Anfang der 2010er Jahre war eine Zeit der Namensgebungen. Überall schossen in der Sportwelt auf einmal neue Bezeichnung für Clubs hervor.
Zu Gast beim geilsten Club der Welt (Foto: Stephan Tapken)
In Freiburg hießen die Basketballerinnen plötzlich Eisvögel, der Eishockey-Verein hieß fortan die Wölfe und die Volleyballer aus der Schwarzwaldstraße, damals noch in Liga zwei unterwegs, nannten sich nun Affenbande - klein, zusammenhaltend, irgendwie geckig, aber doch auch schnell, frech und mitunter artistisch.
Der kommende Gegner der Freiburger Erstliga-Volleyballer gab sich zu dieser Zeit auch einen neuen Namen. Anstelle des profanen TSV Herrsching lief seither der GCDW (Geilste Club der Welt) auf. Die Heimspiele wurden aufgemotzt, eine eigene TV-Show installiert, mehr Geld in den Kader gesteckt.
Und schwups - schon begannen die geilen Bayern eine geile Kletterpartie. Sechs Aufstiege in Folge hievten die Volleyballer vom Ammersee ins Oberhaus, wo sie seither schmettern und sich als Topteam etabliert haben.
Die Bayern spielen regelmäßig international, schafften vergangene Saison erstmals den Sprung ins Pokalfinale und schmettern seit zwei Spielzeiten im BMW-Park. Zudem haben die Herrschinger seit zwei Jahren einen potenten Namenssponsor gefunden - beim TSV ist viel passiert.
Kein Wunder, dass für die Affenbande bei den vergangenen Duellen gegen die in Lederhosen-Trikots auflaufenden Bayern bisher nichts zu holen war. In der Saison 2012/13 gingen beide Duelle glatt verloren, vergangene Runde gelang in beiden Spielen dann immerhin ein Satzgewinn.
"Auch dieses Jahr ist Herrsching wieder stark, nach einigen Verletzungen zu Saisonbeginn sind sie jetzt wieder vollzählig und haben viel Qualität", hat 1844-Manager Florian Schneider festgestellt. Und in der Tat hat Trainer Thomas Ranner, der im Sommer die Nationalmannschaft als Assistent betreut, auch heuer wieder ein schlagkräftiges Team zusammengestellt.
Die Annahme hält der ballversierte japanische Libero Keisuke Matsuo zusammen, auf Außen geben der Schwede Daniel Gruvaeus und der Spanier Victor Rodriquez das Tempo vor, die Zuspiel-Diagonal-Achse gehört mit zu den besten, die Deutschland aktuell zu bieten hat: Eric Burggräf zieht die Fäden, Diagonalangreifer Filip John verwertet. Und dann wäre da noch der Mittelblock aus dem Kongolesen Magloire Mayaula und dem Serben Djordje Ilic. "Da ist also viel Qualität", sagt Schneider.
Die Auswärtshürde könnte für die Affenbande also kaum höher sein. Etwas Hoffnung macht, dass die Bayern die Badener mit Reisestrapazen in den Knochen empfangen. Unter der Woche unterlag Herrsching in Teneriffa im Europapokal knapp mit 2:3. Nach mehreren kleinen Krankheiten hoffen die Breisgauer am Ammersee mit ganzem Kader anreisen zu können. Übertragen wird die Partie bei Medienpartner DYN (Samstag, 19 Uhr).