Der TSV Mimmenhausen hat sich achtbar aus der Affäre Gotha gezogen. Denn abgesehen vom ersten Satz, in dem der Mannschaft von Trainer Christian Pampel nicht allzu viel gelingen wollte, setzte sie sich im Verlauf des ungleichen Duells immer wieder stark in Szene.

Die MVP des Abends (Foto: Aimar Zabaleta)
"Klar hätten wir gerne den einen oder anderen Satz gewonnen", sagt Trainer Christian Pampel , der unter den Voraussetzungen sich durchaus zufrieden zeigte mit der Vorstellung seiner Mannschaft. Ihm war schon vor dem Anpfiff klar, dass unter Umständen nicht mehr als das 15:25, 25:27 und 22:25 herausschauen wird.
Zum einen spielte Gotha, einer der Titelfavoriten, zu Beginn so gut wie fehlerlos, hatte im australischen Mittelblocker Harrison Paul MacBean (der "Mann des Spiels") und Diagonalangreifer Erik Niederlücke die herausragenden Protagonisten auf dem Spielfeld. Und selbst dann, als Mimmenhausen besser in die Partie gefunden hatte, hatten die Zuschauer in der BZ-Arena nie das Gefühl, als ob die Hausherren das Duell kippen und zu ihren Gunsten entscheiden könnten.
Das lag aber nicht nur an der spielerischen Klasse ihrer Gäste. Viel mehr hatte das sehr viel damit zu tun, dass der TSV Mimmenhausen ohne drei die Saison beginnen musste. Zuspieler Federico Cipollone war im Urlaub, Jonas Hoffmann ebenfalls, und Libero Johann Reusch hat sich die Schulter ausgekugelt. Pampel musste improvisieren.
Als Steller blieb der 19-jährige Philipp Hornung, dem es immer wieder gelang, "ein super Spiel aufzuziehen" (Pampel). Die Außen waren mit Jan Jalowietzki (Kapitän) und Tim Frings besetzt. Ersatz auf der Bank: Fehlanzeige. In der Mitte Oldie Bogdan Birkenberg und Pascal Zippel (das hat er gut gemacht"), im dritten Durchgang durfte Philipp Friedrich Zweitliga-Atmosphäre schnuppern. Den Liberopart übernahm der neue Außenangreifer Lars Hammer. Auf der Diagonalen stand Richard Schaugg. Der, um es vorweg zu nehmen, für seine grundsolide Vorstellung zurecht als Mimmenhausener MVP mit Silber ausgezeichnet wurde.
Trotz der wenig günstigen Umstände übernahm zunächst der TSV das Geschehen, weil aber der Aufschlag (eigentlich ein Paradepferd der Mimmenhausener) zu wenig Wirkung und zu viele Fehler erzeugte, Hornung oft aus schlechter Annahme einen zielstrebigen Angriff zu kreieren hatte, erlosch das Strohfeuer. Erst langsam, dann immer flotter setzten sich die Blue Volleys ab (8:6, 16:12, 24:14). Der erste Satz der neuen Saison war nach 25 Minuten schon wieder Geschichte. Abhaken, neu fokussieren und es besser machen die Devise in der Satzpause.
Das schien zunächst überhaupt nicht zu gelingen. Mimmenhausen lag stets zurück. Nicht entscheidend, aber nervend. Dann rappelten sich Jalowietzki &Co. auf, zeigten immer wieder ihr Potenzial (7:8, 16:14, 18:15, 23:23). Um dann in der entscheidenden Phase Schwächen zu offenbaren. Gotha nahm dankend an, gewann auch Durchgang zwei (27:25). Eine Extraportion Zuversicht in hängende TSV-Köpfe initiierte das umkämpfte 25:27 nicht. Mimmenhausen lag im dritten Satz wieder schnell zurück (5:8, 14:16, 16:19, 17:21, 19:24). Obwohl Gotha nicht mehr so fehlerfrei agierte wie noch zu Beginn, hatten die Blue Volleys keine Mühe beim 25:22 und 3:0.
Dennoch: Der TSV Mimmenhausen hatte alles gegeben, mehr war "in dieser nicht gerade einfachen Situation" (Pampel) gegen solch einen "guten Gegner" unterm Strich nicht möglich.
TSV Mimmenhausen: Hornung, Schaugg, Jalowietzki, Frings, Birkenberg, Zippel (Friedrich), Hammer.