Das klingt auf den ersten Blick nach einer Aufgabe, die nicht unlösbar erscheint für die heimstarken Gastgeber.
Was kann die Affenbande gegen dasTeam vom Ammersee holen? (Foto: Stefan Tapken)
Erst zwei Saisonpartien gingen für die FT in der Act-Now-Halle verloren, jeweils mit 0:3 gegen Lüneburg und Berlin Recycling, die Crème de la Crème der Bundesliga. Ist im vorletzten Freiburger Heimspiel der Hauptrunde ein weiterer Coup wie gegen Giesen und Düren möglich?
Die Vorzeichen zum Wochenbeginn stimmen nicht unbedingt optimistisch. "Bei uns liegen alle flach", sagte am Montag FT-Trainer Jakob Schönhagen. Eine Krankheitswelle hat den Freiburger Kader erfasst, das Training am gleichen Abend wurde abgesagt. "Hoffentlich bekommen wir das gestoppt und können am Mittwoch wieder Vollgas trainieren", so der Coach der Affenbande. Immerhin gibt es durch den Spieltermin am Sonntag noch einen zusätzlichen Tag zur Regeneration. Ob das reicht?
Die ersten fiesen Viren und Bakterien erwischten die Affenbande bereits eine Woche zuvor. Diagonalangreifer Kevin Kobrine musste bei der 1:3-Niederlage am Samstag in Giesen im dritten Satz vorzeitig wegen Magen-Darm-Problemen vom Feld. Dabei begann Freiburg in der Hildesheimer Arena ganz stark, sicherte sich durch eine Aufholjagd mit starken Blocks den ersten Satz. Dann aber drehte der Champions-League-Teilnehmer das Spiel. Giesen gewann die Folgesätze in einer hitzigen Partie am Ende deutlich.
Wer aus dem Kader der Affenbande gegen Herrsching im Vollbesitz seiner Kräfte ist, konnte Schönhagen zum Wochenbeginn überhaupt nicht einschätzen. Die Oberbayern, die ihre Heimspiele vorzugsweise im Münchner BMW-Park austragen, sind ein ganz heißer Kandidat für das Playoff-Halbfinale, möglicherweise sogar mehr. "Unter der Führung von Bob Ranner verfügen sie über eine gute Mischung aus jungen Deutschen und erfahrenen ausländischen Profis", hat Schönhagen erkannt. Die Achse Eric Burggräf (Zuspiel) und Filip John (Diagonal) konnte Freiburg beim 1:3 in der Hinrunde nicht stoppen. Dazu kommen die abgezockten Mittelangreifer Magliore Mayaula (Kongo) und Djordje Illic (Serbien.) Über Außen schieben sich bei den Jungs vom Ammersee die Talente Jannes Wiesner und Laurenz Welsch in den Vordergrund. Der Schwede Daniel Gravaeus hat hier echte aufschlagstarke Konkurrenz bekommen. Die Arbeit von Ranner, bei Olympia in Paris auch Co-Trainer der Nationalmannschaft, wird in Herrsching geschätzt: Am Montag wurde sein Vertrag bis 2028 verlängert.
Selbst in Top-Verfassung ist die Hürde Herrsching für die FT 1844 am Sonntag also immens. In der Bundesliga gelang bei drei Vergleichen bislang kein Sieg. Lediglich im Vorbereitungsturnier Bounce-House-Cup 2023 hatte Freiburg mal das bessere Ende für sich.
Klar ist, dass die Kartennachfrage in Freiburg nach den guten Leistungen in den vergangenen Heimspielen und durch die Aussicht auf die Playoffs erheblich angezogen hat. Am Montagabend gab es nur noch wenige Restkarten aus dem Normalkontigent für die Partie. Eines steht bereits fest: Tiefer als auf Platz sieben kann die Affenbande in der Tabelle nicht mehr abrutschen (Playoff-Quali bis Rang acht). Aber warum trotz eines schweren Restprogramms den sechsten Rang nicht halten - oder vielleicht sogar noch ein bisschen klettern? Freiburg hat in dieser Saison schon mehrfach Teams aus den Top Sechs zugesetzt. Mit Unterstützung der nimmermüden Fans aus der Dschungelbande ist nichts unmöglich.
Die restlichen Freiburger Heimspiele der Bundesliga-Hauptrunde:
Sonntag, 16. Februar, 16 Uhr: FT 1844 - WWK Volleys Herrsching (Act-Now-Halle)
Samstag, 8. März, 20 Uhr: FT 1844 - VfB Friedrichshafen (Act-Now-Halle)
