Die deutsche Männer-Nationalmannschaft hat in der Volleyball Nations League den dritten Sieg eingefahren. Gegen Kuba setzte sich das Team von Bundestrainer Michal Winiarski in einem umkämpften Spiel mit 3:0 (25:23, 25:23, 25:22) durch. Bester deutscher Scorer war Linus Weber mit 15 Punkten.
"Es war wirklich gut, wie wir durchgespielt haben - relativ konstant und vor allem haben wir es im Vergleich zu vielen anderen Spielen mal geschafft, in den wichtigen Situationen einen kleinen Rückstand aufzuholen und die entscheidenden Punkte zu machen", sagte Moritz Reichert. Jeder habe seine Leistung gebracht. "Das war eine gute Entwicklung." Der zweite Sieg in dieser Woche sei sehr positiv fürs Team. Gerade mit Blick auf die weitere Saison sei es "ein wichtiger Schritt für uns, den schwachen Start umzudrehen und das Momentum für uns zu ändern", so der Außenangreifer.
Auch Zuspieler Johannes Tille freute sich über den umkämpften Sieg: "Das war der bisher beste Sieg, das hat richtig Spaß gemacht." Der Aufschlag sei der Schlüssel zum Erfolg gewesen. "Unser Ziel war es, hohes Risiko zu gehen, damit wir die Kubaner vom Netz weghalten, das ist uns gelungen." Auch er betonte, dass es wichtig für das deutsche Team sei, mit einem "starken Finish" die VNL zu beenden um wichtige Punkte für die Weltrangliste zu sammeln und den Schwung mit in die Europameisterschaft zu nehmen.
In der Start-Sechs gegen Kuba standen Johannes Tille, Linus Weber, Christian Fromm , Moritz Reihert, Tobias Krick, Anton Brehme sowie Lenny Graven. Weber und Reichert punkteten direkt zu Beginn (2:0). Nach zwei weiteren Punkten von Reichert stand es 9:6. Brehme erhöhte mit zwei starken Aufschlägen auf 14:9. Auch Weber gelang ein Ass (16:12). Kuba schlug ebenfalls gut auf und ging in der Crunch Time erstmals in Führung (21:22). Als Fromm geblockt wurde, nahm Winiarski seine zweite Auszeit (21:23). Die zeigte Wirkung, Kuba erzielte keinen einzigen Punkt mehr. Erst punktete Weber, dann blockte der eingewechselte Yann Böhme. Der deutsche Block entschärfte die anschließenden Angriffe der Kubaner, sodass Fromm mit zwei Punkten den Satz beendete.
Im zweiten Durchgang ging Kuba mit einem Block gegen Weber zunächst mit zwei Punkten in Führung (2:4). Doch die Deutschen glichen mit einem Block von Krick direkt wieder aus (5:5). Als sich Graven bei einer Abwehraktion an seinem bereits lädierten Daumen verletzte, kam Denys Kaliberda für die Defensive. Bis zum 12:12 konnte sich kein Team absetzen, dann erspielten sich die DVV-Männer mit einem Ass von Weber erstmals einen kleinen Vorsprung (14:12), den sie bis zur Crunch Time hielten (20:18). Winiarski brachte erneut Lukas Kampa und Böhme. Kuba glich nach einer starken Abwehr von Brehmes Angriff erneut aus (22:22). Tille und Weber kamen zurück. Beim 23:23 nahm der Bundestrainer seine zweite Auszeit ("Seid bereit"). Weber sorgte anschließend für den ersten Satzball. Und wie schon in Durchgang eins war es Fromm, der ihn verwandelte.
Winiarski zeigte sich mit seiner Mannschaft zufrieden: "Wir schlagen gut auf und mein Team macht einen guten Job, die starken Aufschläge der Kubaner zu entschärfen". Es gefiel ihm zudem, wie seine Angreifer mit dem kubanischen Block spielten. "Wir müssen Lösungen finden, denn wenn die Kubaner Zeit haben, sind sie nicht zu stoppen", so der Bundestrainer.
Das Spiel blieb eng und umkämpft. Beide Teams schlugen stark auf und auch der Block stand auf beiden Seiten gut (10:10). In seiner ersten Auszeit beim 10:11 erinnerte Winiarski seine Spieler, den Fokus nicht zu verlieren. Zwar hatten die Deutschen beim anschließenden Aufschlag Annahmeprobleme, glichen aber umgehend mit einem Ass von Reichert wieder aus (13:13). Doch erneut ging Kuba auch dank eines Fehlers von Weber in Führung (16:19). Reichert spielte wieder mit dem Block (17:19) und Brehme verwandelte nach einer starken Abwehr und einem überragenden Zuspiel von Tille zum 18:19. Allerdings landete anschließend der Angriff von Reichert im Aus, sodass Kuba zwei Punkte vorne blieb (18:20). Kuba hatte die Chance zum 22:19, doch der Angriff landete im Aus, sodass Deutschland auf 20:21 verkürzte. Mit einem Ass von Reichert gelang der Ausgleich und dank eines Aufstellungsfehlers der Kubaner sogar die 22:21-Führung. Die Deutschen blieben geduldig und wollten unbedingt den Sieg. Nach einem weiteren starken Aufschlag von Reichert punktete Weber zum 23:21. Beim 23:22 nahm Winiarski wieder seine Auszeit und schwörte sein Team auf die letzten Punkte ein. Brehme sorgte anschließend für zwei Matchbälle. Schott kam zum Aufschlag und servierte direkt ein Netzroller-Ass. Es war der neunte Servicewinner im Spiel, Kuba verzeichnete lediglich ein Ass. Dafür waren die Kubaner im Block deutlich überlegen (4:11).
Mit dem dritten Sieg im elften Spiel rückte Deutschland auf Rang elf vor. Zum Abschluss der dritten und letzten VNL-Woche wartet in der Nacht zu Montag (2 Uhr dt. Zeit) noch der Olympiasieger Frankreich. "Wir geben nochmal alles und gucken, was dabei rauskommt", sagt Reichert. "Es wird ein super Spiel für uns, um uns als Team zu entwickeln und das für den Rest des Sommers zu nutzen."
Spielplan VNL Woche 3
Donnerstag, 6. Juli: Deutschland vs. Bulgarien 3:0 (25:22, 25:18, 25:22)
Donnerstag, 6. Juli: Deutschland vs. Argentinien 0:3 (23:25, 18:25, 17:25)
Samstag, 8. Juli: Deutschland vs. Kuba 3:0 (25:23, 25:23, 25:22)
Montag, 10. Juli, 2 Uhr dt. Zeit: Deutschland vs. Frankreich
