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Champions League: Große Chance vertan

17.11.2022 • Champions League Autor: Matthias Liebhardt 830 Ansichten

Im ersten Champions-League-Auswärtsspiel der Saison standen die BR Volleys gegen Halkbank Ankara kurz vor einem Punktgewinn. Der Tabellenführer der Bundesliga führte im vierten Satz beim Pendant der türkischen Efeler League im vierten Satz mit 22:19, konnte diesen Vorsprung aber nicht in einen Tiebreak ummünzen. Das Heimteam um Superstar Nimir Abdel-Aziz behielt vor 2.550 Zuschauern die drei Punkte zuhause, nachdem Halkbank in den ersten zwei Sätzen besser war als die Gäste aus Berlin. Das Endergebnisse lautete 1:3 (21:25, 19:25, 25:22, 23:25) aus Sicht der BR Volleys.

Sicher auch aufgrund des Doppelspieltags war die Baskent Arena von Ankara am Mittwoch gut gefüllt. Im Anschluss an das Match zwischen Berlin und Halkbank folgte nämlich direkt an Ort und Stelle das "Super Match of the Week" der CEV zwischen Ziraat Bank Ankara und Sir Sicoma Perugia (ITA). Vor der guten Kulisse kamen die BR Volleys über starke Abwehrkontakte direkt im Spiel an, auch wenn Bruno und Nimir Abdel-Aziz mit zwei früheren Assen zeigten, dass das Heimteam sich viel vorgenommen hatte (6:8). Das Sideout der Berliner war insgesamt noch deutlich zu ungenau, um mit den am ersten Spieltag gegen Zawiercie 1:3 unterlegenen Türken im ersten Satz Schritt zu halten (7:13). Asse von Nehemiah Mote und Marek Sotola hielten den Deutschen Meister aber noch im Spiel (13:15). Während die Blaskapelle auf der Tribüne für Stimmung sorgte, musste die Mannschaft um Kapitän Angel Trinidad dann etwas abreißen lassen (17:21). Den Rückstand konnten die BR Volleys bis zum Satzende nicht mehr aufholen (21:25).

Gegen die türkischen Schnellangreifer fanden die 2.000 Kilometer gereisten Gäste bis dato selten ein Mittel. Allerdings war der wiedergenese Sotola erneut bestens aufgelegt und erzielte Punkt um Punkt. Johannes Tille bekam nach der Auszeit von Cedric Enard seine Chance im Zuspiel (5:8), fügte sich mit einer Abwehr direkt gut ein und Ruben Schott war nun mit seinem Aufschlag ebenfalls in der Baskent Arena angekommen (9:8). Die Challenge zeigte zweimal Millimeter-Entscheidungen zugunsten der Türken und so brachte Micah Ma'a seinem Team die Führung zurück (10:14). Anschließend durfte Cody Kessel sich für die Berliner auf den Court versuchen, die in dieser Phase vom starken Auftritt vom Schott lebten (18:20). Zwei Asse durch Bruno gaben der Überlegenheit von Ankara im Aufschlag-Annahme-Duell aber erneut Ausdruck und auch Satz zwei ging somit an die Gastgeber (19:25).

Ein Tim Carle in Bestform wurde dringend im Berliner Spiel gebraucht und kehrte nun zurück. Der Block packte direkt zweimal zu und die BR Volleys konnten sich in Satz drei absetzen (5:1, 8:4). Halkbank holte zwar auf, aber genau jener Carle servierte ein wichtiges Ass gegen den Trend des Spiels (15:12). Die nächste knappe Challenge brachte die Türken jedoch trotzdem den Ausgleich (15:15) und somit dem Publikum erstmals eine wirklich spannende Crunchtime (21:21). Enards aus der Bundesliga bekannter Schachzug sollte sich dann auch auf internationalem Parkett auszahlen. Der eingewechselte Antti Ronkainen machte Druck im Aufschlag (24:21) und Berlin entschied den Satz für sich (25:22).

Die Annahmestabilität der Türken ließ nach und so wurden die BR Volleys immer präsenter im Block (9:6). Wie ein Uhrwerk punktete Sotola, aber wieder war es Zuspieler Ma'a, der mit seinem Service die Berliner unter Zugzwang brachte (15:17). Im Duell der Diagonalangreifer behauptete sich Sotola gegen Abdel-Aziz erst im Block und dann im Angriff (19:17). Der Satzausgleich war somit in greifbarer Nähe (22:19), bis der niederländische Superstar mit zwei Assen in Weltklassemanier antwortete (22:22). Nach einem weiteren Aufschlagpunkt der Türken durch Gülmezoglu verwandelte Abdel-Aziz auch den ersten Matchball für Halkbank humorlos (23:25). Somit zieht Halkbank (3 Punkte) am Deutschen Meister (2) in der Tabelle vorbei und die Berliner müssen die Heimreise ohne Zählbares antreten. Die nächste Aufgabe in der Königsklasse wird nicht leichter: Am 30. November tritt das Team von Coach Enard bei Aluron CMC Warta Zawiercie an.

Stimmen zum Spiel
Johannes Tille: "Irgendwie war dieses Spiel plötzlich viel zu schnell vorbei. Es fühlt sich wie ein nicht beendeter Job an. Uns war klar, dass Nimir das Match jederzeit wieder kippen kann, wenn er zum Aufschlag geht. Aber dieses Ende schmerzt. Wir haben so gut gekämpft und ins Spiel zurückgefunden. Das macht es umso bitterer, dass wir es nicht bis in den Tiebreak treiben konnten."

Cedric Enard: "Wir sind niedergeschlagen. Die Aufschlagqualität von Ankara war uns bewusst, aber wir sollten eigentlich die Klasse haben, dem Stand zu halten. Asse auf die Linien, wie wir heute unglücklicherweise einige kassiert haben, können passieren. Aber unsere Aufgabe war es, in der Annahme die Mitte des Spielfelds zu kontrollieren. Vielleicht hat uns Erfahrung gefehlt, denn den vierten Satz müssen wir ohne Frage ins Ziel bringen und gewinnen. Da darf es keine Ausreden geben. Uns hat die Klarheit in den Aktionen gefehlt. Wir sind erneut stark zurückgekommen, aber das ist heute leider nichts wert."

BR Volleys Formation
Timothée Carle + Ruben Schott (AA), Anton Brehme + Nehemiah Mote (MB), Angel Trinidad (Z), Marek Sotola (D) und Satoshi Tsuiki (L) | Eingewechselt: Cody Kessel, Johannes Tille, Antti Ronkainen, Matheus Krauchuk

Topwerte
Sotola 25 Punkte, 3 Blocks | Carle 13 Punkte | Schott 11 Punkte, 2 Asse | Mote 3 Blocks

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