Für den Volleyball-Zweitligisten TuB Bocholt war beim Tabellenzweiten SV Lindow-Gransee stark ersatzgeschwächt nichts zu holen.
Im ersten Satz hielt die Mannschaft von Trainer Raimund Schneider noch gut mit, aber am Ende musste sie sich in eine klare 1:3 (25:21, 9:25, 15:25, 9:25)-Niederlage fügen, nach der TuB Bocholt aber weiterhin neun Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz besitzt. "Wir wussten im Vorfeld, dass wir knapp besetzt sind. Dann ist auch noch mein Sohn Rudy ausgefallen", sagte Schneider. Er trat die lange Fahrt nach Lindow-Gransee dann nur mit sieben Spielern an. "Erschwerend kam hinzu, dass die Euregiohalle am Freitagabend besetzt war und wir daher nicht trainieren und neue Abläufe einstudieren konnten", so Schneider. Er überließ die Aufstellung daher im Grunde seinen Spielern. Diese erklärten, auf welcher Position sie sich am wohlsten fühlten. So lief Ben Stoverink etwa als Diagonalangreifer auf, während Max Lübbert und Luis Kubo, der später zum besten Bocholter Spieler gewählt wurde, die Außenannahme übernahmen.
Der Tabellenzweite aus Brandenburg wurde von der ungewohnten Aufstellung zunächst überrascht. Ben Stoverink schlug starke Angaben, und die Bocholter legten eine enorme Kampfkraft an den Tag. So wurde der erste Satz tatsächlich mit 25:21 gewonnen. "Aber im zweiten Durchgang ist der Faden gerissen. Das Überraschungsmoment war weg und der Gegner hatte sich vollkommen auf unser Spiel eingestellt", so Schneider. So ging dieser Satz klar mit 9:25 verloren.
Im dritten Spielabschnitt steigerte sich seine Mannschaft zwar wieder, kam aber auch nicht über ein 15:25 hinaus. Schneider stellte sein Team vor dem vierten Satz daher noch einmal um, aber das brachte nichts mehr. Auch Durchgang Nummer vier ging wieder mit 9:25 verloren, wobei der Gastgeber zwischenzeitlich elf Punkte in Folge holte. "Man muss aber auch sagen, dass Lindow-Gransee zu keinem Zeitpunkt des Spiels nachgelassen hat, wie es sonst ja häufiger in Partien der Fall ist, in denen eine Mannschaft klar führt. Der Gegner war nach unserem Sieg im Hinspiel aber vorgewarnt und hatte offenbar noch eine Rechnung offen", sagte Schneider. Einen Vorwurf machte er seinen Akteuren nicht, "denn es hat sich keiner hängen gelassen. Ich hoffe, dass jetzt ein paar Spieler zurückkehren und wir es dann nächste Woche gegen den Tabellenführer TuS Mondorf besser machen".