem Spielfeld agiert. Eine "mühsame Aufgabe" sieht Trainer Christian Pampel - wie all die Jahre zuvor - auf sich und das Team zukommen. Mühsam etwa, weil sich die Wahrscheinlichkeiten verschöben. Die sei eher gering, verdeutlicht der TSV-Coach seinen Gedankengang, gegen Rottenburg, Eltmann oder Gotha 3:0 zu gewinnen. Wie im umgekehrten Falle es eben auch unwahrscheinlich sei, 0:3 gegen Mühldorf oder Schwaig zu verlieren. Gegen die YoungStars dagegen "kann alles passieren".
Weil die jungen Burschen "sehr stark sein können, wenn sie die Bälle treffen", der TSV Mimmenhausen hin und wieder so seine Probleme mit den "athletischen Buben" (Jalowietzki) habe, "wir gegen unerfahrene Mannschaften nicht immer unser Potenzial abrufen". So wie beim 3:1-Erfolg bei den Junioren in Frankfurt. Aber: Die YoungStars seien stärker als der hessische Bundesstützpunkt, weiß Pampel (die Schwaben gewannen in Frankfurt 3:1, mit teils sehr deutlichen Satzergebnissen). Was den Schlagabtausch mit dem Team von Adrian Pfleghar aus TSV-Sicht außerdem besonders macht: Die Häfler Nachwuchsvolleyballer sind gegen Nachbar Mimmenhausen "immer besonders motiviert".
Genau darin liegt aber auch die Chance des TSV. "Dagegen halten, sie nicht in den Flow kommen lassen", verlangt Pampel von seinen Spielern. "Wir müssen die Druckpunkte setzen". Etwa mit dem Aufschlag. "Wenn wir mit dem Druck erzeugen können", ist sich Jalowietzki sicher, "ist das schon die halbe Miete". Jedenfalls habe der TSV diese Saison "alle Spiele dann gewonnen", wenn er stark aufgeschlagen habe. In der niedrigen BZ-Arena könne das ein Weg sein, stimmt Pampel zu. Der setzt aber auch auf den "Angriff aus der Abwehr, wenn wir den gut halten".
Schaffen es die blau-gelben Volleyballer, ihre Gäste damit so unter Druck zu setzen, dass sie in Rückstand geraten, punkten müssen. Dann, so das Kalkül der beiden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie aufgrund ihrer Unerfahrenheit "den Ball erzwingen wollen, Fehler ohne Grund" (Pampel) machen. So wie in den zurückliegenden Duellen, in denen sie den TSV herausforderten, ihn an den Rand einer Niederlage brachten, aber das Bodensee-Derby eben doch 2:3 und 1:3 verloren.


