Die deutsche Männer-Nationalmannschaft hat sich wieder nicht für ein starkes Spiel belohnt. Gegen Kuba verlor das Team von Bundestrainer Michal Winiarski knapp mit 1:3 (24:26, 20:25, 25:18, 23:25). Überragender Angreifer der Partie war Filip John mit 26 Punkten.
Während die Kubaner nach 1:50 Stunde überglücklich jubelten, war die Enttäuschung bei den DVV-Männern groß. "Es ist schon bitter, wir waren zwei Sätze immer vorne und verlieren sie knapp", sagte Jan Zimmermann. Zwei Punkte hatten die Kubaner am Ende mehr auf dem Konto (92:94). Im Block (6:13) und Aufschlag (3:6 Asse) sprach die Statistik deutlichere Bände. Zudem musste das deutsche Team den Ausfall von Tobias Brand verkraften, der umknickte und verletzt ausgewechselt werden musste.
Insgesamt zeigte das deutsche Team aber eine stärkere Leistung als beim Auftakt gegen Italien. "Wir haben etwas verhalten angefangen, aber sind gut in den Rhythmus gekommen und haben im dritten und vierten Satz richtig gut gespielt", sagte Top-Scorer Filip John, der trotz der knappen Niederlage stolz auf sein Team war.
Nun hat das deutsche Team einen Tag Pause, bevor es am Samstagabend auf Argentinien trifft. "Das ist gut, um nach den zwei Niederlagen den Kopf freizubekommen und dann gegen Argentinien alles reinzuhauen, um zu gewinnen", so John und ergänzt: "Wir müssen die Freude und das Selbstbewusstsein mitnehmen, wenn wir locker sind und mit Freude spielen, dann funktioniert alles besser."
Spielbericht
Winarski tauschte im Vergleich zum Spiel gegen Italien nur auf der Außenposition. So starteten Jan Zimmermann, Moritz Reichert, Tobias Brand, Lukas Maase, Florian Krage, Filip John und Lenny Graven. Zunächst gingen die Kubaner mit einem Block gegen John in Führung (2:4), doch Brand glich direkt wieder aus (5:5) und mit zwei Assen von Maase setzten sich die Deutschen mit 11:8 ab. Die Kubaner blieben jedoch dran und glich zum 13:13 wieder aus und gingen mit einem Block gegen Reichert erneut in Führung (16:17), sodass Winiarski seine erste Auszeit nahm. Die Deutschen ließen einige Chancen im Angriff liegen, während Kuba eiskalt zuschlug (18:21). Winiarski brachte Eric Burggräf und Yann Böhme, sowie Tim Peter für den Aufschlag. Reichert sorgte schließlich mit einem Pipe-Angriff für den erneuten Ausgleich (23:23). Nach einer starken Abwehr der DVV-Männer landete der Angriff von Maase allerdings im Aus, sodass die Kubaner den ersten Satzball hatten (23:24). Nach der Auszeit wehrte Reichert diesen ab, jedoch landete sein anschließender Aufschlag im Aus, sodass die Kubaner den zweiten Satzball hatten, den sie nach Annahmeproblemen der Deutschen zur 1:0-Führung nutzten.
Es ging ausgeglichen und umkämpft weiter (6:5). Nach vier Aufschlagfehlern in Folge punktete John zum 10:11. Die DVV-Männer blieben dran, allerdings hielten die Kubaner ihren minimalen Vorsprung (13:15). Nach Annahmeproblemen lagen die Deutschen mit 16:19 zurück, sodass Winiarski seine Auszeit nahm und seinem Team mitgab: "Sie geben uns Chancen, aber wir versuchen, mehr zu machen als wir müssen, spielt einfach." John punktete anschließend zum 17:19, doch die Kubaner spielten ihren Stiefel routiniert runter. Nach einem Ass nahm Winiarski seine zweite Auszeit (18:22). Brand wehrte den ersten Satzball noch ab, den zweiten nutzten die Kubaner dann zur 2:0-Satzführung.
Das Zwischenfazit von Winiarski: "Wir müssen akzeptieren, dass Kuba in manchen Situationen sehr gut spielt, gerade im Angriff. Bei Highballs müssen wir geduldiger sein, wir werden zu oft geblockt. Aber wir haben unsere Chancen, die müssen wir nutzen. Und wir müssen mehr Druck im Aufschlag machen."
Der dritte Satz startete spektakulär: Nach einer starken Abwehraktion spielte Zimmermann im Sitzen zu und Reichert verwandelte den Angriff zur 2:1-Führung. Wieder konnte sich zunächst kein Team entscheidend absetzen (10:10), ehe Reichert und John zum 13:10 punkteten. Eine Schrecksekunde mussten die Deutschen beim 16:12 verkraften, als der kubanische Angreifer übertrat und Brand dadurch umknickte und verletzt ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Denis Kaliberda . Doch die Deutschen ließen sich davon nicht beirren. John wurde zwar erneut geblockt (Blockverhältnis 1:10), doch der Diagonalangreifer war der beste Angreifer zu diesem Zeitpunkt und brachte sein Team weiter auf Kurs zum Satzgewinn (22:16). Kaliberda verwandelte schließlich nach einem starken Aufschlag von Reichert direkt den ersten Satzball.
John, der in den ersten drei Sätzen bereits 18 Punkte erzielt hatte, punktete auch zu Beginn des vierten Durchgangs zuverlässig weiter (5:5). Beim 9:6 gingen die Deutschen erstmals mit drei Punkten in Führung. Kuba kam mit einem Ass wieder auf 10:9 heran. Krage erhöhte mit zwei Blocks und einem Angriff direkt wieder auf 14:10. John punktete weiter nach Belieben (17:12). Allerdings ließen sich die Kubaner nicht abschütteln (18:16). Reichert und John erhöhten wieder auf 21:17, ehe Kuba mit einem Ass und einem Block gegen John erneut verkürzte (21:20). Nach der Auszeit von Winiarski wackelte die deutsche Annahme, sodass Kuba in Führung ging (21:22). Dank zwei kubanischer Fehler wechselte die Führung direkt wieder (23:22). Doch wieder sollte es nicht sein. Den Angriff von Krage wehrten die Kubaner anschließend ab, sodass sie Matchball hatten (23:24), den sie mit einem Ass direkt verwandelten.
Spielplan VNL Woche 1
Mittwoch, 22. Mai: Deutschland vs. Italien 0:3 (21:25, 18:25, 23:25)
Donnerstag, 23. Mai: Deutschland vs. Kuba 1:3 (24:26, 20:25, 25:18, 23:25)
Samstag, 25. Mai, 22.30 Uhr (dt. zeit): Deutschland vs. Argentinien
Sonntag, 26. Mai, 19 Uhr (dt. Zeit): Deutschland vs. Serbien