Wer bietet mehr? Karlsruhe reiste ohne fünf Stammspieler am Sonntag, dem 18. Dezember, nach Dresden. Bei den Hausherren fehlten sogar sieben Spieler des 13-köpfigen Bundesliga-Kaders. So musste mit Regionalligaspielern aufgefüllt werden und mit Luis Dömeland und Nikolas Söhnel wurden zwei 17-Jährige in das kalte Wasser Bundesliga geworfen - und sie haben keineswegs enttäuscht.

Die Dresdner hielten trotz vieler Ausfälle lange gut dagegen. (Foto: VC Dresden/André Rösler)
Das schier unerschöpfliche Reservoir an talentierten Nachwuchsspielern ist das Positive, was Dresden aus diesem Abend mitnehmen konnte.
Das Heimspiel des Teams Dentalservice Gust VC Dresden in der 2. Volleyball-Bundesliga endete jedoch mit 1:3 (21:25, 15:25, 25:22, 18:25) gegen Vorjahresmeister Baden Volleys SSC Karlsruhe. In dieser Formation werden beide Mannschaften in dieser Saison vermutlich kein zweites Mal auflaufen. "Wir mussten das Team mit drei Spielern aus der Regionalliga auffüllen. Da war natürlich klar, dass das keine leichte Aufgabe werden würde", sagt Dresdens Trainer Stefan Benderoth. Auch Routinier Carsten Böttcher musste noch einmal als Spieler einspringen.
Im ersten Satz mussten sich beide Teams erst mal in neuer Formation finden. Am Ende sorgte mal wieder Jens Sandmeier auf Karlsruher Seite für die entscheidenden Punkte, die zum Satzgewinn führten. Im zweiten Satz fand der Vorjahresmeister und aktuelle Tabellenzweite immer öfter den Weg durch die Mitte, um oft - gut von Tobias Hosch eingesetzt - mit Maximilian Kersting zu Punkten zu kommen.
Im dritten Satz liefen endlich auch die arrivierten Paul Schneider und Lukas Klapper zu guter Form auf. Karlsruhe wurde nicht schlechter, aber Dresden unterliefen wesentlich weniger Fehler. So blieb die Heimmannschaft, unterstützt von ihren Fans, nicht nur dran, sondern Dresden ließ sich jetzt nicht mehr so einfach ausspielen. Mit großer Führung ging es in die Crunchtime. Zwar wackelte das Team das noch mal, aber brachte den Satz am Ende doch sicher durch. Maximilian Heinze machte sein bisher bestes Spiel für den VC Dresden in der 2. Bundesliga.
Im vierten Satz musste sich Karlsruhe also noch mal steigern, um die drei Punkte mitzunehmen. Am Ende war die Fehlerquote auf Dresdner Seite etwas höher, was die Dresdner Niederlage besiegelte. Zwei Asse von Lukas Klapper brachten Dresden beim 14:15 noch mal ins Spiel. Das reichte aber nicht, um an diesem Abend dezimierte Karlsruher zu bezwingen. Die zeigten eine ganz starke Feldabwehr und sammelten ein Break nach dem anderen.
"Unter den gegebenen Umständen war die Leistung völlig okay, aber damit gewinnt man gegen den Vorjahresmeister keine Punkte", so Benderoth. Damit überwintert Dresden auf Platz 11 der Tabelle, was aktuell den ersten Abstiegsplatz bedeuten würde. Das Feld liegt aber dicht beisammen. Zu Platz 8 sind es nur drei Punkte, zu Platz 6 sind es fünf.
Zum MVP wurde auf Dresdner Seite Marc-Leon Vogt, bei Karlsruhe war es zum fünften Mal Jens Sandmeier.
Die Rückrunde beginnt für Dresden dann mit einem Heimspiel gegen Mimmenhausen am 15. Januar.