TSV Mimmenhausen - TSV Grafing (25.11.2023, 19 Uhr Bildungszentrum Salem). - "Die Mannschaft kennt meine Arbeitsweise", beantwortet Christian Pampel die keineswegs abwegige Frage, ob denn das 0:3-Debakel vergangenes Wochenende in Rottenburg zu besonderem, ja vielleicht sogar verschärftem Training beim TSV Mimmenhausen geführt habe.
Hallo Grafing (Foto: Aimar Zabaleta)
"Egal, ob wir gut, oder ob wir schlecht gespielt hatten, wir arbeiten hart." Natürlich, fügt der Trainer mit einem Augenzwinkern an, mache das Arbeiten nach einer "positiven Situation mehr Spaß".
Nicht unwahrscheinlich, dass die eine oder andere Einheit in der BZ-Arena Salem diese Woche trotzdem Lösungsmöglichkeiten behandelte, wie sich die einzelnen Mannschaftsteile verhalten, wenn der Gegner den Diagonalangreifer freiwillig blockfrei lässt - und der dann keine Punkte macht. Die Außenangreifer auf der anderen Seite punkten aber eben auch nicht regelmäßig, weil, und das ist ja der erhoffte Vorteil dieser ungewöhnlichen taktischen Maßnahme, die beiden dann oft einen Dreier-Block vor sich haben. Mit entsprechend geringeren Erfolgsaussichten. "Das werden wir diese Woche noch zwei- oder dreimal trainieren", verrät der Mimmenhausener Trainer. Was und wie intensiv aber lässt er nicht an die Öffentlichkeit. Nur soviel: Die beiden Außenangreifer der ersten Sechs, Jonas Hoffmann und Jan Jalowietzki, so fügt er an, müsse man darauf nicht extra vorbereiten.
Pampel ist diese Diskussion eh zu sehr auf den Gegner ausgerichtet: "Wir bereiten uns wie immer auf das nächste Spiel vor und schauen dabei nicht so sehr auf den Gegner." Mal abgesehen vom Videostudium. Pampel ist viel zu sehr Experte, um nicht zu wissen, wie wichtig neben einer hundertprozentigen Leistung seiner Spieler die richtige taktische Einstellung seiner Volleyballer ist. Auch in diesem Falle. Obwohl er und die TSV-Athleten ja einem weiteren Aufsteiger gegenüberstehen. Aber wieder einem, der mit Schmackes in die neue Liga gestartet ist. Allerdings so wirklich neu ist die 2. Bundesliga für die Mehrzahl der Grafinger Spieler nicht. Sie sind mit Trainer Heiko Roth nach einem Jahr in der 3. Liga direkt wieder aufgestiegen. Dank des erhöhten Aufstiegs in die 1. Bundesliga ist das auch dem Zweiten der 3. Liga Ost gelungen.
Und jetzt ist der TSV also wieder dort, wo er sich selbst sieht, in der 2. Liga, mit nahezu gleichem (Abstiegs- und Aufstiegs-)Kader. Für Jannik Birkholz (Z), Korbinian Hess (L), Philipp Küchenhoff, Adrian Nachtwey (beide AA) und Moritz Schnödt (D) ist Kontrahent TSV Mimmenhausen also nicht wirklich Neuland - der Großteil der übrigen Gegner auch nicht. Gezielt verstärkt hat sich der Tabellensiebte - Mimmenhausen steht punktgleich auf Rang zehn - mit Luis Großmann, der Diagonalangreifer kommt von Drittligist Regensburg, und Zuspieler Niklas Trogisch (ASV Dachau). Dazu noch zwei deutsche U-20-Meister aus der eigenen Jugend: Valentin Schneckenburger (MB) und Janik Sambale (AA).
"Grafing hat sich bisher sehr gut verkauft", lobt Pampel den kommenden Gegner. Ihn freut besonders - aus volleyballerischer Sicht für Deutschland natürlich -, dass der TSV "das mit jungen, guten eigenen Spielern" fertig gebracht hat. Gleichzeitig weiß er aus diesem Grunde aber auch, "dass der Umstand die Aufgabe für uns schwierig macht". Die Volleyballer von vor den Toren von München haben nicht ohne Grund in acht ihrer zehn Spiele gepunktet. Christian Pampel ist es egal, ob Grafing nun den Rottenburger Taktik-Coup ebenfalls versuchen wird oder nicht: Mit dem Fanclub Black Wall und den Zuschauern im Rücken ("die brauchen wir dringender denn je") werde gegen die "Fighting Bayrisch", so bezeichnet sich die Gästemannschaft selbst, "volle Schiene" dagegengehalten.