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2. Bundesligen: Da ist Sand im Getriebe

07.12.2022 • 2. Bundesligen Autor: Josef Enzinger, TSV Mühldorf 938 Ansichten

Dresden  - Eigentlich hatten sich die Mühldorfer Zweitliga-Volleyballer guten Mutes auf den Weg nach Dresden gemacht.

Da ist Sand im Getriebe - Foto:  Fabian Bartsch

Da konnte sich der Block noch so strecken: Dresden war einfach besser. (Foto: Fabian Bartsch)

Endlich sollten die längst fälligen drei Punkte aufs Punktekonto sprudeln, um nicht komplett vom Rest der Liga abgehängt zu werden. Auch die Statistik hat immer für Mühldorf gesprochen: Keine Begegnung in den vergangenen Jahren hatte Mühldorf verloren. Doch irgendwann ist immer das erste Mal. Und das war am Sonntag der Fall. Glatt mit 3:0 (25:23/25:21/25:19) fegten die Sachsen in einem hochemotionalem Spiel das Team aus Mühldorf vom Feld.

Dabei hatte es so vielversprechend für Mühldorf begonnen. Zur ersten technsichen Auszeit führen die Innstädter mit 8:5. Und das in einer Partie, in der Kilian Nennhuber als Libero für den sicheren Rückhalt sorgen sollte. Fritz Vähning griff über Diagonal an, Tom Brandstetter und Fabian Bartsch sollten es als Außenannahmespieler richten. Doch es dauert nicht lange, da dreht Dresden den Spieß um. 16:12 liegen die Gastgeber zur zweiten technischen Auszeit vorne, halten die Mühldorfer bis zum 20:16 auf Distanz, bevor Alex Brandstetter mit seinem variantenreichen Aufschlag die Gastgeber in Bedrängnis bringt, Mühldorf bis zum 19:20 aufschließt.

Dann aber steht Till Sittner am Aufschlag, serviert zweimal und bringt die Dresdener auf die Siegerstraße. 21:24 steht es, als Mühldorf noch die zweite Luft bekommt, bis auf 23:24 herankommt. Am Ende jedoch jubelte Dresden (25:23).

Mund abwischen und Weitermachen hieß danach die Parole und Mühldorf hielt tatsächlich wieder das Heft des Handelns in der Hand. Mit einem 8:3 geht es in die erste technische Auszeit. Ein gutes Polster. Und auch Michi Mayer schöpft wieder Hoffnung.

Doch stattdessen ist Dresden am Zug: "In fünf von sechs technischen Auszeiten, in allen drei Sätze sind wir vorne, und dann brechen wir komplett weg. Ich habe dafür keine Erklärung", ärgert sich Michi Mayer nach dem Spiel. "Es war immer unsere Stärke, dass wir, unabhängig vom Spielstand zu jeder Zeit da sind. Doch das fehlt uns in diesem Jahr irgendwie."

Dresden holt stattdessen Punkt für Punkt auf, verkürzt auf 11:13. Mühldorf kontert erneut, setzt sich mit 16:13 ab, bevor der große Einbruch kommt. Wie so oft in dieser Zeit zur Crunchtime, also zum Satzfinale, zeigt der TSV Mühldorf ungewöhnlich oft in der aktuellen Saison ungeahnte Schwächen auf. Ein Zuspiel von Alex Brandstetter wird abgepfiffen. Fabian Bartsch baggert schon den ersten Ball zurück zum Gegner, der im Anschluss den Angriff erfolgreich abschließt. Und Tom Brandstetter verschätzt sich bei einem Ball, der dann doch noch ins Mühldorfer Feld fällt.

Da hatte sich Fritz Vähning schon eine gelbe Karte eingefangen. "Und niemand wusste, warum", sagt Mayer mit einem Schulterzucken. Dann wollte Michi Mayer eine Spielunterbrechung erwirken. Felix Schinko sollte nun Alex Brandstetter im Zuspiel ersetzen, doch auch diese Rechnung geht nicht auf. Einen Punkt später der Rückwechsel. Und Dresden macht binnen Minuten den Sack zu (25:21).

Die Nerven liegen blank, bevor es mit dem dritten Satz weitergeht. Michi Mayer diskutiert mit der 1. Schiedsrichterin Marien Albrecht und fängt sich prompt eine rote Karte ein: Mühldorf startet also mit einem 0:1-Rückstand in den dritten Satz.

Doch erneut kann Mühldorf die Führung an sich reißen (8:6). Kilian Nennhuber brilliert zu diesem Zeitpunkt immer noch mit einer stabilen Annahme, wird aber vom Gegner deswegen kaum mehr angespielt. Stattdessen wird auf Brandstetter und Vähning serviert, die nicht ihren besten Tag erwischt hatten. Es heißt 11:11. Dresden holt sich ein Drei-Punkte-Polster und lässt sich dieses nicht mehr nehmen. Erst 20:16, dann 23:17, am Ende 25:19 - da war nichts mehr zu holen. Und Coach Mayer ist stinkesauer: "Ich habe mich geärgert, dass wir so früh aufgegeben haben. Zu einem Zeitpunkt, wenn andere noch kämpfen!"

Vier Punkte stehen auf der Habenseite der Mühldorfer, zum rettenden Platz elf fehlen neun Zähler. "Ohne zu pessimistisch sein zu wollen, aber jetzt wird es langsam schon sehr dunkel jetzt. Da gibt es nicht schönzureden. Und es helfen auch keine Durchhalteparolen." Und Mayer hofft: "Mei, irgendwann müssen halt alle sechs Mal gut spielen, dann klappt es auch mit einem Sieg!" Doch es ist eben gerade auch der Wurm drin: "Tom Brandstetter hat das erste Mal seit drei Jahren kein Ass geschlagen!"Das sei bezeichnend für die Saison.

Und doch will Mayer noch nicht aufgeben: "Was spricht denn dagegen, dass wir nicht doch noch in zwei Spielen fünf Punkte holen? Zum Beispiel beim nächsten Heimspiel gegen Delitzsch? Dann sieht die Welt wieder anderes aus", sagt Mayer. "Die Jungs wollen den sportlichen Klassenerhalt schaffen. Jeder einzelne Spieler hat dafür den Anspruch. Auch an sich selber!"

 

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