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2. Bundesligen: Von der Kunst positiv zu bleiben

04.02.2023 • 2. Bundesligen Autor: Jürgen Schmitt, TV/DJK Hammelburg 785 Ansichten

Den Superbowl wird sich Nils Rehmeier am kommenden Wochenende im Audi Dome in München reinziehen, gemeinsam mit seinem ehemaligen Teamkollegen Oscar Benner.

Die beiden Fans waren im vergangenen Jahr erst in London, um sich im Rahmen der sogenannten London-Games das Spiel der Green Bay Packers gegen die New York Giants anzusehen. American Football fasziniert den 22-Jährigen, der als Lieblingsverein die "Chargers" aus Los Angeles angibt. American Football ist ein harter, aggressiver Sport. Mit lauten, sehr lauten Fans. Und ein bisschen davon darf ruhig abfärben, wenn es um die zweite, sicher noch größere Leidenschaft von Nils Rehmeier geht: dem Volleyballsport.

Der Mittelblocker der  Hammelburg  Volleys (10./19) freut sich daher auf das Spiel am Samstag (19 Uhr) gegen Freiburg (2./34), auch wenn der Gegner stark und der Druck für die Saalestädter nicht eben klein ist angesichts der prekären Tabellensituation. "Die Spiele gegen Freiburg waren in den vergangenen Jahren oft emotional. Und wir würden gut daran tun, die Energie unserer Fans mitzunehmen. So wie das in der National Football League der Fall ist", sagt der Hesse, der in Würzburg Chemie studiert.

Nils Rehmeier ist einer der formstärksten Spieler

Nils Rehmeier gehört aktuell zu den formstärksten Spielern seiner Mannschaft - was der Student indirekt bestätigt. "Ich fühle mich gut, physisch wie mental. Und ich bekomme auch vom Trainer und den Verantwortlichen ein positives Feedback auf meine Leistungen. Das freut mich natürlich." Obwohl noch 22 Jahre jung, spielt Rehmeier tatsächlich seine bereits achte (!) Zweitliga-Saison. Drei Spielzeiten für das Volleyball-Internat in Frankfurt am Main, nun das fünfte Jahr für Hammelburg.

"Da ist es ganz normal, dass man ein gewisses Standing in der Mannschaft hat, zumal uns vor der Saison ja einige gestandene Spieler verlassen haben", so Rehmeier, der die Tabellen-Situation keineswegs beschönigen, aber so manch kritischen Kommentar aus dem Umfeld auch nicht überhöhen will. "Das ist doch typisch für den Sport, dass alles infrage gestellt wird, wenn es mal nicht so läuft. Natürlich haben wir uns bei der Niederlage in Schwaig zu viele einfache Fehler und Ungenauigkeiten erlaubt, die sich exponentiell gesteigert haben. Im Spiel möchte man schreien, wenn es nicht so läuft, aber die Kunst ist, positiv zu bleiben. Und das Spiel erst dann zu analysieren, wenn die negativen Emotionen weg sind."

Die Favoritenbürde liegt bei Freiburg

Dass die Favoriten-Bürde nach der Niederlage im Franken-Derby noch mehr bei den Breisgauern ist, ist sicher kein Nachteil. "Und bei der sehr knappen Tiebreak-Niederlage im Hinspiel haben wir bewiesen, dass wir auf Augenhöhe mit den Freiburgern sein können", sagt Rehmeier, der regelmäßig familiäre Unterstützung durch die Eltern bekommt. "Conny und Dirk sind mittlerweile große Fans des Hammelburger Volleyballs und lassen sich so gut wie kein Heimspiel entgehen und sind auch oft bei Auswärtsspielen zugegen. Ihr Sohn ist kein lauter Zeitgenosse, aber ein Spieler, der sich zur absoluten Stütze im Team und zum Führungsspieler entwickelt hat und unaufgeregt und in nahezu jedem Spiel konsequent starke Leistungen abliefert. Das verdient in der Wahrnehmung eigentlich viel mehr Anerkennung", sagt Olly Wendt.

Nicht nur für Olly Wendt ein Klassiker

Vom Fünfsatz-Krimi im Hinspiel schwärmt der Teammanager übrigens immer noch. "Diese Partie hat alles in sich vereint, was Duelle dieser beiden Teams ausmachen: Spannung, viel Emotion, hochklassigen Volleyball und oft die volle Distanz. Obwohl die Freie Turnerschaft 1844 Freiburg zur 'alten Dame' in der Bundesliga gehört und die Hammelburger eine eher junge Vergangenheit in der Liga haben, sind Spiele zwischen beiden Teams mittlerweile echte Klassiker", so Wendt.

Zum Start in die Rückrunde, mussten sich die Gäste gegen Aufsteiger Rottenburg und Gotha überraschend geschlagen geben und lieferten sich zuletzt einen harten Fight gegen die Aufsteiger aus Dachau, die man im Tie-Break bezwingen konnte. Ein vielleicht nicht optimaler Start ins neue Volleyballjahr, der nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass mit Freiburg der aktuelle Tabellenzweite nach Hammelburg kommt, der sich auf einer kleinen Abschiedstour befindet. Freiburg hat sich als einer der ersten Vereine entschieden, in der kommenden Saison ins Ligaoberhaus aufzusteigen und eine entsprechende "Wildcard" der Volleyball Bundesliga (VBL) anzunehmen.

Freiburgs hohes Tempo über die Außen

"Freiburg hat das Umfeld, das notwendige Budget, eine entsprechende Halle und eine große Fanbase, sodass dieser Schritt konsequent ist", erklärt Hammelburgs Teammanager, der sich nichts mehr wünschen würde, "als den künftigen Erstligisten vor einer tollen Kulisse zu schlagen. Wir alle hatten in der vergangenen Woche viele gute Gespräche, die Stimmung im Training war top und nun wollen wir das gegen Freiburg auch aufs Feld bringen".

Vor allem das hohe Tempo über die Außenpositionen gehört für Nils Rehmeier zu den Stärken der Gäste. "Wenn wir sie da in den Griff bekommen, haben wir eine Chance. Und in der Mitte sehe ich uns physisch stärker aufgestellt" sagt der 2,02 Meter große Rehmeier, der in Sachen Motivation noch ein letztes Ass aus dem Ärmel zaubert. "Erstmals nach Corona kommt mein Opa aus dem Ruhrgebiet zu einem Heimspiel in unser Wohnzimmer."

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