Was kann es Schöneres für das Team und die mit ihm im Bus sitzenden Unterstützer und Fans geben als einen gemeinsamen "Ausflug" in die hessische Landeshauptstadt zum Spiel gegen den VC Wiesbaden II ? Also genoss man die lange Fanbusfahrt zum letzten Saison-Auswärtsspiel und freute sich gemeinsam auf das Spiel, bei dem das Team auf der Platte und die Begleiter auf der Tribüne natürlich ihr Bestes geben wollten.

Leider Daumen nach unten trotz starker Fanunterstützung (Foto: Neuseenland-Volleys Markkleeberg)
Die Markkleeberger Volleys starteten dann auch stark in das Spiel gegen die jungen, zumeist großgewachsenen und insoweit schon mal überlegenen Wiesbadenerinnen. Im ersten Satz wurde aus einem 0:2 beim 4:3 die erste Führung, die danach nicht mehr aus der Hand gegeben worden ist. Die Gäste spielten recht fehlerfrei und mit starken Aufschlägen und variabel im Angriff und gewannen schließlich mit 25:20. Leider setzte sich das anfangs in Satz 2 nicht fort, wo die Markkleebergerinnen bis zur ersten Auszeit von Trainer Tim Reichenbach bei 6:10 einem Rückstand hinterherliefen. Doch die Auszeit wirkte Wunder : beim 11:11 wurde der Ausgleich geschafft, und nun gingen die Gäste in Führung, die sie bis zum 23:17 kontinuierlich ausbauten. Der Satz schien schon gewonnen, doch dann kamen eine starke Wiesbadener Aufschlagserie, ein für Markkleeberg nicht erfolgreicher Wahnsinns-Ballwechsel zum 23:21 und eine Wiesbadener Netzrolleraufgabe zum 23:24. Das brachte den Wiesbadenerinnen den ersten Satzball, den sie gleich zum Satzgewinn bei 25:23 verwandelten. Dieser Satzverlust war dann leider auch der Anfang vom Ende der Markkleeberger Siegeshoffnungen. In Satz 3 leisteten sie zwar bis zum 8:8 noch Widerstand, aber man merkte, dass die Gegnerinnen immer besser ins Spiel fanden und von da an in Führung gingen und diese stetig ausbauten. Der Satz ging so deutlich mit 17:25 verloren. Die Hoffnung im unaufhörlich anfeuernden Fanblock auf eine Wende im 4. Satz verflog dann sehr schnell, denn die Wiesbadenerinnen wurden immer sicher und bei den Markkleeberger Damen hingen immer mehr die Köpfe. Der Satz wurde von ihnen nach nur 18 Minuten mit 9:25 und somit das Spiel mit 1:3 verloren.
Die richtige Einordnung des Ganzen kommt wie immer von Trainer Tim Reichenbach : "Niederlagen sind für Trainer und Spieler immer sehr schwer zu akzeptieren, umso mehr jedoch, wenn man fast zwei Sätze lang die klar dominierende Mannschaft ist. Zum Beginn des Spiels hat unser Matchplan einfach gegriffen, denn klar war : solange wir Wiesbaden im Spielaufbau stören, also mit mutigen Aufschlägen und klugen Angriffslösungen unter Druck setzen, können Sie Ihre physische Überlegenheit nicht ausspielen. Dies gelang in Satz eins und weiten Teilen von Satz zwei auch sehr gut. Mit dem bitteren Ausgang von Satz zwei kippte das Spiel jedoch vor allem mental. Immer weniger Druck auf Markkleeberger Seite brachte Wiesbaden mehr und mehr gute Situationen die vor allem deren Schnellangreifer oft gewinnbringend verwerten konnten. Dass wir uns immer mal wieder kurz aufbäumen konnten, es jedoch nicht mehr reichte wirklich mit Wiesbaden mithalten zu können, zeigt die aktuelle Situation des Teams. Es fehlt weiterhin an Stabilität und vor allem mentaler Stärke, um gegen die Topteams der Liga konstant mithalten zu können. Was das Team in der Lage ist zu leisten, sieht man immer wieder, wie auch diesmal in Satz 1 und 2. Es braucht einfach mehr Zeit, um die (auf diesem Niveau) unerfahrenen Spielerinnen weiter wachsen zu lassen. Das ist ein Prozess, den man nicht beschleunigen kann.
Im Namen der Mannschaft möchte ich mich ganz ausdrücklich bei den zahlreichen mitgereisten Markkleeberger Fans bedanken. Nicht nur Zuhause sind wir, was das angeht, Ligaprimus, sondern auch auswärts fallen wir immer wieder durch unsere weit reisenden Fans auf. Ein Novum in der 2. Bundesliga und umso eindrucksvoller, mit welcher Stimmung das Team auch an diesem Wochenende unterstützt, bejubelt, besungen und gefeiert wurde !".