Nur noch drei Wochen, dann startet die SVG Lüneburg gegen Sporting Lissabon in ihre dritte Champions-League-Saison. Der Kader der Portugiesen, eine Mischung aus einigen Oldies weit jenseits der 30 Jahre, erfahrenen Haudegen im besten Volleyballalter und nur ganz wenigen Youngstern hat in Oldie-Weltstar Sergey Grankin, wie berichtet, seinen herausstechenden Akteur. Der Zuspieler hat aber an seiner Seite einige weitere Stars.
Spätestens seit der Weltmeisterschaft im September/Oktober ist klar, dass auch Portugal auf sehr hohem Niveau Volleyball spielen kann. Drei Spieler von Sporting hatten maßgeblich daran Anteil, dass das portugiesische Team - hinter den USA - als Zweiter vor Kuba die Gruppenspiele überstand und dann erst gegen den späteren Vize-Weltmeister Bulgarien ausschied. Außenangreifer Lourenco Martins, Mittelblocker Kelton Tavares und Libero Goncalo Cruz Sousa sind im Nationalteam Stammkräfte.
Trio als Leistungsträger
in Portugals Nationalteam
Martins (28) kam gerade zu Sporting zurück, spielte fünf Jahre in Frankreich, zuletzt bei St. Nazaire, wo er 2024 auch Meister wurde. Er hat seine Stärken in der Annahme. Mittelblocker Kelton Tavares (26), geboren auf der einstigen portugiesischen Insel-Kolonie Kap Verde, ist vor allem ein dynamischer Angreifer, punktet in fast jedem Spiel zweistellig, ob Verein oder Nationalmannschaft. Seit 2021 bei Sporting, wurde er dort schon je zweimal Meister und Pokalsieger. Der 2023 gekommene Sousa schließlich ist trotz seines jugendlichen Alters (23) und eines erfahrenen Konkurrenten, Nicolas Perren (30) aus Argentinien, unumstritten.
In der Golden League hatte Portugal im Sommer das Ziel Final 4 verpasst, war nur 7. (von 12) geworden. Martins fehlte da noch ebenso wie der starke Zuspieler Miguel Tavares vom polnischen Vizemeister Zawiercie, einem späteren SVG-Gegner in der Königsklasse wie auch der PlusLiga-Konkurrent Rzeszow.
Bei der WM machte auch ein Nicht-Portugiese, der seit 2023 das SCP-Trikot trägt, nachhaltig auf sich aufmerksam. Der Tscheche Jan Galabov landete bei den Titelkämpfen im Ranking der besten Angreifer auf Platz 15 - vor u. a. Neu-LüneHüne Ethan Champlin (19.). So wurde er zu einem wichtigen Baustein beim überraschenden vierten Platz seines Landes. Galabov (29) spielte auch schon in Frankreich und Polen, wurde Meister und Pokalsieger in seiner Heimat und bei Sporting.
Viele Ex-Nationalspieler
aus aller Herren Länder
Nur fünf Portugiesen stehen im 15-köpfigen SCP-Kader, den eine große Routine auszeichnet. Der zweite Zuspieler Armando Velasquez und der erste Diagonale Edson Valencia, beide 37 Jahre alt, sind ehemalige Nationalspieler Venezuelas. Valencia hat im Sommer neue Konkurrenz bekommen vom Dänen Mads Kyed Jensen, 2,09 Meter große Stütze im Nationalteam. Er spielte seit 2020 in Italien, zuletzt in Verona.
Neben Kelton Tavares wird im Mittelblock meist der brasilianische Haudegen Thiago Barth, seit 2021 im Club, aufgestellt - mit dem Gardemaß von 2,09 Metern ein Ex-Nationalspieler an der Seite von den Weltstars der älteren Generation, Bruno, Lucas, Eder, Wallace. Mit ihnen gewann der 37-Jährige 2009 und 2010 die World League, Vorgänger der Nations League.
Mittelblocker Jonas Aguenier (33) lief früher an der Seite von Spielern wie Benjamin Toniutti, Earvin Ngapeth, Nicolas LeGoff, Jenia Grebennikov in Frankreichs Nationalteam auf und wurde mit ihnen Europameister und World-League-Gewinner, bevor die große Zeit des zweimaligen Olympiasiegers ohne Aguenier anbrach. Ein Neuzugang ist auch Jan Pokersnik (35) aus Ljubljana, dort in Slowenien zuletzt bester Annahme-Spieler und Außenangreifer der Liga - und natürlich Ex-Nationalspieler.
Namen, die deutlich machen, dass es die LüneHünen nicht nur durch Zawiercie und Rzeszow mit harten Brocken zu tun bekommen.


