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2. Bundesligen: Dresden lässt wichtige Punkte liegen

01.03.2022 • 2. Bundesligen Autor: Gunnar Klehm, VC Dresden e.V. 1533 Ansichten

Da war wesentlich mehr drin.

Dresden lässt wichtige Punkte liegen - Foto: VC Dresden/André Rösler

Martin Kroß und Martin Merkel standen auf Dresdner Seite sicher in der Annahme. (Foto: VC Dresden/André Rösler)

Am Ende verliert Dentalservice Gust VC Dresden in der 2. Volleyball-Bundesliga zu Hause mit 1:3 gegen TSV Mühldorf (23:25, 27:25, 21:25, 20:25). Das ist die sechste Niederlage in Folge gegen diesen Gegner. Warum das dieses Mal der Fall war, dafür hatte kurz nach dem Spiel kaum jemand eine Erklärung.

Auf starke Break-Punkte folgten Float-Aufschläge ins Aus oder ins Netz. Damit war die eigene Stärke im Blockspiel wirkungslos und das Team konnte nie in den Flow kommen.Im ersten Satz schlug dagegen der Mühldorfer Juro Petrusic in der Crunchtime ein Ass. Der Satzball geht mit einem Zuspieler-Trick zugunsten von Mühldorf aus. Die mentale Stärke war der Unterschied im gesamten Spiel.

Im zweiten Satz gab es ein Aufbäumen. Die Fehlerquote auf Dresdner Seite wurde erheblich reduziert. Die Moral der Mühldorfer ließ sich aber durch nichts erschüttern. Knapp ging der zweite Satz zugunsten der Dresdner aus. Es entwickelte sich ein gutklassiges Spiel. Am Ende war dennoch etwas Glück nötig, dass ein Angriff der Mühldorfer zum Satzgewinn knapp ins Aus ging.

Der Schwung wurde gut in den dritten Satz mitgenommen. Bis zur zwischenzeitlichen Führung von 12:8 hatte Dresden Oberwasser. Die Moderatoren im Livestream mahnten da schon an, nicht übermütig zu werden. Promt verlor das Team den Faden. Die Angreifer kamen über außen nicht mehr durch, die Mitte bekam kaum noch ein Zuspiel und Petrusic lief zu Hochform auf. Der Dresdner Block bekam kaum noch eine Hand an den Ball. Dennoch hielt sich Dresden bis zum 19:20 im Spiel. Die enorme Nervosität wurde deutlich, als ein vermeintlich einfacher Tipp-Ball unberührt ins Dresdner Feld fiel. In der Folge entspann sich eine Fehler-Kette, an deren Ende eine völlig unnötige Rote Karte wegen anhaltendem Reklamieren beim Schiedsrichter stand. Leider sollte sich eine ähnliche Aktion wiederholen.

Der dritte Satz war weg, aber weiter alles offen. Zum Anfang des vierten Satzes kamen bei Dresden die Aufschläge wieder. Martin Merkel und Martin Kroß hatten starke Aktionen in Annahme und Abwehr. Dresden war schon bei eigener 16:10-Führung auf dem Weg zu einem sicheren Punktgewinn. Paul Schneider hatte eine fast perfekte Quote im Angriff. Variierte mit Schlägen auf die Linie, in die Diagonale oder mit einem Leger.

Beim Stand von 17:12 gab es aber erneut einen völlig unerklärlichen Bruch im bis dahin guten Bundesliga-Spiel. Eine spektakuläre Rally, die Mühldorf für sich entschied, war der Knackpunkt des Spiels. Dresden fand keine geeigneten Mittel mehr gegen unermüdlich kämpfende Gegner, die jeden Ball wieder zurück übers Netz brachten, selbst wenn sie schon auf dem Boden waren.

Dass das einem Schiedsrichter mal entgehen kann, ist möglich. Das sollte aber spielentscheidend werden, zumal sich in der Verlängerung dieses Ballwechsels Martin Kroß das Knie verdreht hat und nicht mehr weiterspielen konnte. Dass sich Marc-Leon Vogt dann auch noch eine Rote Karte abholte, ließ Mühldorf nicht nur wieder Morgenluft schnuppern, sondern auf Dresdner Seite gelang nichts mehr.

Mühldorf nahm die drei Punkte dankend an. Dentalservice Gust VC Dresden bleibt damit auf dem 10. Tabellenplatz kleben. Mühldorf verbessert sich zwar auch nicht in der Tabelle, verschafft sich aber wieder Luft zu den Abstiegsplätzen.

Zum erwarteten Duell der Erstliga-erfahrenen Liberos zwischen Martin Merkel auf Dresdner Seite und Leonhard Tille auf der anderen kam es zwar nicht, weil der Mühldorfer gar nicht als Libero eingesetzt war. Seiner Mannschaft hat er dennoch enorm geholfen. Als Beispiele seien nur seine Aufschlagserie im vierten Satz, ein Einer-Block oder sein sensationeller Bagger-Hecht in der Abwehr genannt, der zur perfekten Vorlage für einen Angriffspunkt durch Juro Petrusic wurde. Tille erhielt auch die Goldene MVP-Medaille. Auf Dresdner Seite ging die Silberne Plakette an Lukas Klapper.

"Dresden hat sich selbst um den Lohn der Arbeit gebracht. Die drei Punkte nehmen wir gern mit. Die Zuschauer haben ein gutes Spiel gesehen. Ich bin davon überzeugt, dass Dresden in der 2. Bundesliga mehr als nur mithalten kann und noch die nötigen Punkte holen wird", sagte Mühldorfs Trainer Heiko Roth.

"Das Spiel haben wir heute im Kopf verloren", sagt VCD-Trainer Niklas Peisl. Wie solche Aussetzer in Zukunft abgestellt werden können, das sei allerdings nicht so leicht zu beantworten. "Wir dürfen uns von außen einfach nicht so beeinflussen lassen", sagt er. Mit dem Ausfall von Till Sittner und Benno Hartung fehlten dem Trainergespann aber auch wirkungsvolle Wechseloptionen.

Am Sonnabend, 5. März, steht nun das Sachsenderby in heimischer Halle an. Dann sind die L.E. Volleys aus Leipzig zu Gast. Das ist für die Leipziger (12.) fast schon die letzte Chance, die Dresdner doch noch abzufangen und den 10. Platz zu erobern, der den Klassenerhalt bedeuten würde. (gk)

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