Von Stettin, über Kattowitz nach Krakau. So sah der Plan aus, den sich die DVV-Männer vor der Saison für die EM ausgerechnet hatten, aber nach dem Sommer waren schon ein paar Zweifel im Vorfeld da. Umso schöner ist es, es jetzt geschafft zu haben, meinte Ruben Schott. Deutschlands Männer haben sich zum fünften Mal in der EM-Historie für ein Halbfinale (2. September gegen Serbien, Uhrzeit noch unklar, live bei SPORT1+ und im kostenlosen Livestream www.Sport1.de) qualifiziert.
Das Team siegt gegen andere Mächte
Vier Spiele, vier Siege. Klingt makellos, ist makellos. Doch im Viertelfinale gegen die nicht aufgebenden Tschechen kämpfte das deutsche Team gegen andere Mächte: Nervosität und Erwartungsdruck wogen schwer, die Arme am Aufschlag und im Angriff wackelten. Es war heute Krampf, aber wir haben gekämpft und wir haben es als Gruppe geschafft. Man hat gemerkt, dass die Nervosität da war, auch bei mir. Es war ein Win oder Go home-Spiel, den Druck haben wir gespürt, aber wir haben es gemeistert, gab Routinier Michael Andrei eine treffende Analyse. Sein Chef, Andrea Giani, sagte: Das Viertelfinale ist immer das schwierigste Spiel in jedem Turnier. Ob Olympische Spiele, Welt- oder Europameisterschaft. Alle waren nervös, vor allem die jungen Spieler natürlich, aber das ist normal. Dem Mann muss man einfach glauben, schließlich hat er zigmal die Erfahrung in diesen Spielen gemacht, für Akteure wie Julian Zenger, Tobias Krick oder Ruben Schott war es hingegen Premiere.
Nun also Krakau, nun also um die Medaillen, nun also gegen die ganz Großen. Für Kapitän Lukas Kampa ist vor allem eines im Vorfeld der entscheidenden Partien ganz wichtig: Wir werden versuchen, ein bisschen zu entspannen, vielleicht mal außerhalb vom Hotel essen und von dieser großen Anspannung raus kommen. Mal tief durchatmen und die ganze Luft rauslassen, die wir in Kattowitz auf dem Feld in uns hatten und dann von vorne anfangen.
Erstes Training am Abend
Der Plan für den 1. September sieht folgendermaßen aus: Im Zeitraum 9.00 bis 11.00 Uhr ist Frühstückszeit, um 11.10 Uhr geht es mit dem Bus auf die ca. einstündige Fahrt nach Krakau. Eine Pressekonferenz für Andrea Giani und Kampa steht an (12.30 Uhr), um 17.35 Uhr geht es in die Finalhalle, in die knapp 14.000 Zuschauer fassende Tauron Arena, zum ersten Training (18.00 bis 19.30 Uhr). Und dann sollten sich die deutschen Spieler an ihren Kapitän halten, der nach dem Viertelfinale gegen Tschechien sagte: Jetzt geht es nach Krakau. Jeder muss den Aufschlag einpacken und da wieder auspacken.
Ergebnisse der Viertelfinals und Ansetzungen der Halbfinals
1/4-Finale Kattowitz Krakau
Deutschland vs. Tschechien 3:1 (25-22, 16-25, 25-23, 25-20) Russland vs. Slowenien 3:0 (25-17, 25-19, 25-19)
Belgien vs. Italien 3:0 (25-21, 25-11, 25-23) Serbien vs. Bulgarien 3:0 (25-21, 25-22, 28-26)
1/2-Finale Krakau
NN* Deutschland vs. Serbien
NN* Russland vs. Belgien
*Uhrzeiten werden am Abend noch festgelegt