Als am Samstagabend das Derby gegen den Favoriten TSV Bayer 04 Leverkusen begann, stand mit einem Blick auf die Tabellenplatzierung der Sieger in vielen Augen schon fest. Die Bizepsvolleys traten in der Ostermann-Arena vor gut gefüllter Halle als Underdog auf und konnten deshalb an diesem Pandemie-geprägten Spieltag befreit aufspielen: durch Quarantänebestimmungen mussten nicht nur sie auf einige Spielerinnen verzichten.

Freude über einen weitere Punkt. Bizepsvolleys sind weiterhin auf Punktejagd. (Foto: oto: Andreas Ennenbach)
Der Start gelang ihnen einwandfrei. Druckvolle Aufschläge und harte Angriffe machten es der Heimmannschaft nicht leicht Punkte zu erzeugen, welche viele Eigenfehler gerade in der ersten Hälfte des ersten Satzes produzierten. Die Bonnerinnen ergriffen deshalb immer wieder ihre Chance und es entwickelte sich bis zur ersten technischen Auszeit ein Spiel auf Augenhöhe. Wie so oft schienen die Bizepsvolleys nach der Pause wie ausgewechselt. Die Aufschläge der Gegnerinnen stressten die eigene Annahme und das anfangs druckvolles Spiel konnte nicht aufrechterhalten werden. Auch nach einer Auszeit und mehreren Spielerwechseln schien sich das Blatt nicht zu wenden und der erste Satz ging deutlich, wie von vielen vor dem Spiel erwartet an die Heimmannschaft.
Eine zweite Chance bekamen die Gäste dann im zweiten Satz. Mit einer stabilen Annahme und gut verteilten Bällen schaffte es die Bonner Angriffsreihe sich Stück für Stück vom Gegner abzusetzen, sodass diese zwischenzeitlich mit einem Rückstand von 6 Punkten zu kämpfen hatten. Vergeblich versuchte Bayers Trainer Yaglioglu durch viele Spielerwechsel und vor allem Positionswechsel das Spiel der Gegnerinnen zu verwirren. Als die Bizepsvolleys bei einem Zwischenstand von 21:16 den Satzgewinn schon beinahe in den Händen hielten, machte sich auf der Feldseite von Leverkusen Unverständnis über den Spielverlauf breit und sie schlossen auf 24:24 auf. Doch diesen Satz ließen sich die Gäste nicht mehr nehmen: mit zwei schnellen Aktionen beendeten sie den Satz mit 26:24.
Das Blatt hatte sich gewendet. Wie auch im ersten Spiel hatten es die Bizepsvolleys geschafft einen Satz gegen den ehemaligen Vizemeister zu holen.
Im dritten Satz erlosch das Feuer, was Antons Mannschaft im zweiten Satz zum Sieg verholfen hatte. Viele Eigenfehler, Annahmeschwierigkeiten sowie gute Blockaktionen der Gegnerinnen verwehrten Punktgewinne im dritten Satz. Früh zogen die Leverkusenerinnen weg und bauten von Punkt zu Punkt ihre Führung aus. Vergeblich mussten die Gäste mit einem geschlagenen 12:25 den Satz abgeben.
Als ob man einen An-und Aus-Knopf bei beiden Mannschaften drücken würde, verlief der vierte Satz wieder ganz anders. Mittlerweile war aus dem Spiel mit eindeutigem Favoriten ein Spiel auf Augenhöhe geworden und die Bizepsvolleys stellten dies im vierten Satz unter Beweis. Eine hervorragende Annahme und Abwehr, welche an diesem Tag von den Liberas Luisa Lohmann und Stefanie Meurer geführt wurde, machten ein schnelles Spiel möglich. MVP Lena Maasewerd glänzte daneben sowohl durch präzise Annahmen als auch harte Angriffe. Das Ergebnis des vierten Satzes mit 25:14 spricht für eine gesamtheitliche Teamleistung, welche das gegnerische Team mit hängenden Köpfen vom Feld gehen ließ.
Der entscheidende Satz begann spannend. Ein Duell bei welchem bis zum Seitenwechsel jedes Ergebnis möglich gewesen wäre. Doch in der Crunchtime konnte die Heimmannschaft doch noch die Oberhand gewinnen und das Spiel war mit einem unvorhersehbaren 2:3 beendet.
Am Abend sind die Bizepsvolleys mit dem Endergebnis zufrieden. Zwar auch enttäuscht, dass sie wie auch letzte Woche eine knappe Niederlage in Kauf nehmen mussten, aber gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellenviertel Bigpoints auf das eigene Konto zu buchen, ließ sie die Heimfahrt mit einem Grinsen auf dem Gesicht antreten.
In der nächsten Woche wird dann weiter fleißig trainiert, um die Revanche gegen die Wildcats aus Stralsund anzutreten. Die Bizepsvolleys haben in der Rückrunde noch einige Partien offen und wollen mit Siegeswillen um den Klassenerhalt kämpfen.