Die deutsche Männer-Nationalmannschaft bleibt bei der Volleyball Nations League (VNL) weiter sieglos. Auch im dritten Spiel musste sich das Team von Bundestrainer Michal Winiarski geschlagen geben. Gegen Argentinien verloren die DVV-Männer mit 1:3 (25:21, 19:25, 21:25, 21:25).
Die deutsche Mannschaft startete überragend in die Partie und dominierte lange den ersten Satz. Erst gegen Ende kamen die Argentinier nochmal ran, konnten den Satzverlust aber nicht mehr verhindern. Danach spielten die Südamerikaner jedoch immer stärker, setzten die Deutschen mit druckvollen Aufschlägen unter Druck, zudem packte der Block immer wieder zu. Nach dem recht deutlichen zweiten Durchgang verlief der dritte ausgeglichener, am Ende fehlte den Deutschen jedoch die Durchschlagskraft. Auch der vierte Satz war eng, die DVV-Männer gaben sich zu keinem Zeitpunkt auf, mussten sich aber schließlich geschlagen geben. Vor allem die Blockstatistik der Argentinier war beeindruckend: 18 Mal packten sie zu, die Deutschen nur siebenmal. Bester Angreifer im DVV-Team war Moritz Reichert mit 18 Punkten.
"Wir sind sehr gut gestartet, aber haben dann hinten raus zu viele Fehler gemacht und sind oft am Block gescheitert", sagte Reichert, der "schon enttäuscht", aber auch zufrieden war, dass "wir gut gekämpft haben". Das mache Hoffnung für die nächsten Spiele. "Wir haben noch einen langen Weg vor uns und müssen jede Erfahrung mitnehmen - auch so ein Spiel ist dabei wichtig", so der Außenangreifer.
Christian Fromm zog ebenfalls ein überwiegend positives Fazit und lobte den Gegner: "Zwischendurch haben wir richtig gute Sachen gemacht, manchmal hätten wir ein bisschen cleverer sein müssen, wir wollten es ein bisschen zu sehr erzwingen. Dann haben sie uns ganz schön abgekocht, gerade im Block waren sie sehr stark."
Viel Zeit, das Spiel abzuhaken, haben die Deutschen nicht. Bereits am Sonntag steht das letzte Spiel der ersten VNL-Woche an. Um 19 Uhr (dt. Zeit) geht es gegen Serbien. "Das wird ein schwieriges Spiel, aber wir werden alles geben, um den ersten Sieg einzufahren", so Reichert. Fromm sieht es ähnlich: "Wir müssen das Positive mitnehmen. Wir sind bisher nicht zufrieden und wollen es besser machen. Wir müssen mit breiter Brust voll rangehen, damit wir hier einen positiven Abschluss haben."
Spielbericht
Winiarski schickte im ersten Satz Jan Zimmermann, Denis Kaliberda , Christian Fromm , Lukas Maase, Florian Krage, Filip John und Lenny Graven aufs Feld. Das deutsche Team legte einen furiosen Start hin und führte nach starken Aufschlägen von Jan Zimmermann schnell mit 5:0. Die DVV-Männer setzten die Argentinier mächtig unter Druck, nach zwei Blocks von Fromm und Zimmermann war der Vorsprung auf 11:3 gewachsen. Den Südamerikanern unterliefen zudem auch viele Fehler (15:8). Sie verkürzten zwar nochmal mit einem Block gegen John auf 21:18 und auf 22:20, doch Krage sorgte schließlich für drei Satzbälle (24:21), wovon sie den ersten dank des zehnten Fehlers der Argentinier direkt nutzten.
Im zweiten Durchgang begann Yann Böhme für John. Diesmal erwischten jedoch die Argentinier den besseren Start (1:4). Mit einem Block von Krage kamen die Deutschen auf 5:6 heran, nur um am Block zu scheitern und die Argentinier direkt wieder auf 5:10 davon ziehen zu lassen. Nun waren es die Südamerikaner, die die deutsche Annahme mit starken Aufschlägen und den Angriff mit starken Blocks vor Probleme stellte (7:14). Winiarski forderte in seiner Auszeit, mehr Spaß zu haben und entspannter zu sein. Er brachte Moritz Reichert für Kaliberda und wenig später Tim Peter für Fromm sowie Eric Burggräf für Zimmermann (9:17). Peter und Böhme verkürzten nochmal auf 19:23, doch letztlich ließen sich die Argentinier den Satz nicht mehr nehmen und verwandelten den ersten Satzball.
"Argentinien hat deutlich besser gespielt. Im ersten Satz hatten sie noch nicht ihr Level und haben viele Fehler gemacht, das haben wir genutzt", analysierte Winiarski in der Satzpause. Im zweiten Durchgang hätten sie deutlich besser aufgeschlagen. "Wir müssen mit mehr Spaß und relaxter spielen, dann ist das Spiel offen", so der Bundestrainer.
Der Beginn des dritten Satzes gehörte Maase. Mit zwei Angriffen und einem Ass brachte er das deutsche Team mit 6:3 in Führung. Die Argentinier blieben dran und verkürzten auf einen Punkt Rückstand. Fromm erhöhte mit einem Ass wieder auf 15:12, doch erneut kamen die Südamerikaner wieder ran, glichen zum 15:15 aus und gingen mit einem Block gegen Krage in Führung (15:16). Nach einer spektakulären Abwehr und einem Block von Maase wechselte die Führung direkt wieder (17:16). Nun ging es hin und her, kein Team konnte sich absetzen (20:20). Doch dann packte Argentinien zweimal im Block zu und hatte plötzlich drei Satzbälle, wovon sie direkt den ersten verwandelten.
Die Argentinier nahmen den Schwung mit und führten schnell wieder mit drei Punkten (1:4). Die DVV-Männer blieben dran und Reichert erzielte mit zwei Punkten den Ausgleich (8:8). Allerdings zogen die Argentinier durch zwei Fehler der Deutschen und einen weiteren Block gegen Maase direkt wieder auf 8:12 davon. Der argentinische Block hatte die zuvor so erfolgreichen Angriffe über Mitte nun gut im Griff (11:16). Winiarski brachte Goralik für Krage. Nach einem langen Ballwechsel landete Gravens Abwehr auf der Linie des gegnerischen Feldes (17:20). Als Böhme anschließend punktete, waren die Deutschen wieder auf zwei Punkte dran (18:20). Doch die Argentinier behielten die Nerven und erspielten sich vier Satzbälle (20:24). Den ersten wehrte Reichert noch ab, ehe die Argentinier über den Sieg jubeln konnten.
Spielplan VNL Woche 1
Mittwoch, 22. Mai: Deutschland vs. Italien 0:3 (21:25, 18:25, 23:25)
Donnerstag, 23. Mai: Deutschland vs. Kuba 1:3 (24:26, 20:25, 25:18, 23:25)
Samstag, 25. Mai: Deutschland vs. Argentinien 1:3 (25:21, 19:25, 21:25, 21:25)
Sonntag, 26. Mai, 19 Uhr (dt. Zeit): Deutschland vs. Serbien