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Tie-Break Krimi in Schwaig

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2. Bundesligen: Tie-Break Krimi in Schwaig

03.04.2023 • 2. Bundesligen Autor: FT 1844 Freiburg e.V. 732 Ansichten

"Ich bin unheimlich stolz auf euch, Jungs" - so lauteten die ersten Worte, die Coach Jakob Schönhagen nach der 2:3-Niederlage in Schwaig zu seiner Mannschaft sprach.

Tie-Break Krimi in Schwaig - Foto:  Güner Santemiz

Positive Stimmung trotz knapper Niederlage bei der Affenbande (Foto: Güner Santemiz)

Und warum denn auch nicht? Klar, irgendwie hatte man sich schon einen Sieg und möglichst drei Punkte im Kampf um die Meisterschaft erhofft, doch gerade nach zweitmaligem Betrachten des Spielverlaufs kann der eine Punkt, den die FT-Volleyballer aus Schwaig entführen, als absoluter Gewinn betrachtet werden. Den Sieg hätten sich beide Teams durchaus verdient, letztendlich behielten die Schwaiger aber im entscheidenden Augenblick die Nerven.

Vor heimischem Publikum legte der SV Schwaig einen kraftvollen Start hin und ging im ersten Satz recht schnell in Führung. Die Freiburger leisteten zwar eifrig Gegenwehr, blieben im eigenen Spiel aber noch etwas unkonsequent und leisteten sich zudem drei Aufschlagfehler mehr als der Gegner - genau diese Punkte fehlten dann am Ende und der Satz ging mit 25:22 an die Hausherren. Ein ähnliches Bild ergab sich im zweiten Satz: die Affenbande spielte weiter etwas zögerlich, während die Schwaiger die gute Stimmung in der Hans-Simon-Halle genossen und gegen den Zweitplatzierten frei aufspielten. Obwohl man sich so langsam aber sicher immer besser in das Spiel hineinkämpfte, waren es am Ende erneut die eigenen Aufschlagfehler, die dem Team von Jakob Schönhagen den Zahn zogen: vier mehr als Schwaig, Satzergebnis 25:21.

Doch das Aufbäumen aus Satz zwei nahm die Affenbande diesmal mit in den nächsten Durchgang und zeigte auf einmal ein ganz anderes Bild: selbstbewusst, mit großem Vertrauen in das eigene Spiel und die dadurch resultierende Dominanz. Schwaig machte weiterhin ein klasse Spiel, kam dem Tabellenzweiten nun aber nicht mehr ganz hinterher. Schlaue Lösungen im Angriff von Linus Hüger, Yannick Harms und auch Oliver Hein bescherten in der Folge den ersten Satzgewinn an diesem Abend und in der "gelben Halle" lag immer mehr Spannung in der Luft. Auch Satz vier holten sich die Freiburger mit ihrer Überlegenheit und ihrem schnellen, variablen Spielstil.

So musste also der Tie-Break an diesem wunderbaren Volleyballabend die Entscheidung bringen und dieser wurde dem bisherigen Spielverlauf mehr als nur gerecht. Es entwickelte sich ein wahrer Krimi, in dem beide Mannschaften mehrmals zum Matchball kamen - obwohl es anfangs nach einem deutlicheren Ende aussah. Schwaig warf alles in die Wagschale, ging schnell mit 6:1 in Führung und die Freiburger Annahme war kurzzeitig überfordert. Ein Comeback hatten sie aber ja schon gemeistert, weshalb nicht also ein zweites Mal? Gesagt, getan: Zum Seitenwechsel bei acht Punkten trennten Freiburg nur noch zwei Punkte von Schwaig, danach gingen sie sogar erstmals in Führung.
Überlegte Angriffe über Außen von Hüger, Harms und Hein sowie zwei starke Blocks von Frisch über die Mitte brachten den ersten Matchball für die Affenbande beim Stand von 12:14. Den konnten die Hausherren aber erst einmal abwehren und glichen sogar noch zum 14:14 aus. Kaum einer in der Halle hielt die Spannung noch aus, die Breisgauer sprangen sich voller Emotionen nach jedem Ballgewinn in die Arme, als wäre es der entscheidende Punkt gewesen. Es war aber nicht nur der Spielstand, der alle in der Halle durchdrehen ließ, auch das Niveau jedes Ballwechsels war inzwischen unfassbar gut. Ein Angriff von Freiburgs Hein schallerte nur so auf die gegnerische Drei-Meter-Linie, wieder gab es den Matchball für Freiburg. Hein serviert, Schwaigs Diagonaolangreifer Dzierwa bekommt den Ball, wieder packt Freddy Frisch im Block zu - der Ball landet allerdings Millimeter neben der Seitenlinie. So ging es dann noch munter weiter, Schwaig erarbeitete sich den ersten Matchball, den die Freiburger wiederrum abwehren konnten. Beim Stand von 19:18 passierte es dann allerdings und nach etlichen Highlight-Plays unterlief Yannick Harms der Fehler im Angriff, der den Bayern den Tie-Break Sieg beschehrte (20:18).

Auch wenn der Sieg möglich gewesen wäre, lässt schlussendlich der Kampfgeist, verbunden mit der spielerischen Qualität, den die FT-Volleyballer an den Tag gelegt haben, froh aufblicken. Zudem bewirkt der gewonne Punkt, dass die Mannschaft in Sachen Meisterschaft weiterhin alles in den eigenen Händen hat - mit zwei Siegen (jeweils 3:0 oder 3:1) über Karlsruhe und Mimmenhausen wäre diese sicher. Wäre.

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