Die Bayern kommen ins Schwabenland. Das Team vom SV Lohhof hat nach bislang vier absolvierten Partien eine ausgeglichene Bilanz aufzuweisen.
Großer Anteil am ersten Stuttgarter Titel 2011: Mona El-Wassimy stemmt den Pokal in die Höhe. (Foto: Tom Bloch | www.tombloch.de)
Niederlagen gegen den TV Holz und im Derby gegen die Roten Raben Vilsbiburg II, Siege über TSV TB München und den TV SUSPA Altdorf.
Die junge Truppe vom BSP MTV Stuttgart hat erst drei Spieltage hinter sich gebracht - und außer einem einzigen Satzgewinn nichts Zählbares auf der Haben-Seite.
Nichts, was Trainer Sebastian Schmitz beunruhigen würde. Denn in einem Ausbildungsteam werden Erfolge selbstverständlich nicht an den reinen Spielergebnissen gemessen. "Lohhof kommt mit einer erfahrenen Mannschaft, darunter vier ausländischen Spielerinnen", sagt der Trainer. "Solche Spiele sind sehr lehrreich für uns. Wir müssen uns so langsam an das höhere Niveau gewöhnen."
Eine der sehr erfahrenen bayerischen Spielerinnen ist in Stuttgart keine Unbekannte. Zuspielerin Mona Boyer (geb. El-Wassimy) hatte extremen Anteil am ersten Titel von Allianz MTV Stuttgart, dem Pokalsieg von 2011. Denn nach der schweren Knieverletzung von Stammzuspielerin Anna Nowakowska musste die damals erst 20-jährige Mona Boyer ihre Position übernehmen. Das erste Mal am 30. Dezember 2010 beim Pokalhalbfinal-Krimi gegen den Dresdner SC, seinerzeit in der draußen eingeschneiten, aber innen überkochenden Hegel-Sporthalle in Vaihingen. Als die Stuttgarter Greenhorns nach anfangs zwei verlorenen Sätzen den Spieß tatsächlich noch herumdrehen konnten und am Ende mit 3:2 gewannen. Und sich damit zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte zum Pokalfinale qualifizierte, welches damals noch im Gerry-Weber-Stadion in Halle, Westfalen, ausgetragen wurde. Und was sie dann auch mit einem klaren 3:0 über den VfB Suhl gewannen. Das Stuttgarter Erstligateam begann damit seinen Marsch an die nationale Spitze.
Irgendwann in der 1. Bundesliga spielen ist ein Ziel, dass auch jetzt die jungen Talente vom BSP MTV Stuttgart verfolgen. Für deren Trainer Sebastian Schmitz liegt das Augenmerk auf den kleinen Schritten nach vorne. Was sich derzeitig ein klein wenig schwieriger gestaltet. "Man merkt im Training, dass in der Schule die Phase der ersten Klausuren ansteht", meint Schmitz, der mit seinem Programm darauf Rücksicht nimmt.
Doch am Wochenende wird die Schraube noch einmal angezogen. Während die bayerischen Gäste noch am Samstag beim MTV Ludwigsburg aufschlagen, bittet Stuttgarts Trainer Schmitz am Samstag gleich zweimal zum Training. Nur werden nicht alle seinem Ruf folgen können. Leilani Slacanin nimmt mit der WVV-Auswahl am Bundespokalwettbewerb teil. Alexandra Prochnaus Daumen steckt noch in einem Gipsverband und Helene Kutsch wird nach einem Zusammenprall im Training vorerst geschont. "Wir schauen mal, was wir leisten können", sagt Schmitz. "Ich bin jedenfalls ganz guter Dinge."


