Die Norddeutschen sind in mehrerlei Hinsicht ein Vorbild für das Breisgauer Programm: Rasant, und dennoch nachhaltig.

Die Affenbande gastiert am Samstag bei der SVG Lüneburg (Foto: Stephan Tapken)
Das haben sie in Lüneburg geschafft. Seit zehn Jahren schmettert das Team von Trainer Stefan Hübner mittlerweile in der höchsten deutschen Spielklasse. Die Schmetterkünstler haben dabei eine atemberaubende Entwicklung genommen, sind mehrmals ins Pokalfinale eingezogen, stehen regelmäßig im Halbfinale um die Meisterschaft und holten vergangenes Jahr sogar eine europäische Bronzemedaille.
Und damit nicht genug. Seit ihrem Umzug aus ihrer einstigen Heimspielstätte, einer in die Jahre gekommenen Schulsporthalle, in ihre neue moderne Multifunktionsarena sind die Lüneburger zu einer Attraktion geworden. Regelmäßig füllen sie die über 3.000 Zuschauer fassende Arena. In Sachen Infrastruktur, sportlicher Entwicklung und Zuschauerzuspruch schaut fast die gesamte Liga neidisch in den hohen Norden.
"Es ist beachtlich, was in Lüneburg entstanden ist", sagt deshalb auch 1844-Manager Florian Schneider. Der Freiburger Macher freut sich, aus welch komfortablen Situation seine Affenbande am Wochenende bei der SVG antritt. "Für uns ist das ein Bonusspiel", findet Schneider. Denn seine Affenbande spielt eine herausragende Saison, steht aktuell auf dem vierten Rang, wenn auch der eigene Spielplan und der der Konkurrenz bisher für die Breisgauer sprach.
In den kommenden Wochen stehen schwierige Auswärtspartien in Lüneburg, Giesen, Berlin und Düren an. Es ist daher offenkundig: Wollen die Freiburger sich weiterhin oben festsetzen, müssen sie über sich hinauswachsen.
In Lüneburg wird das besonders schwer. Trainer Hübner hat ein - wenn auch junges - internationales Starensemble in die LKH-Arena gelotst. Auf der Zuspielposition überzeugt der US-Amerikaner Michael Wright, auf Diagonal der kanadische Olympionike Xander Ketrzynski. Auf Außen sind aktuell Theo Mohwinkel und Norwegens wahrscheinlich bester Spieler Oskar Espeland gesetzt.
Hinzu kommt das aktuelle Prunkstück der "Lünehünen" - der Mittelblock. Hier teilen sich die beiden aussichtsreichsten deutschen Mittelblock Talente, Joschua Kunstmann und Simon Torwie mit dem Amerikaner Blake Leeson die Position.
Im Hinspiel konnte 1844 bei der herben 0:3-Niederlage zwar phasenweise mithalten, bekam aber insgesamt deutliche Grenzen aufgezeigt. "Wir werden alles reinlegen und wollen an die Kante gehen", kündigt 1844-Kapitän Luc Hartmann an, "wenn uns das gelingt, sind wir gespannt, wie arg Lüneburg ins Nachdenken kommt."