Es war das erwartet enge Spiel, jedoch nicht mit dem erhofften Ergebnis für die ASV Volleys: die Dachauer Bundesliga-Volleyballer unterlagen den Baden Volleys SSC Karlsruhe mit 2:3 (16:25, 25:23, 29:27, 20:25, 14:16).
Drei Lichtblicke im Dachauer Spiel: Matt Slivinski, Simon Gallas und Mika Takano (von links). (Foto: Samuel Weller)
In der Tabelle hat es der ASV damit verpasst, sich von der Konkurrenz im Kampf um Platz acht etwas abzusetzen. Die Teams aus Karlsruhe, Königs Wusterhausen und Unterhaching liegen nun weiter in Schlagdistanz und lassen die Dachauer den Atem im Nacken spüren. "Trotzdem ist das für uns immer noch eine gute Ausgangssituation, wir haben heute im Kampf um das Viertelfinale nichts verloren", blieb ASV-Trainer Patrick Steuerwald auch nach der fünften Pflichtspielniederlage positiv. "Zumindest einen Punkt haben wir mitnehmen können und vielleicht wird der am Ende auch entscheiden."
Seine Zuversicht über den gesamten bisherigen Saisonverlauf wurde aber getrübt vom aktuellen Auftreten seiner Mannschaft. "Wir spielen sehr unsicher, machen viele unnötige Fehler und bringen uns damit um den verdienten Lohn", so Steuerwald. Die Situation erinnere ihn etwas an die gleiche Zeit wie in der Vorsaison. "Aber ich hatte gehofft, dass wir etwas weiter sind." Lichtblicke gab es aber auch gegen Karlsruhe wieder: So unterstrich Matt Slivinski einmal mehr seine wichtige Rolle für das Team und so punktete Simon Gallas mit 21 Punkten erneut stark.
Allen voran wusste aber Youngster Mika Takano bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz für den ASV zu überzeugen. Das erst 16-jährige Libero-Talent kam zum dritten Satz für Marvin Primus ins Spiel und leistete sich bei 20 Annahmen nur zwei Fehler. Bitter, dass einer dieser beiden der entscheidende Overpass im Tiebreak war, den die Gäste direkt zum Sieg nutzten. "Aber da gibt es Richtung Mika absolut keinen Vorwurf, er hat das heute herausragend gemacht", lobte Steuerwald seinen Nachwuchsspieler. "Mika ist 16 Jahre alt und liefert heute im Spiel so eine Leistung ab, die er sich mit harter Arbeit im Training erarbeitet. Das macht dann wieder richtig Spaß."
Auch von seinen Mitspielern gab es nach dem Spiel nur positiven Zuspruch. Und so bleibt auch nach der neuerlichen Niederlage für den ASV die Hoffnung, dass sich der Dachauer Weg langfristig lohnen wird, indem junge Talente aus der Region konsequent an das Bundesliga-Niveau herangeführt werden.
Das Spiel selbst war ein Abbild der bisherigen Dachauer Saison: ein ständiges Auf und Ab. Startete der ASV stark ins Spiel, führte nach drei Assen von Slivinski schnell mit 5:2, lag er nach einer Aufschlagserie von Alexander Benz später mit 15:22 deutlich zurück. Diesen Rückstand holten die Gastgeber nicht mehr auf und mussten so den ersten Satz überraschend klar abgeben.
Auch im zweiten Durchgang schien es zunächst nicht besser zu werden. Karlsruhes Jannik Brentel sorgte mit einem weiteren Ass für die zwischenzeitliche 16:9-Führung der Gäste. Steuerwald fand in der Auszeit aber wohl die richtigen Worte, denn nun war sein Team hellwach. Break für Break kämpfte sich Dachau heran, glich mit einem Block von Slivinski zum 19:19 aus. Der Kapitän war dann auch zum 23:23 erfolgreich, setzte zwei Aufschläge mit Wirkung nach, die Gallas jeweils mit einem Angriffspunkt zu Ende brachte. Das Dachauer Punkte-Duo lief also heiß.
So auch in Satz drei, den Takano mit einem perfekten Touch eröffnete und in dem Dachau erneut schnell mit 4:1 führte. Diesmal hielt die Führung bis zum 13:13, dann schien wieder Karlsruhe die Oberhand zu gewinnen. Auf Seite des ASV häuften sich wieder einfache Fehler, aber der Wille war diesmal da und brachte das Team wieder zurück. Fünf Satzbälle brauchten die Männer vom Stadtwald zwar, doch dann verwertete Augustin Gallardo einen schlecht angenommenen Aufschlag von Fabian Bergmoser zum umjubelten 29:27 - auch die Georg-Scherer-Halle erlebte da wieder laute und emotionale Momente.
Dachau nahm den Schwung mit, führte im vierten Durchgang erneut schnell, diesmal 4:0. Doch wieder fand Karlsruhe mit Ruhe und Konzentration zurück ins Spiel, war beim 10:10 wieder auf Augenhöhe. Ein Ass von Zuspieler Tobias Hosch brachte den SSC dann mit 16:11 entscheidend in Führung. Dachau kämpfte, wurde am Ende des Satzes aber mehr und mehr vom Karlsruher Block abgekocht. Zwei der insgesamt 16 Karlsruher Killblocks brachten den 2:2-Satzausgleich.
Im Tiebrak marschierten die beiden Teams von Beginn an gleichmäßig voran, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Erst beim 9:11 aus Dachauer Sicht führte ein Team erstmals mit zwei Punkten. Doch Dachau glich kurios aus: Einen Aufschlag von Gallas konnte Karlsruhe nur mit einem Overpass annehmen, den Gallardo aber postwendend zurückspielte. Doch der Argentinier machte seinen Fehler im selben Ballwechsel mit einem erfolgreichen Block zum 13:13 wieder gut. Aber es sollte nicht ganz reichen: den ersten Matchball vergab Karlsruhe noch mit einem Aufschlagfehler und dann nutzte Bastian Korreck die ungenaue Annahme zum Sieg der Gäste.