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Intensiver BVV-Verbandsrat in Feucht

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Beach: Intensiver BVV-Verbandsrat in Feucht

10.07.2019 • Beach Autor: Georg Kettenbohrer 4148 Ansichten

Bei tropischen Temperaturen fanden sich am Freitag, 28. Juni 2019, die Delegierten der bayerischen Volleyball-Bezirke, Vorstand und Präsidium des Bayerischen Volleyball-Verbandes im Parkrestaurant Feucht zum turnusgemäßen Verbandsrat ein. Es wurde sowohl eine harmonische, informative als auch intensive Sitzung, die über sechs Stunden dauern sollte.

Intensiver BVV-Verbandsrat in Feucht - Foto: BVV

Foto: BVV

Nachdem zu Beginn der im vergangenen Jahr verstorbenen bayerischen Volleyballerinnen und Volleyballer gedacht wurde und danach auch die Formalitäten geregelt waren, übernahm BVV-Präsident Klaus Drauschke das Wort und berichtete über die aktuelle Mitgliedersituation des BVV – Ende 2018 zählte unser Verband über 74.000 Mitglieder bei rund 1200 Vereinen -, die besonderen sportlichen Erfolge bayerischer Teams, wie u.a. etwa dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft durch die U14 des TSV Mühldorf oder des TSV TB München in der Altersklasse U16. Auch die Erfolge im Erwachsenen-Bereich wurden gewürdigt. Unter anderem freute sich alle Anwesenden, dass mit den Oshino Volleys Eltmann wieder ein Team aus Franken in der 1. Volleyball Bundesliga der Männer aufschlagen wird.

Im Rahmen des Berichtes des Vorstandes schilderte Christoph Schieder, BVV Vizepräsident Sport, den aktuellen Entwicklungsstand in der Causa Bundesstützpunkt und berichtete darüber, dass der BVV bereits in Gesprächen mit den Bundesliga-Vereinen des Freistaats ist, um die beim DVV-Verbandstag 2019 beschlossenen Maßnahmen umzusetzen. Außerdem berichtete er über die erste Saison des VCO-Projektes in Regensburg (weiblicher Bereich).

Auch der wachsende Nachwuchsmangel wurde dabei nicht ausgespart. Schieder gab ein klares Bekenntnis zum bayerischen Volleyball-Nachwuchs: Ziel ist es, gemeinsam ein Konzept zu entwickeln und es zeitnah in die Praxis umzusetzen, das für ganz Bayern einen erfolgreichen Weg vom Nachwuchsbreitensport im Verein hin zum Nachwuchsleistungssport ermöglichen soll. Ein ähnlicher Gedankengang zeigte sich auch beim DVV-Verbandstag. Dort war man sich sowohl als DVV-Spitze als auch in sämtlichen Landesverbänden einig, dass der Breitensport um jeden Preis dringend flächendeckend gestärkt werden muss. Er bildet die nachhaltige Basis in den Landesverbänden vom Breitensport über den Wettkampfsport bis hin zum (Nachwuchs)Leistungssport. Ohne ausreichenden Breitensport gibt es auch keinen national und international konkurrenzfähigen Spitzensport. Umgekehrt gilt auch: Ohne attraktiven und erfolgreichen Spitzensport gibt es dauerhaft keinen stabilen Breitensport.

Nach Kurzberichten von Geschäftsführer Hans Kleiner zu anstehenden Projekten des BVV, wie etwa „Riesen gesucht – Sportart gefunden“ und von Landeslehrwart Dieter Heidrich zum Thema modularisierte C-Trainer-Ausbildung und C-Trainer Breitensport, gab Rupert Hafner, Vizepräsident Marketing, einen Einblick in die aktuelle BVV-Entwicklung im Bereich Medien- und Marketing. Er dabei eine positive Entwicklung sowohl bei der Medienpräsenz als auch bei den Sponsoreneinnahmen vermerken. Zudem informierte er über den Stopp der Zusammenarbeit des BVV mit der Firma, die sich bisher vergeblich an einer Neugestaltung der BVV-Homepage versucht hatte. Mit einem anderen Unternehmen soll nun endlich die neue Homepage zügig bis zum Herbst realisiert werden.

Neubesetzung Verbandsrechtskammer

Im Rahmen des Verbandsrates wurde auch die Position des 2. Beisitzers in der Verbandsrechtskammer neu besetzt. Die Delegierten wählten Günther Biermeier zum neuen 2. Beisitzer. Auch über die vakante Position des Landesjugendwartes wurde informiert. Hier hat sich eine Interessentin gefunden, die derzeit prüft, ob sie die Aufgabe übernehmen kann.

Einen erheblichen Teil der Tagung mit intensiver Diskussion nahm der Bericht des BVV-Präsidenten Klaus Drauschke über den DVV-Verbandstag ein, der eine Woche zuvor, am 22./23. Juni, in Berlin stattgefunden hat. Hier ein kleiner Auszug:

Nachdem der deutsche Volleyballsport von 1998 bis 2018 erheblich an Mitgliedern eingebüßt hat (31.12.1998: 5.449 Vereine; 11.843 Mannschaften – 31.12.2018: 4.883 Vereine; 7.473 Mannschaften) und sich kein Verbandstag in diesen 20 Jahren zentral mit der Stärkung der Basis auseinandergesetzt, sondern überwiegend den Spitzensport im Fokus hatte, zeigte der Verbandstag 2019 Mut zu wegweisenden Entwicklungsschritten und einer Neustrukturierung für diesen bisher sehr vernachlässigten Bereich der Sport- und Verbandsentwicklung. Die Wahrnehmung des Volleyballsports in der Öffentlichkeit ist bei weitem nicht ausreichend, obwohl sich die sportlichen Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene sehen lassen können. Mehr als 4 Mio Menschen spielen in Deutschland irgendwie und irgendwo Volleyball. Doch vom organisierten Volleyballsport sind sie meist sehr weit entfernt. Der DVV und auch die Landesverbände müssen konkrete Maßnahmen ergreifen, um näher an die spielenden Menschen heranzukommen. Die Entscheidungen des Verbandstags gehen alle in die Richtung, die langjährig entstandenen, unterschätzten Defizite an der Basis schrittweise anzupacken und umzukehren. Sie sind ein bisher vermisstes Signal des Aufbruchs in eine erfolgversprechende Zukunft.

Folgende Entscheidungen wurden getroffen:

1. Es wird eine moderne Führungsstruktur eingeführt mit hauptamtlichem Vorstand nach §26 BGB, darüber ein ehrenamtliches Präsidium. Richard Drechsel aus dem BVV-Vorstand wurde als Compliance-Beauftragter des DVV gewählt. Das Präsidium ist zunächst für ein Jahr gewählt. Da man die vierjährige Wahlperiode wieder mit den Olympiazyklen in Übereinstimmung bringen will, erfolgt bereits 2020 eine Neuwahl.

2. Im Rahmen der Strukturreform wird für den Bereich Sportentwicklung, Breitensport, Nachwuchs, Mitgliedergewinnung ein eigenes Hauptamt und ein ehrenamtlich dafür zuständiger Vizepräsident geschaffen.

3. Es ist ein über 100 Seiten umfassendes Nachwuchskonzept verabschiedet worden, unterteilt in Nachwuchsgewinnung und Nachwuchsleistungssport. Hier habe ich aus bayerischer Sicht gefordert, auch Konzepte für die Gewinnung von Nachwuchs im Ehrenamt, bei Jugend-Coaches (nachmittags für die Schule und den Verein, siehe Fußball), Trainern, Schiedsrichter, Schulkooperationen etc. einzubeziehen. Für uns im BVV werden sich ähnliche Aufgabenfelder ergeben, die bearbeitet werden müssen.

4. Es wird eine deutschlandweite Plattform „Volleyball-digital“ entstehen, an die auch die Landesverbände angeschlossen werden sollen. „VolleyPassion“ wird auf dieser Plattform nur ein kleiner Teil sein. Aktuell wird VolleyPassion mit kostenfreien Diensten weiterversehen und später ev. weiterentwickelt.

5. Die Finanzierung dieser elementaren und überlebensnotwendigen Neuausrichtung des DVV und damit des gesamten Volleyballsports in Deutschland kostet viel Geld. Der Antrag des DVV lautete: Erhöhung des Gesamtbeitrags der Länder für den DVV ab 2020 in Höhe von 600 T€, ab 2021 weitere 400 T€.

Die Verteilung der 600 T€ wird gedrittelt: Je 200 T€ für Digitalisierung, Sportentwicklung und Nachwuchskonzept. Bei der Verteilung der 400 T€ wurde vom DVV Präsidenten vorgeschlagen 200 T€ für Digitalisierung (zur beschleunigten Entwicklung), 100 T€ für Sportentwicklung und 100 T€ für das Nachwuchskonzept.

Konsequenzen für den BVV:

1. Aufgrund der Satzung des DVV kommen auf den BVV insgesamt rund 15% der Gesamtmehrkosten zu. Das bedeutet, dass der BVV im Jahr 2020 rund 90.000 Euro mehr als 2019 an den DVV abführen muss. Ab 2021 steigt dieser Zusatzaufwand im Vergleich zu 2019 auf 145.000 Euro.

2. Wir werden uns noch im Juli mit den BVV-Bezirken zusammensetzen und Modelle überlegen, wie wir gemeinsam mit den im Wettkampf spielenden Vereinen die Beitragsanpassungen realisieren können. Dazu wird am 23. Juli 19 eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Vorstands und der Bezirke installiert. Diese soll bis zum November ein abstimmungsfähiges Konstrukt entwickeln.

3. Die anwesenden Verbandsratsmitglieder haben ihre Anregungen und Überlegungen eingebracht und schließlich die Notwendigkeit der einzuleitenden Entwicklungen mehrheitlich unterstützt.

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