Es gibt dankbarere und vor allem lösbarere Aufgaben als diese: TuB Bocholt gastiert morgen Abend in der Hardtberghalle in Bonn, die quasi eine Festung ist.
"Burgherr" ist TuS Mondorf, seines Zeichens Spitzenreiter der Zweiten Volleyball-Bundesliga der Männer. 14 der 15 Saisonspiele wurden gewonnen. Es wurden in Gänze sogar nur sieben Sätze in diesen Partien abgegeben. Der Vorsprung auf den ersten Verfolger SV Lindow-Gransee beträgt schon neun Punkte, wobei TuS Mondorf sogar noch eine Partie weniger ausgetragen hat. Man muss kein Prophet sein, dass die "TuB-Schrauber" also beim designierten Meister aufschlagen müssen.
Die Bocholter wiederum kommen ihrem Ziel Klassenerhalt rechnerisch immer näher, er ist aber vom Gefühl her schon sicher. Der Vorsprung vor den Schleuderplätzen beträgt schon neun Punkte. Bei nur noch sechs Saisonspielen ist es also eine Frage der Zeit, bis der Klassenerhalt auch rein rechnerisch fix ist. Das wird an diesem Karnevalswochenende mit einer großen Wahrscheinlichkeit aber nicht gelingen, dafür ist das TuS-Team einfach zu gut.
Das musste Bocholt als Tabellenachter schon im Hinspiel akzeptieren, das mit 3:0 glatt an die Gäste ging. Mut macht aus Bocholter Sicht allerdings, dass die TuB-Spieler um Trainer Raimund Schneider in den Sätzen zwei und drei jeweils 22 Punkte ergatterten und somit am Satzgewinn schnuppern durften.
Aber TuS Mondorf um Coach Anstasios Vlasakidis ist zum einen mit 14Spielern stark besetzt. Zum anderen ist TuS äußerst konstant und hat das Verlieren schlichtweg verlernt: Nur die Saisonauftaktpartie gegen den VC Bitterfeld-Wolfen ging 2:3 verloren. Danach gab es zwölf 3:0-Siege, einmal wurde 3:1 und einmal wurde "nur" 3:2 gewonnen.
TuS Mondorf ist im Übrigen der Titelverteidiger, verzichtete aber in der Vorsaison auf den Klassensprung in die Erste Volleyball-Bundesliga. Das wird vermutlich auch dieses Mal so sein, war nun im Saisonverlauf zu vernehmen.
Und natürlich ist Lennart Bevers zu nennen: Der Ex-Bocholter schloss sich TuS Mondorf an. Die Freude auf ein Wiedersehen wird auf beiden Seiten groß sein. "Unglücklicherweise ist ausgerechnet er gegen uns immer einer der besten Spieler. Auch dieses Mal wird es für uns wohl keine Gastgeschenke geben", sagt Sven Böhme. "Beide Mannschaften kennen sich generell sehr gut, deshalb sind die Spiele nicht verkrampft. Beide nehmen die Herausforderung an, wir wollen Mondorf durchaus ärgern. Denn meistens haben wir gegen solche Mannschaften gar nicht so schlecht ausgesehen", sagt der TuB-Teammanager. Und Böhmes Taktik ist auch klar: "Wenn wir die Angaben treffen, hat es jeder Gegner gegen uns schwer." Verzichten muss TuB-Coach Schneider allerdings auf Tom Dörpinghaus (kleiner Eingriff) und Ben Stoverink (angeschlagen).