Das war am Ende eindeutig: Zwar lag TuB Bocholt 0:1 zurück, aber nach Sätzen fiel der 3:1 (23:25, 25:21, 25:19, 25:15)-Auswärtssieg beim FC Schüttorf sehr deutlich aus, weil die Punktunterschiede auch deutlich waren.
Tom überragend im Abschluss (Foto: Jürgen Sabarz)
Für die Bocholter war es im elften Saisonspiel der siebte Sieg. Damit verbesserten sie sich auf 22 Punkte und sind nun einen Punkt besser als der Kieler TV. Sie tauschten mit ihm auch den Platz und belegen nun Tabellenrang vier.
Markus Friedrich, der auch die jungen Tobias Brendgen und Maik Herbst einsetzte, sagte: "Tobias hat auch seinen ersten Punkt in der Zweiten Bundesliga gemacht, er wurde von der Mannschaft frenetisch gefeiert." Der TuB-Coach fügte an: "Das Ergebnis ist auf jeden Fall in Ordnung. Wir sind heilfroh, dass wir nach den zwei Niederlagen entsprechend stark zurückgekommen sind." Die ersten beiden Sätzen seien noch auf der Kippe gewesen, "aber je länger das Spiel lief, desto besser lief es dann, fast wie von selbst. Wir haben die richtigen Anpassungen gefunden und haben es durchgezogen."
Der FC Schüttorf legte am Sonntagnachmittag gut los und bewies auch direkt Nervenstärke. Denn gegenüber den "TuB-Schraubern" hatte der Gastgeber im ersten Abschnitt das bessere Ende für sich. Er endete äußerst knapp mit 25:23 Punkten für den FCS. TuBs Startsechs bildeten Florian Wissing, Lukas Salimi, Luis Kubo, Andreas Tins, Ben Stoverink und Fabijan Slacanin. TuB sah sich einem 6:8 gegenüber, lag beim 19:18 aber in Front, dann aber 22:24 in Rückstand und der zweite Satzball saß.
Den besseren Start in den zweiten Abschnitt hatten die Bocholter. Sie lagen 8:5 in Front, mussten aber eine Fünf-Punkt-Serie zum 10:12 hinnehmen. Anschließend lag die Friedrich-Sechs fast immer um einen Zähler in Front und zog vorentscheidend zum 24:20 davon. Das 25:21 und der 1:1-Ausgleich waren die logische Konsequenz.
Eine Fünf-Punkt-Serie zum 10:6 war der Grundstein zur 2:1-Führung. Die Bocholter hatten das Match jetzt sicher im Griff. Das 21:14 war mehr als die halbe Miete und beim Stand von 24:18 gab es sechs Satzbälle, die TuB dann auch nicht alle nutzen musste, weil das 2:1 durch das sichere 25:19 eingefahren war.
Bocholt blieb am Drücker. Es ging im vierten Satz bis rauf zur klaren 8:2-Führung. Auch das 13:7 war zwischenzeitlich sehr beruhigend. FCS-Trainer Daniel Gorski wechselte sich selber ein. Beim Stand von 8:16 nahm er dann in der Vechtesporthalle eine technische Auszeit, um sein Team neu auszurichten und um vielleicht doch noch die Wende einläuten zu können. Aber Pustekuchen: Jetzt waren die Gäste nicht mehr zu halten. Fulminant erhöhten sie auf 24:14. Und es war klar, dass einer der zehn Matchbälle sitzen würde, was dann beim 25:15 und zum
3:1-Sieg schnell gelang.
Gorski blieb nichts anderes übrig, als neidlos zu gratulieren. Er wählte Tom-Luca Schluse zum Spieler des Spiels. Die MVP-Medaille in Silber überreichte Friedrich an Marcin Kapusniak. Zum Jahresabschluss kommt der Tabellensechste PTSV Neustrelitz am kommenden Samstag in die Bocholter Euregio-Sporthalle.