Das war ein gelungenes Finale für den FC 09: Mit einem 3:1-Sieg gegen den ETV Hamburg bereiteten die Schüttorfer in der gut besuchten Vechtehalle nicht nur ihrem Kapitän Swen Kahofer einen gebührenden Heim-Abschied aus der 2. Bundesliga.
Großer für Swen Kahofer beim letzten Heimspiel in der 2. Liga (Foto: Hinnerk Schröer)
Durch das 21:25, 25:21, 25:22 und 25:18 gegen die Gäste aus Eimsbüttel überflügelten sie in der Tabelle auch den TuS Mondorf und kletterten auf Rang drei. Denn die Mondorfer hatten am Vortag mit 1:3 beim Kieler TV ebenso überraschend verloren wie Spitzenreiter TSV Giesen II mit 1:3 in Neustrelitz.
Nach dem schwierigen Start des Favoriten in die Partie beschlich Co-Trainer und Back Up Damian Domonik deshalb zwischenzeitlich ein ungutes Gefühl. "Ich habe nach dem verlorenen ersten Satz gedacht, hoffentlich passiert uns heute nicht das gleiche", sagte Domonik. Die Gastgeber bekamen aber rechtzeitig die Kurve. Das Spiel blieb zwar auch nach dem ersten Satz eng, die entscheidenden Punkte gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Hamburger machte aber der FC 09. So war die Gefühlslage nach der Partie komplett gegensätzlich. Während sich die Schüttorfer über den 19. Sieg im 23. Spiel freuten, blies die Eimsbütteler Trübsal. Denn durch die Niederlage stehen sie bereits vor dem Saisonfinale als Absteiger fest.
Die Schüttorfer gewannen zunächst die beiden engen Sätze zwei und drei, in denen die Gäste durchgehend auf Augenhöhe agiert hatten, und strebten in Durchgang Nummer vier endgültig dem Sieg entgegen. Eine Aufschlagserie von Victor Lupp Pereira, der in der Mitte viele Punktgewinne verbuchte, brachte den FC 09 in Führung, die Felix Orthmann vorentscheidend zum 14:9 ausbaute. Als Sahnehäubchen erhielt Kahofer nach der Partie in seinem letzten Heimspiel in der 2. Liga die goldene MVP-Medaille. Bejubelt wurde er dabei nicht nur vom Publikum, sondern auch von Familie, Freunden und langjährigen Weggefährten. Mit Elmar Heupers, Daniel Bremmer und Wassim Toueiti, der bei 09-Heimspielen seit Langem als Hallen-DJ im Einsatz ist, waren auch drei Akteure in der Halle, mit denen "Nogger" vor 13 Jahren als Regionalliga-Meister den Wiederaufstieg des FC 09 in die 2. Bundesliga geschafft hatte.
Es waren auch Freunde und Mitspieler aus Dissen gekommen, die seinen Volleyball-Weg noch länger kreuzen. "Mein ehemaliger Trainer aus Aschen-Strang war heute auch in der Halle", freute sich Kahofer. Besonders herzlich waren auch die Umarmungen mit den Mitgliedern des 09-Fanclubs "St. Pauli Lümmels", der die Mannschaft bei Heimspielen und regelmäßig auch bei weiten Auswärtsfahrten unterstützt. "Ich finde wirklich toll, was die für uns tun. Viele hatten vorher gar nichts mit Volleyball in Schüttorf zu tun und sind jetzt so treue Fans", betonte der langjährige 09-Libero, der beim FC 09 zunächst im Außenangriff begann. "Ich habe mich auch immer als Außenangreifer gesehen. Aber mein Ziel war es von Anfang an, so hoch wie möglich zu spielen. Und wenn ich der Mannschaft als Libero mehr helfen kann, dann mache ich das", sagte Kahofer, der damit seine Qualitäten als Teamplayer unterstrich.
Die Vechtehalle wird auch nach seinem Abschied aus der 2. Liga weiterhin ein wichtiger Anlaufpunkt in seinem Leben bleiben. Denn die Volleyballschuhe hängt er mit 40 noch nicht an den Nagel, er will in der neuen Saison die zweite Mannschaft des FC 09 in der Oberliga unterstützen. "Ich werde auf jeden Fall bei der Zweiten mittrainieren und auch Punktspiele machen."
