Etwa 220 Minuten reine Spielzeit absolvierte der BBSC am vergangenen Wochenende in den Partien gegen VC Olympia Münster und den USC Münster II.
Annika Kummer 12 x MVP des Wochenendes (Foto: Markus Hylinski)
Neun Sätze voller Einsatz, voller Emotionen und mit viel Begeisterung des Publikums.
Das Samstagabend Spiel gegen die Talente des VC Olympia gestaltete sich nicht so schnell erfolgreich, wie so manch einer gehofft hatte. Mit guter Ausbildung und Kampfkraft stemmten sich die jungen Wilden gegen die drohende Niederlage. Höhepunkt der Gäste war der 2. Satz, als der BBSC keinen Zugriff auf das Spiel bekam und die gestern einen Satzgewinn für sich verbuchen konnten. Ab dem 3. Satz lief es wieder auf Berliner Seite rund: Mit starkem Aufschlagspiel wurden die Youngster auf Distanz gehalten und nach 100 Minuten der Sieg gefeiert.
Zum MVP des Abends kürten die Trainer Berlins Libera Annika Kummer sowie Münsters 1,93m- Außenangreiferin Sina Siebert.
Echte Zeit zum Feiern des Samstagssiegs hatten die Berlinerinnen natürlich nicht, denn 19 Stunden nach Abpfiff wurde bereits der Vergleich mit den Altnationalspielerinnen des USC Münster II angepfiffen. Auf Gästeseite standen sechs ehemalige Erstligaakteure im Aufgebot, fünf waren vormals in den Nachwuchsnationalmannschaften oder sogar in der A-Nationalmannschaft nominiert. Auf dem Feld entwickelte sich - gerade auch wegen der Qualität der Gäste - ein außerordentlich gutes Zweitligaspiel. Vom ersten Ballwechsel an schenkten sich beide Teams wirklich nichts. Mit hohem Einsatz wurden auf beiden Seiten in der Abwehr die Bälle vom Boden gekratzt, dass es für die Zuschauer eine reine Freude war. Die variabel vorgetragenen Angriffsaktionen, egal ob mit voller Wucht oder mit dem Blick für die Lücke, beschäftigten die Abwehrreihen beider Teams ganz heftig, doch wurde selten die Ordnung verloren. Während Berlin den 1. Satz für sich entscheiden konnte, lag man im 2. Satz schon fast hoffnungslos mit 11:19 zurück, holte jedoch mit einer wahren Energieleistung noch den 2. Satzgewinn. Ab dem 3. Satz setzte sich die große Erfahrung der Gäste durch. Mit zeitweise gleichzeitig fünf früheren Erstliga-Spielerinnen auf dem Parkett zelebrierte der USC Münster II ein Musterbeispiel an Teamwork in der Abwehr und Durchschlagskraft im Angriff gerade über Ines Bathen und Rebecca Schaperklaus.
Auch wenn die folgenden 3 Sätze für die Berlinerinnen verloren gingen: Hier konnte nicht mal ein selten zufriedenzustellender Berliner meckern. Der BBSC hielt voll dagegen und dies auch in den Spielsituationen, in denen Trainer Jens Tietböhl dem Nachwuchs umfangreiche Chancen gab, sich zu beweisen. Junge Athletinnen wie Daniela Ligacheva oder Leni Kirchhoff sammelten genau wie Jovana Dordevic nicht nur Einsatzzeit, sondern vor allem auch Selbstbewusstsein ob der eigenen gelungenen Aktionen. Und das Publikum war jedenfalls für Berliner Verhältnisse außerordentlich begeistert - die Stimmung auf dem Feld und auf den Rängen übertrug sich gegenseitig. Neun Sätze am Wochenende hatten das Berliner Team voll gefordert - aber die Leistung war wirklich ein Halleluja wert.
So hatten es die Trainer sicher auch schwer bei der MVP-Wahl, denn viele Spielerinnen waren an diesem Nachmittag herausragend in ihrer Leistung. Letztendlich wurde erneut die mittlerweile erkältete Annika Kummer auf Berliner Seite sowie Juniorinnenweltmeisterin 2009 Ines Bathen zum MVP gekürt.
Die Berlinerinnen treffen am nächsten Wochenende auswärts auf den Nachwuchs des Schweriner SC, ehe am 25. November 2023 um 18:00 Uhr der BSV Ostbevern in der Hämmerlinghalle zu Gast ist.
Für den BBSC am Wochenende im Einsatz: Marie Dreblow, Rebekka Hauri, Leni Kirchhoff, Angelina Meyer, Katharina Kummer, Roxana Vogel, Annalena Grätz, Annika Kummer, Antonia Heinze, Katharina Haferkamp, Jovana Dordevic, Antonia Lutz, Alina Gottlebe-Fröhlich, Elisa Daus, Daniela Ligacheva, Frances Kauffmann, Emely Radügge
BBSC Berlin - VC Olympia Münster 3:1 (15, -22, 18, 13 )
BBSC Berlin - USC Münster II 2:3 (17, 22, -20, -21, -13)