Nun ist es passiert: Die Rote Raben II konnten am Samstag im Bayernderby gegen den TV Planegg-Krailling nicht an die bisher gezeigten Leistungen anknüpfen und kassierten mit 1:3 (22:25, 25:19, 13:25, 23:25) die erste Saisonniederlage.

Planegg setzte sich am Netz häufig durch. (Foto: Roland Regahl)
Während die Vilsbiburgerinnen nach einer schwierigen Trainingswoche nur zeitweise ihren Rhythmus fanden, spielten die Gäste mutig, mannschaftlich geschlossen und beinahe fehlerfrei auf und setzten sich vor einer ansehnlichen Zuschauerkulisse verdient durch. Sie hatten sich viel vorgenommen - das spürte man von Beginn an. Angeführt von der überragenden Zuspielerin Lucia Kaiser übernahmen sie sofort das Kommando und ließen die Raben im ersten Satz nur in der Anfangsphase dreimal (1:1, 3:3, 4;4) zum Ausgleich kommen. Die Heimmannschaft hatte enorme Probleme mit dem Service der Mädchen von Trainer Josef Wolf und konnte aus einer unsicheren Annahme heraus die Bälle nicht präzise genug an das Netz bringen, sodass effektive Angriffsaktionen Mangelware blieben. Ohne die weiterhin verletzte Mittelblockerin Tina de Groot versuchte es Anna Wagner immer wieder über die Außen, die jedoch häufig am gut reagierenden Gästeblock scheiterten. So setzte sich Planegg kontinuierlich von 8:4, über 16:10 bis 23:18 weiter ab. Nach einer von Alexander Klobertanz genommenen Auszeit keimte bei der Heimmannschaft noch einmal Hoffnung auf, als man auf 21:23 herankam. Aber ein Aufschlagfehler führte zum Satzgewinn für die Gäste.
Und die machten zunächst weiter Druck, gingen mit Chiara Lukes an der Aufschlaglinie mit 4:0 in Führung und punkteten hauptsächlich mit Julia Ziegler und Chantal Martin bis zum 12:9 weiter. Nach dem 13:11-Anschluss durch Jordan Wolfe bekamen die Niederbayerinnen Oberwasser. Nina Herbe servierte druckvoll und war so für die 19:13-Führung der Raben mitverantwortlich. Diesen Vorsprung ließen sich Jeannette Huskic und ihre Mitstreiterinnen nicht mehr nehmen. Am Ende besorgte Silbermedaillengewinnerin Laura Bergmann, die mit einer hohen Effektivitätsquote glänzte, das 25:19 und damit den Satzausgleich. Doch wer jetzt gedacht hatte, dass die Raben zu ihrem Spiel gefunden hatten, sollte sich getäuscht sehen. Denn die Mädchen aus dem Münchner Westen nutzten die Missverständnisse und mangelnde Zuordnung des Tabellenführers konsequent aus, brachten die Bälle aus einer stabilen Annahme heraus schnell nach vorne und schlossen ihre Angriffe variabel und effektiv ab. Die Gastgeberinnen hatten im dritten Abschnitt nicht den Hauch einer Chance, die Partie offen zu gestalten. Planegg zog von Anfang an davon (0:3, 2:8, 9:16) und Kapitänin Caroline Kohlmeyer streute bei ihrer Aufschlagserie einige Asse zum 9:21 ein. Mit einem Block entscheiden die Gäste den dritten Durchgang klar für sich.
Umkämpft und eng war anschließend der vierte Satz. Nach einer 2:0-Rabenführung setzten sich die Gäste zunächst auf 8:5 aus ihrer Sicht ab. Dann übernahm Jeannette Huskic Verantwortung, brachte Vilsbiburg zunächst auf 7:9 heran und fünf Aufschläge durch (12:9). Mit einer Ausnahme (13:14) behielten die Vilsstädterinnen diese Führung und lagen bis zum 19:18 aussichtsreich im Rennen. Chiara Lukes und ein Ass von Lucia Kaiser sorgten für das 19:21. Noch einmal schlossen die Raben zum 23:24 auf, mussten mit einem gelegten Ball jedoch die erste Saisonniederlage hinnehmen, weshalb man die Tabellenführung wieder abgeben muss.
Für Alexander Klobertanz, der zusammen mit Andreas Häußler an der Seitenline coachte, war der Gästesieg verdient: "Wir hatten eine schwierige Vorbereitung mit einigen verletzten Spielerinnen und entsprechend geringer Belastbarkeit im Training. Aber das soll keine Entschuldigung sein. Wir haben auch kein gutes Spiel gemacht, sind mit dem druckvollen Service von Planegg nicht zurechtgekommen und hatten mit der Annahme große Schwierigkeiten."