Die Volleyballer von TuB Bocholt haben das Spitzenspiel gegen Tabellenführer SV Warnemünde nach einer zunächst einseitigen, dann aber hochklassigen Partie verdient mit 1:3 (17:25, 15:25, 25:23, 21:25) verloren.
Dennoch konnten die TuB-Akteure ihren guten dritten Tabellenplatz behaupten. Da auch der Tabellenzweite TuS Mondorf einen Punkt gegen VV Humann Essen abgab, baute Warnemünde die Tabellenführung auf sieben Punkte aus.
Krankheitsbedingt musste Bocholt auf Ben Stoverink und Joos Meckelholt verzichten. Damit fehlten vier von fünf nominellen Außenangreifern im Kader. "Wir sind verkrampft und verängstigt in die Partie gegangen. Die Jungs haben aber nie aufgegeben und sich gesteigert. Durch viel Kampf und Fleiß konnten wir den dritten Satz gewinnen. Am Ende hat Warnemünde den Spielplan ein Stück besser umgesetzt und war präsenter. Unter den gegebenen Umständen haben wir das bestmögliche Ergebnis gegen diesen haushohen Titelkandidaten herausgeholt", sagte TuB-Coach Markus Friedrich.
Stolz auf seine Mannschaft war Warnemündes italienischer Trainer Maurizio Forte: "Wir sind nach Bocholt gereist und haben damit gerechnet, dass wir in den Tiebreak gehen müssen. Zunächst haben wir zwei richtig gute Sätze abgeliefert. Dann haben wir ein anderes Spiel gezeigt, zu viele Fehler gemacht vor diesem Publikum. Am Ende waren wir konstanter und haben verdient gewonnen."
Die Partie begann vor über 400 Zuschauern sehr einseitig. Die Gäste zeigten sofort ihre ganze Klasse, agierten fast fehlerlos. Vor allem in der Abwehr- und Blockabwehr zeigten sie überragende Leistungen. Zudem punkteten Diagonalangreifer Jan-Philipp Krabel und Außenangreifer Sören Schröder fast immer, konnten vom TuB-Block überhaupt nicht in ihren Aktionen gestoppt werden. Aufgrund der Ausfälle von Stoverink und Meckelholt funktionierte Trainer Friedrich Rudy Schneider zum Außenangreifer um. Es dauerte einige Zeit, bis der 24-Jährige auf dieser für ihn ungewohnten Position glänzen konnte.
Leichte Fehler
So startete Bocholt unsicher, was sich auch an einigen leichten Fehlern zeigte. Warnemünde zog auf 19:14 davon und machte den ersten Satz schnell mit 25:17 zu. Im zweiten Durchgang kam TuB zunächst besser rein, ging sogar mit 7:6 in Führung. Aber der Spitzenreiter agierte weiter auf sehr hohem Niveau und machte konstant Punkt um Punkt. Mit 25:15 gewann er auch diesen Durchgang souverän.
Nach der zehnminütigen Pause stellte Friedrich im dritten Satz um. Thomas Eickelberg agierte nun als Zuspieler. Zunächst änderte sich nichts, Warnemünde führte bereits hoch mit 13:6. Dann ging ein Ruck durch die Bocholter Mannschaft. Sie wirkte jetzt wie ausgewechselt, bekam Sicherheit in ihren Aktionen. Mit einer Aufgabenserie machte Luis Kubo "Big Points" und die Friedrich-Sechs lag auf einmal mit 17:16 vorn. Am Ende gelangen Mittelblocker Thomas Wittkowski zwei schöne Punkte, ehe Kubo seinem Team mit einem tollen Angriff zum 25:23 den ersten Satzgewinn bescherte.
Die Zuschauer hofften jetzt auf die Wende, aber die Akteure von Warnemünde zeigten ihre ganze Klasse und gingen im vierten Durchgang schnell mit 18:10 in Front. Bocholt kam durch großartigen Kampfgeist und guten Angriffsaktionen wieder auf 17:20 heran. Aber die Gäste hielten den Drei-Punkte-Vorsprung konstant, zeigten keine Unruhe. Kubo ging beim Stand von 21:24 zum Aufschlag. Die Zuschauer glaubten an eine erneute Serie, aber der Ball ging direkt beim ersten Mal ins Netz. Damit stand der Sieger fest, der die drei Punkte ausgiebig feierte.
Bekannt wurde jetzt auch, dass Außenangreifer Stoverink an der Schulter operiert werden muss. Dass ist ein weiterer herber Rückschlag für Friedrich: "Langsam wird es ganz bitter. Ben kann laut einem Spezialisten aus Münster theoretisch bis zu seinem OP-Termin spielen. Das ist seine Entscheidung. Wir werden ihn da nicht drängen", so Friedrich.