n diesem Freitag, 25. August (20.30 Uhr, live bei SPORT1+), greift die deutsche Mannschaft erstmalig in das EM-Geschehen ein. Und gleich zum Auftakt geht es gegen den Gruppenfavoriten, den Silbermedaillengewinner von Rio, Italien. Wir haben Respekt, aber keine Angst!, gibt Kapitän Lukas Kampa die Gefühlslage wider.
ie große Volleyball-Nation Italien war zuletzt erfolgreichster Teilnehmer bei den Europameisterschaften. Seit 1989 haben die Italiener bis auf 2007 und 2009 immer eine EM-Medaille, darunter sechs (!) Titel, gewonnen. Das ist natürlich auch 2017 in Polen das Ziel, doch auf dem Weg zu EM musste die Mannschaft von Trainer Gianlorenzo Blengini diverses Ungemach ertragen. Zum einen spielte das Erfolgsteam eine (ungewohnt) schwache World League und schloss die erste Gruppe mit einer Bilanz von 2:7-Siegen als Schlusslicht ab. Zum anderen gab es das Schuh-Gate, ein Konflikt um den Schuhausrüster der Nationalmannschaft und Super-Star Ivan Zaytsev, in dessen Folge der Diagonalangreifer von der EM ausgeschlossen wurde. Und da auch der stärkste Außenangreifer, der gebürtige Osmany Juantorena, in Polen nicht mitwirkt, fehlen den Italienern zwei ganz entscheidende Vollstrecker. Demnach sagt Blengini auch: Wir sind keine Favoriten. Es gibt Frankreich, das aktuell vielleicht stärkste Team der Welt. Serbien, das vor einem Jahr die World League gewann, Deutschland mit Grozer, Polen, das zu Hause spielt und dann noch einige andere neben uns. Der Respekt vor der deutschen Mannschaft ist definitiv da: Ich glaube, Deutschland mit Giani wird die größte Herausforderung in Stettin sein!
Die Stimmung im deutschen Team ist vor dem Start prächtig. Die Siege in der Vorbereitung gegen Finnland und Belgien (allesamt 3:1) waren Balsam für die in diesem Jahr in WM-Qualifikation und World League geschundenen Volleyballer-Seelen. Außenangreifer Christian Fromm sagt: Wir sind nach der WM-Qualifikation in kein Loch gefallen. Wir haben an den Schwachstellen gearbeitet, alle sind heiß, es besser zu machen. Es war nur positive Energie zu spüren, wir sind auf einem guten Weg.
Dieser Weg beginnt in Stettin, im Idealfall mit einem Sieg gegen Italien. Kapitän Lukas Kampa meint: Ich gehe mit einem guten Gefühl in die EM. Wir haben Respekt vor Italien, aber keine Angst. Wir haben alle Möglichkeiten! Dafür ist die mentale Einstellung wichtig, dass wir da hinfahren, um die Spiele zu gewinnen. Wir müssen uns auf das erste Spiel fokussieren, und nicht sagen, wir träumen vom Halbfinale, das wäre fatal. Ich bin mir recht sicher, dass wir die Lektion aus Belgien gelernt haben, dass wir zum ersten Spiel da sein müssen. Wenn wir das schaffen, kann das ein schönes Turnier werden.
Der Kapitän geht voran, der Trainer sieht es ähnlich. Natürlich ist die Partie für den italienischen Rekord-Nationalspieler Andrea Giani ein besonderes, aber wenn der Anpfiff erfolgt, zählt nur eins: Dann denke ich nur an meine Jungs und daran, wie wir den Gegner schlagen können. Das soll auch gegen Italien gelingen, Giani meint nüchtern: Italien ist ein gutes Team, aber sie müssen mindestens unser Level bestätigen. Und schenken tun wir ihnen nichts!
Die erfahrenen Spieler und der Trainer sind zuversichtlich, und auch die Jungspunde fiebern dem EM-Auftakt entgegen. Gleich sieben Akteure im 14-er Kader erleben ihre erste Männer-EM, stellvertretend für alle sagt Mittelblocker Tobias Krick: Ich gehe mit einem guten Gefühl und Mut in die EM.
Hinweis: Die Männer-EM in Polen wird für deutsche Fans ausschließlich im Pay-TV bei SPORT1+ zu sehen sein. Die Rechteinhaber untersagen Live-Streams und TV-Übertragunden, die länderübergreifend zu sehen sind.