Der Kieler TV setzt seinen Aufwärtstrend in der zweiten Bundesliga Nord fort, während die Herren des VV Humann Essen momentan ihrer Form hinterherlaufen.
Kieler Aufschläge setzen Essener Annahme stark unter Druck (Foto: Lukas Brockmann)
Durch das 1:3 in der heimischen Wolfskuhle nähert der VVH sich bedrohlich den Abstiegsrängen, während die Gäste nun Anschluss ans Mittelfeld haben.
Mit Tim Dissmann und Lukas Prions (beide erkrankt) fehlten bei Essen erneut zwei Schlüsselspieler. Trotzdem legten Luc Lüftner auf Diagonal und Massimo Ostuzzi auf Außen 7:3 vor. Lucas Janscheidt zweimal über die Mitte und ein Ass von Noah Voswinkel hielten den Abstand bis zum 19:16. Eigenfehler brachten die Gastgeber beim 21:21 kurz in Bedrängnis, bevor der erste Satz mit 25:23 etwas glücklich gesichert wurde.
Im zweiten Durchgang tat sich die Humann-Annahme sehr schwer gegen den wuchtigen Service des Brasilianers Junior Cesar Tavares Maciel. Immerhin konterte Essen das 2:8 dank starker Team-Leistung zum 12:13. Danach sorgte Gold-MVP Peter Klaua mit seiner Aufschlagserie für das 12:17. Die Adler blieben bis zum 14:24 fehlerfrei, während der VVH relativ ideenlos das 17:25 hinnehmen musste.
Ab Satz drei waren Simon Schröder (Mitte) und Chris Schäperklaus (Außen) für Essen auf dem Feld. Doch selbst als Lüftner per Ass auf 11:7 erhöhte, setzten sich die Unsicherheiten bei den Gastgebern fort (12:11). Weitere personelle Änderungen - Patrick Espelage als Libero sowie Tim Decker und Voswinkel zurück im Spiel - reichten nicht, um die überzeugend agierenden Adler zu stoppen. Über 14:20 und 17:20 dominierte Kiel zum 19:25.
Ohne Aufschlagsdruck lag Essen auch im vierten Abschnitt 2:6 hinten. Zudem wehrte der KTV die wenigen gelungenen Angriffe der Heimmannschaft gekonnt ab. Silber-MVP Fynn Bach und Ostuzzi schafften beim 12:13 zwar den Anschluss. Doch als der spektakulärste und mit Abstand längste Ballwechsel der Partie zum 13:17 an Kiel ging, war der Widerstand des VVH gebrochen. Die Adler beendeten Satz und Spiel humorlos mit 19:25.
Essens Trainer Christoph Bielecki ordnet die Situation seiner Mannschaft nach dieser verdienten Niederlage sehr realistisch ein: "Wir haben leider nicht konstant unsere Leistung gebracht. Nach drei guten Breaks haben wir häufig Eigenfehler eingestreut und es dem Gegner sehr einfach gemacht. Außerdem hat Kiel sich sehr gut auf unsere Angriffe eingestellt, dadurch viel verteidigt. Wir haben zu wenig auf andere Lösungen zurückgegriffen. Unabhängig davon hat Kiel von Beginn an mehr ausgestrahlt, dass sie den Sieg wollen. Jetzt werten wir das Ergebnis aus und werden daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Wir hätten einen riesigen Schritt machen können, haben es aber leider nicht geschafft. Nächste Woche kommt mit Warnemünde ein richtig harter Brocken."