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2. Bundesligen: Ein glanzvoller Abend im Wohnzimmer

06.02.2023 • 2. Bundesligen Autor: Steffen Standke, TV/DJK Hammelburg 536 Ansichten

Milan Pajkics Gefühle brachen sich Bahn im Schrei nach geglücktem Block zum 15:10 im Tiebreak.

Klar dominierte darin die Freude über den Sieg gegen starke Freiburger. Aber das Gesicht des 2,01-Meter-Hünen zeigte auch Erschöpfung nach nervenaufreibendem Spiel. Und Erleichterung, dass zumindest zwei Punkte in Hammelburg blieben.

Den Hammelburg Volleys war anzumerken, dass sie die ernüchternde Pleite in Schwaig aus der Vorwoche gegen Freiburg vergessen machen wollten. Das Publikum in der Saaletalhalle wollte sie dabei gegen den "emotionalen Lieblingsgegner" bedingungslos unterstützen.

Damjanovics Aufschlagserie als Basis des Erfolgs

Und es gelang. Dank einer kleinen Aufschlagserie von Branko Damjanovic erarbeiteten sie sich bis zur ersten technischen Auszeit einen 8:5-Vorsprung. Den sie durch eine stabile Annahme und konsequente Blockarbeit sogar ausbauten.

Die Freiburger hingegen schienen noch nicht so recht im Spiel. Symptomatisch der Hammelburger Punkt zum 20:13, als der Zuspieler den Ball eiohne Not viel zu hoch nach außen auf den zum Schmettern bereiten Mitspieler stellte.

Der 1. Satz hinterließ beim Zuschauer den Eindruck eines sehr konzentrierten Gastgeber-Teams. Was sich im zweiten Abschnitt zunächst so fortsetzte. Bis zum 15:14 geriet der 2. Satz unheimlich eng.

Super Aktion folgt leichtfertiger Fehler

Doch dann verfielen die Volleys in die Fehler, die sie besonders bei Auswärtsspielen diese Saison oft gezeigt hatten. Oder wie Trainer Philipp Fischer es nennt: "Kinderkrankheiten". Unkonzentrierheit bei der Annahme und im Zuspiel, Hängenbleiben am nun besseren Freiburger Block.

Einerseits schmetterte Damjanovic nach einem spektakulären langen Ballwechsel sein Team souverän auf 16:17 heran. Andererseits vergeigte er gleich danach etwas übermotiviert seinen Aufschlag (16:18).

Fischers Wechsel zeigen Wirkung

Nach einigen unglücklichen Aktionen der Hammelburger führte Freiburg mit vier Punkten (17:21). Allerdings hielt der Gast den Gastgeber durch eigene Fehlaufschläge auch im Spiel.

Philipp Fischer brachte Mike Rowsell und wenig später Finn Jansen. Es wurde allmählich besser. Tatsächlich saugten sich die Hammelburger auf 22:23 heran.

Schlechter Aufschlag lässt Vorteil schwinden

Doch dann hatte Freiburg nach einem unglücklichen Hammelburger Block ins Aus Satzball. Den die Gäste durch einen wiederum schlechten Aufschlag vergaben. Ein Block brachte den Ausgleich.

Danach wechselte die Führung hin und her. Den entscheidenden Vorteil zum 27:26 schaffte Lennart Fuchs, als er den Ball für den Gegner überraschend am Netz in dessen Hälfte drückte. Für FT-Trainer Jakob Schönhagen eine diskutable Szene, witterte er doch einen Aufstellungsfehler. Die Schiedsrichter sahen das anders. Severin Hauke schlug dann zum umjubelten 28:26 zu.

So drehten die Volleys einen verloren geglaubten Satz. Und hatten den psychologischen Vorteil für ein Traumergebnis auf ihrer Seite: ein 3:0 und drei Punkte gegen den Tabellenzweiten.

Hammelburg kann Erfolg aus 2. Satz nicht veredeln

Wieder zeigte sich, dass sie es derzeit nicht schaffen, Erfolge zu veredeln. Es ging ja gut los im 3. Satz. Zu dessen Mitte führten die Volleys 14:11. Um durch oben genannte Fehler einzuknicken.

Die Freiburger ihrerseits fischten den ein oder anderen Angriffsschlag noch weg oder blockten ihn.

Am Ende fehlte den Gastgebern wohl die Überzeugung, den entstandenen Rückstand (19:23) noch drehen zu können. Und auch das Publikum war merkwürdig still. Viele hatten sich wohl anderes erwartet.

4. Satz bringt keine Wende

Die Wende gelang den TV/DJKlern auch im 4. Satz nicht, im Gegenteil. Freiburg brachte ihn souverän nach Hause. Zeitweise schien der FT-Block für die heimischen Angreifer unüberwindbar.Zu allem Überfluss musste der eingewechselte Joshua Schneider mit einer Knieverletzung raus. Ein allzu langer Ausfall droht laut Fischer nicht.

So musste - wie so oft gegen Freiburg - der Tiebreak entscheiden. Den meisterten die Hammelburger erstaunlich souverän. Grundlage war eine 3:0-Führung nach Moritz-Rauber-Aufschlägen. Die ging zwar wieder verloren, brachte aber Selbstvertrauen. Den Sieg brachten dann zwei gelungene Angriffsschläge von Rauber (dem späteren MVP) und Damjanovic und drei Super-Blocks (einer kam erst nach vier gescheiterten Hammelburger Angriffen zustande).

Pajkic: "Verrücktes Spiel"

Milan Pajkic nannte das Spiel hinterher "verrückt". Wieder Tiebreak gegen ein starkes Freiburg wie im Hinspiel. Als junge Mannschaft sei es schwer, über drei Sätze in Annahme und Blockarbeit gegen ein so gutes Team   konstant zu bestehen. Es sei aber gut, den Tiebreak gewonnen zu haben. Mit so etwas habe man Erfahrung, was geholfen habe. Ebenso die vielen Zuschauer und die gute Atmosphäre. 

Fischer: "Hartes Stück Arbeit"

Für Philipp Fischer war das Spiel "ein hartes Stück Arbeit" gegen ein bockstarkes Freiburg.  "Wir haben übers gesamte Match brutal gut aufgeschlagen. Das war der Schlüssel, dass sie nicht so in ihr ultraschnelles Spiel gekommen sind." 

Der 3. Satz sei symptomatisch gewesen für die Kinderkrankheiten, die sein Team rausgebracht hätten. Im Tiebreak habe es wohl geheißen: jetzt oder nie. Zwei, drei gewonnene lange Ballwechsel und Blocks hätten dort  Mut verschafft. 

Schönhagen: "Sehr verdient gewonnen"

FT-Coach Schönhagen sagte, Hammelburg habe das Spiel mit mutiger Spielweise "sehr verdient gewonnen". Seine Mannschaft habe anfangs nicht so den Zugriff bekommen und sich die forsche Spielweise des Gegners aufdrücken lassen. Dabei sei geduldiges lockeres  Spiel Freiburgs Stärke.

Quelle: Saale-Zeitung

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