Nach dem überraschenden Auswärtssieg der Häfler Volleyballer in Berlin, konnte der VfB Friedrichshafen am Mittwochabend auch sein Heimspiel gegen die Berlin Recycling Volleys mit 3:1 (19:25, 30:28, 25:15, 25:16) gewinnen und führt nun mit 2:0 in der "best-of-five"-Serie.
Aleksa Batak (links) blockt Berlins Timothee Carle (Foto: Günter Kram)
Nach einem spannenden zweiten Satz drehte das Team um Kapitän Marcus Böhme das Spiel und holte sich ziemlich deutlich die Durchgänge drei und vier. Schon am kommenden Samstag kann Friedrichshafen sich mit einem Sieg in Berlin zum neuen Deutschen Meister krönen.
Cheftrainer Mark Lebedew vertraute wieder auf Jan Fornal auf der Außenangreiferposition, sonst war nicht viel Überraschendes dabei. Zu Fornal gesellten sich Tim Peter, Jose Masso, Marcus Böhme , Michal Superlak, Aleksa Batak und Libero Nikola Pekovic. Und die begannen nervös. Ein bisschen war sie dann erst doch zu spüren, die Last auf den Häfler Schultern, den zweiten Sieg gegen Berlin holen und gleichzeitig die zweite kleine Sensation schaffen zu können. Marek Sotola, am Montag noch ziemlich abgemeldet durch den VfB-Block, punktete nach Belieben (2:4, 4:8). Massos Block gegen den Tschechen (14:16) zeigte nur kurz Wirkung. Bei Friedrichshafen fehlte noch die Justierung in vielen Bereichen, sodass Berlin den Satz sicher ins Ziel brachte (19:25).
Es gab viel Gesprächsbedarf, auch unter den Spielern auf dem Feld. Trotzdem Masso sein Team mit dem Ass in Führung brachte (6:3) und Ruben Schott verletzt das Berliner Feld räumen musste, gaben die Männer in Orange nicht auf. Nehemiah Mote blockte Fornal (16:15) und der eingewechselte Cody Kessel kam zum Ausgleich durch (18:18). Kessel war es ebenfalls, der mit dem Block den ersten Häfler Satzball abwehrte (24:24). Dann ging es hin und her, wobei der spätere MVP Tim Peter mutig voran schritt (28:27, 29:28). Und dieser Mut wurde belohnt. Sotola setzte seinen Angriff ins Aus und Friedrichshafen zog gleich - daran änderte auch die Challenge nichts mehr (30:28).
Der knappe Satzgewinn veränderte die Partie komplett. Die Gastgeber hatten nun Oberwasser und Masso am Aufschlag (4:1). Sotola fing sich erst den Block von Peter (11:6), dann von Kapitän Böhme (12:7). Zu diesem Zeitpunkt war der Satz fast schon durch und Volleys-Trainer Joel Banks wechselte munter durch. Bei Berlin lief nicht viel zusammen, auf der anderen Seite hatte es fast schon Bilderbuchcharakter. Batak blockte Timothee Carle (20:12) und ließ auch Kessel keine Chance (22:13). Robert Täth sollte die Annahme stabilisieren, schluckte aber das Ass des immer stärker werdenden Fornal (23:13). Den Schlusspunkt setzte ein Aufschlagfehler von Ferdinand Tille (25:15).
Täth blieb auf dem Feld und war gleich wieder Mittelpunkt des Geschehens, als Superlak ihn über dem Netz stoppte (6:3). Ein sicher geglaubter und einfacher Punkt für Berlin, landete ebenfalls in Massos Block (13:7). Die ausverkaufte SPACETECH ARENA hob fast ab, als Fornal nochmals mit dem Aufschlag zum direkten Punkt kam (17:10) und der Pole Marek Sotola einen versuchten Heber vor die Füße blockte (24:15). Einen Matchball konnten die Gäste noch abwehren, dann setzte Superlak aus dem Hinterfeld an und trommelte den Ball zum Matchgewinn ins gegnerische Feld (25:16).
"Die Mannschaft glaubt einfach an sich. Wir hatten schon ein paar Situation in den letzten Wochen, als wir mit dem Rücken zur Wand standen und die Spiele noch drehen konnten. So ein Spiel ist wie das Leben, du musst nach vorne schauen und einfach losgehen", sagte ein zufriedener Cheftrainer Mark Lebedew. "Wir haben jetzt eine große Chance, am Samstag in Berlin Meister zu werden. Ich habe es der Mannschaft aber gerade gesagt, Meister wird das Team, das drei Siege auf dem Konto hat. Und deshalb brauchen wir in Berlin dieselbe Einstellung wie heute."
Der VfB Friedrichshafen hat nun am kommenden Samstag (20. April, 18 Uhr) die Chance, die Serie frühzeitig zu entscheiden. Für die Begegnung veranstalten die Häfler Verantwortlichen ein Public Viewing in der SPACETECH ARENA (Einlass ab 17:30 Uhr, Eintritt ist frei). Sollte Berlin die Partie gewinnen, kommt es am Dienstag (23. April, 18 Uhr) am Bodensee zum nächsten Matchballspiel.