Die Bundesliga-Volleyballer der FT 1844 Freiburg spielen bisher eine gute Runde. Gegen den Tabellenvorletzten aus Mühldorf will die Affenbande die weiße Weste wahren. Doch leicht wird das nicht.
Gegen Mühldorf will die Affenbande ihren 9. Sieg im 9. Spiel bejubeln. (Foto: Achim Keller)
Erster gegen Letzter. Die Vorzeichen könnten so eindeutig sein, wenn die Bundesliga-Volleyballer der FT 1844 Freiburg am Sonntag beim TSV Mühldorf gastiert. Doch das Team um Kapitän Luc Hartmann ist gewarnt. Denn die Gastgeber aus Bayern haben zwei Waffen.
Waffe Nummer Eins: Der Aufschlag. Spielen die Bayern, die seit Jahren für ihre erfolgreiche Jugendarbeit bekannt sind, mit Selbstvertrauen, picheln die Jungspunde aus dem Tiefen des Freistaats auf die Pille, was das Zeug hält. Der starke Service ist ein Artefakt aus der Zeit, in der Sepp Wolf noch in Mühldorf coachte. Der machte damals aus der Not einer kleinen Mannschaft eine Tugend und ließ seine Jungs von der Aufschlagslinie ballern.
In ihrer Aufstiegssaison spülte sie der Aufschlagsflow dann lange Zeit tatsächlich in die vorderen Tabellenregionen. Seit sich die Aufstiegseuphorie wieder gelegt hat, ist auch der Aufschlag weniger konstant.
Doch auch heuer sorgen die bajuwarischen Ballermänner von der Grundlinie noch immer für mächtig Sorgenfalten in den Annahmereihen der Liga. Wenn sich Alex Brandstetter oder Fabian Bartsch das blau-gelbe Spielgerät anwerfen, ist Trouble vorprogrammiert. Die Sätze, die Mühldorf diese Saison gewonnen hat, haben das einmal mehr unterstrichen. Helme an, die Mühldorfer sind los.
Waffe Nummer Zwei: Bajuwarische Lässigkeit. Angeführt von den Erfolgen der vergangenen Jahre haben sich die Mühldorfer zu einem Hort des Selbstvertrauens entwickelt. Gut ausgebildet von Trainern wie Joachim Tille, dem Vater der Tille-Brüder , schmettern junge Talente wie Fritz Vaehning oder Kilian Nennhuber bereits in jungen Jahren mit der Selbstverständlichkeit alter Hasen. Durch die Stadt am Inn weht ein Hauch von Mia-san-Mia-Mentalität.
Und so wundert es nicht, dass die Schmetterkünstler aus dem Breisgau die Reise ins tiefe Bayern mit einer gehörigen Portion Respekt antreten. Sie hoffen, dass der Aufschlag der Mühldorfer in der Stabilität ihrer Annahmereihen verpufft und dass die Lässigkeit angesichts des Spielverlaufs erst gar nicht auftaucht. Dann, und nur dann, stünden die Chancen gut, dass die Weste der Freiburger rein bleibt.