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Die Chef-Bundestrainer im Interview

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DVV: Die Chef-Bundestrainer im Interview

28.07.2017 • DVV Autor: DVV 5740 Ansichten

Seit dem 1. Januar 2017 gibt es den zentralen Beach-Stützpunkt in Hamburg. An diesem trainieren einige der National- und Anschlussteams unter Führung der Chef-Bundestrainer Martin Olejnak (Männer) und Imornefe Bowes (Frauen). Wie der Slowakei Olejnak und der Schotte Bowes die Entwicklung ihrer Teams sehen und was sie von der WM erwarten, erzählen sie im Interview.

Martin, in Wien ist nur ein deutsches Männer-Team. Zeigt dies den aktuellen Leistungsstand der deutschen Teams?

Olejnak: „Ähnlich wie bei Olympia in Rio wird Deutschland nur mit einem Team vertreten. Es gab eigentlich nur eine ganz kleine Chance, dass sich noch ein Team qualifiziert. Da haben die Regeländerungen der FIVB eine große Rolle gespielt.“

Was fehlt den deutschen Männer-Teams?

Olejnak: „Ich glaube, am meisten fehlt uns die Möglichkeit, überhaupt an den Turnieren teilnehmen zu dürfen. Teams, die neu durchstarten wollen, haben im Moment fast keine Chance. Sogar bei CEV Satellites landen sie nur in der Reserve List und dürfen nicht einmal Country Quota spielen.“

Wie zufrieden seid ihr mit der Arbeit und euern Teams in Hamburg? Sehr ihr schon Verbesserungen und wenn ja, welche?

Olejnak: „Der Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein ist ein toller Ort für so ein Projekt, und ich denke, dass wir mit Eric Koreng ein gutes Trainerteam haben und einiges bewegen können. Die Zeit von Januar bis zur DM betrachte ich als Jahr 0, in dem ich mir eine komplexe Übersicht von der deutschen Beachszene verschafft habe. Nach der DM kommt erst das Jahr 1, das zwar kürzer (September - Dezember), aber dafür umso intensiver sein wird.“

Bowes: „Ich bin mit der Arbeit in den vergangenen sechs Monaten zufrieden. Wir haben natürlich noch viele Dinge zu verbessern, aber wir haben ein Fundament gebaut, das zu konstanten Leistungen beiträgt.“

Aktuell gibt es viele verschiedene Turniersieger auf der Tour (nur Larissa/Talita (BRA) und Krasilnikov/Liamin (RUS) siegten doppelt). Was bedeutet das im Allgemeinen und im Speziellen für die WM?

Olejnak: „Es zeigt auf jeden Fall, dass es keine klaren Favoriten gibt und dass der Kampf um den WM-Titel sehr spannend wird.“

Bowes: „Das Jahr nach Olympischen Spielen scheint immer eine Zeit sein, in der neue Teams entstehen. Es ist aber nichts Besonderes für im Allgemeinen, aber ich denke, es macht die Weltmeisterschaft interessant für die Zuschauer. Anstatt ein oder zwei Teams gibt es eine Vielzahl, die das Turnier gewinnen können.“

Gibt es Entwicklungen bzw. Änderungen im internationalen Beach-Volleyball seit Rio? Und welche bei euern Teams?

Olejnak: „Ich würde sagen, dass sich nicht viel geändert hat und dass der Trend von Olympia bestätigt wird. D.h. ein Abwehrspieler, der etwas Besonderes haben muss, zusammen mit einem großen Blockspieler mit guter Ballkontrolle und entsprechenden koordinativen Fertigkeiten. Unsere Aufgabe ist es, solche Spieler auszubilden und aus diesen erfolgreiche Teams zu bilden.“

Bowes: „Es gibt Änderungen im System der FIVB World Tour, bei den Punkten und der Event-Struktur. Dies hat einige Probleme im Zusammenhang mit unserem zentralisierten System verursacht.“

Was sagt ihr zu den deutschen WM-Vorrundengruppen?

Olejnak: „Unsere Gruppe gehört zu den mehr ausgeglichenen. Als Außenseiter gilt das Team aus Venezuela, wobei man es nicht unterschätzen darf. Bei den anderen drei Teams (GER, LAT und QAT) kann jeder jeden schlagen, es wird also eine sehr spannende Geschichte.“

Bowes: „Es ist interessant, dass wir drei deutsche Mannschaften in einem Pool haben. Bei fünf Mannschaften im Turnier besteht einfach die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich bei der Veranstaltung treffen. Da wir im Pool gegeneinander spielen, können wir uns in den frühen Ko-Phasen nicht treffen. So haben wir eine gute Chance, ein deutsches Team in den späteren Phasen der Veranstaltung zu haben.“

Was sind eure Ziele in Wien?

Olejnak: „Ich glaube, dass wir das Zeug haben, die Gruppe zu gewinnen und zumindest eine Top10-Platzierung zu erreichen.“

Bowes: „Ich kann keine konkrete Platzierung nennen, es ist für viele meiner Spielerinnen das erste Mal bei einer WM. Aber unser klares Ziel ist, aus der Poolphase zu kommen.“

Welche Teams sind die Favoriten in Wien?

Olejnak: „Eines von den brasilianischen Teams wird auf jeden Fall das Semifinale schaffen. Man darf die Holländer Brouwer/Meeuwsen nicht vergessen, die bei Top-Veranstaltungen immer vorne sind. Krasilnikov/Liamin (RUS) und Kantor/Losiak (POL) sollte man auch auf der Rechnung haben. Ich denke, unter den ersten Vier wird es auch eine Überraschung geben.“

Bowes: „Wie gesagt, es gibt viele Teams, die die WM gewinnen können. Ich kann keinen klaren Favoriten ausmachen: Brasilien, Kanada und auch Deutschland haben gezeigt, dass sie in diesem Jahr Events gewinnen können.“

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