Durch ein deutliches 3:0 (25:13, 25:15, 25:23) gegen die Baden Volleys SSC Karlsruhe springt der VfB Friedrichshafen in der Tabelle der Volleyball-Bundesliga auf Rang vier. Die Häfler holten sich den Sieg gegen die Nachbarn aus Baden im Schnelldurchgang und hatten nur im dritten Satz kurzzeitig Schwierigkeiten gegen stark dezimierte Gäste.
Friedrichshafen machte starke 13 Blockpunkte in drei Sätzen (Foto: Alexander Hoth)
Schon die Aufstellung der Karlsruher verriet: Das Team hatte große Verletzungsprobleme. Cheftrainer Guido Görtzen standen eigentlich nur acht Spieler zur Verfügung. Libero Mika Ahmann musste sogar als Diagonalangreifer ran, und auch auf der Außenposition musste Görtzen improvisieren. Bei Friedrichshafen sah es dagegen deutlich besser aus. Gustavo Maciel konnte, obwohl er am vergangenen Sonntag noch umgeknickt war, in der Startformation auflaufen. Später kam auch der Langzeitverletzte Vojin Cacic für einige Annahmen aufs Feld.
Zunächst vertraute VfB-Trainer Adam Swaczyna aber seiner gewohnten Startformation. Neben Maciel begannen Louis Kunstmann, Tim Peter, Simon Kohn, Parker Van Buren, Aleksa Batak und Lenny Graven die Partie gegen Karlsruhe - und taten das, passend zum Blaulichttag in der SPACETECH ARENA, zu dem die Häfler Helden des Alltags eingeladen hatten, wie die Feuerwehr. Maciel setzte mit einem Block (11:4) das erste Ausrufezeichen, dem im ersten Satz noch sechs weitere seiner Mannschaft folgten. Der Aufschlagdruck war groß, die Defensive stand sicher. Kyle Hobus, der kurzzeitig für Van Buren kam, verwandelte schließlich den Satzball.
Auch der zweite Durchgang lief nach einem ähnlichen Muster. Dieses Mal sorgte Peter früh mit starken Aufschlägen für klare Verhältnisse (13:6, 15:6). Karlsruhe bemühte sich redlich, bekam die druckvollen VfB-Services aber selten kontrolliert ans Netz. Hobus hebelte den Annahmeriegel der Gäste gleich zwei Mal komplett aus (22:12, 23:12). Inzwischen stand Jonas Van Huizen auf dem Feld, und auch Cacic bekam seine ersten Ballberührungen in dieser Saison. Hobus war es schließlich, der blockfrei den 25. Punkt markierte.
Im dritten Satz wechselte Swaczyna weiter munter durch - das nutzten die Karlsruher zunächst aus. Friedrichshafen machte Fehler, agierte unpräzise und ließ die Gäste sogar auf eine komfortable Führung davonziehen (3:6, 11:16). Doch der spätere MVP und Kapitän Aleksa Batak stellte seine Mitspieler noch einmal lautstark ein, und die Häfler fanden rechtzeitig wieder zu ihrem Rhythmus. Eine starke Aufschlagserie von Van Huizen brachte den VfB zurück ins Spiel (18:21, 21:21), Bataks Ass sorgte für die ersten Matchbälle (24:22). Durch einen Aufschlagfehler der Gäste war der 3:0-Erfolg schließlich im Schnelldurchgang perfekt (25:23).
"Es war ein Spiel gegen einen Gegner, der große Probleme hatte. Für uns war die Aufgabe klar: 3:0 gewinnen und Spieler einsetzen, die sonst weniger spielen, um Körner zu sparen. Das hat ganz gut funktioniert", sagte ein zufriedener Adam Swaczyna. "Die ersten beiden Sätze waren stark, dann habe ich viel gewechselt, was etwas Unruhe gebracht hat. Ich habe aber bewusst nicht zurückgewechselt, auch wenn das Risiko eines vierten Satzes bestand. Die Jungs haben sich wieder an die Taktik gehalten und den Satz noch gedreht. Das Spiel wird nicht in die Geschichte eingehen, aber wir haben unseren Job erledigt."
Für Friedrichshafen stehen nun zwei anspruchsvolle Aufgaben an. Bevor es kommende Woche im CEV Volleyball Cup gegen Levski Sofia geht, reisen die Häfler am Samstag zum Aufsteiger Barock Volleys Ludwigsburg. Für Swaczyna ist diese Partie "vielleicht die gegen den stärksten Gegner der vergangenen Tage". Umso wichtiger sei es, dass er gegen Karlsruhe viel wechseln konnte: "Ludwigsburg ist ein starkes Kollektiv - darauf müssen wir mental und körperlich vorbereitet sein."


