Nyherowo Omene ist nicht nur ein neuer, klangvoller Name in der Volleyball Bundesliga, sondern aktuell auch der punktbeste Spieler des Oberhauses. Der US-Amerikaner schlägt am Mittwoch (03. Dez um 19.30 Uhr) mit der Überraschungsmannschaft der Saison in der Max-Schmeling-Halle auf. Als Aufsteiger sind die Barock Volleys MTV Ludwigsburg nämlich starker Sechster und wollen nun die BR Volleys ärgern.
Moritz Reichert möchte mit seiner Mannschaft die Serie ausbauen. (Foto: Niklas Köppen)
Mit dem nächsten 3:0-Erfolg bei den Baden Volleys SSC Karlsruhe festigten die Berliner am Wochenende ihren Platz in der Spitzengruppe der Volleyball Bundesliga. Parallel fuhren die Ludwigsburger ihren bereits fünften Saisonsieg gegen die Energiequelle Netzhoppers KW ein (3:1) und sind den BR Volleys in der Tabelle auf den Fersen. Beide Mannschaften trennen nur drei Punkte. Dass der Neuling sofort im Kampf um die Playoffs mitmischt, ist einer offenbar voll aufgehenden Kaderplanung zu verdanken. Zu den Akteuren, welche die Ludwigsburger in der Rückrunde vom Aufstieg schmetterten, gesellten sich vier Zugänge. Neuer Chefcoach ist der Finne Hasse Mattila, der zuletzt in seiner Heimat für das Topteam Akaa-Volley als Assistenztrainer arbeitete und dort Meister und Pokalsieger wurde. Zuspieler Tomi Saarinen, ebenfalls ein Finne, kam von den SWD powervolleys Düren. In Nyherowo Omene, einem US-Juniorennationalspieler, fand das Management um den früheren Trainer und heutigen Sportdirektor Michael Dornheim einen sehr starken Diagonalangreifer, der bei seinem Bundesligadebüt gegen die SVG Lüneburg (2:3) gleich mal 33 Punkte hinlegte. Der neue niederländische Libero Jeffrey Klok ist Joel Banks aus der Nationalmannschaft bestens bekannt, wurde zweimal Meister mit Dynamo Apeldoorn. Jan Huber wechselte vom Zweitligisten TV Rottenburg zum Aufsteiger, überzeugt durch solide Leistungen im Mittelblock. Vor allem, wenn Topscorer Omene ins Laufen kommt, punkten die Barock Volleys. 145 Zähler gehen schon allein auf sein Konto, 5,0 pro Satz - niemand in der Liga verbucht mehr.
Bei den BR Volleys war auffällig, dass Banks in den letzten zwei Spielen gänzlich auf Wechsel verzichtete. Mit Blick auf den Champions-League-Auftakt gegen den spanischen Meister Guaguas Las Palmas nächste Woche soll sich seine Stammformation offenbar einspielen. Ob auch am Mittwoch das aktuelle "A-Team" aufläuft oder der Brite einigen Spielern Pausen verordnet, darauf dürfen die Berliner Anhänger gespannt sein. "Wir kommen immer besser rein und nutzen diese Phase ganz gut, um Sicherheit aufzubauen. Diesen Trend wollen wir vor unseren Fans fortsetzen und weiter Selbstvertrauen tanken", sagt Außenangreifer Moritz Reichert vor dem fünften Heimspiel der Saison. Noch ist die Bilanz in der Max-Schmeling-Halle ausgeglichen. Vier Spiele, zwei Niederlagen, zwei Siege, sechs zu sechs Sätze. Das soll sich am Mittwoch ins Positive wandeln. "Wenn wir weiter so unsere Hausaufgaben machen, sind wir bis zum Jahreswechsel vielleicht wieder richtig oben dran. Das muss das Ziel sein. Noch ist in der Hauptrunde alles drin", schreibt Reichert eine absolute Topplatzierung trotz der drei Pleiten nicht ab. Mit dem Publikum ist in dieser Zeit Nehemiah Mote zum Zuschauen verdammt. Der Mittelblocker arbeitet nach einem Muskelfaserriss derzeit intensiv am Comeback. Doch wie man "Nemo" kennt, wird er vom Spielfeldrand voll unterstützen - gemeinsam mit den Fans im Volleyballtempel.


