Das war eine letztlich deutliche Angelegenheit: Nach 66 Spielminuten konnte die SVG Lüneburg am Sonntag im Achtelfinale des Zoi DVV-Pokals einen 3:0 (25:17, 25:12, 25:22)-Erfolg beim Ligakonkurrenten Baden Volleys SSC Karlsruhe feiern. Im Viertelfinale wartet auf die "LüneHünen" jetzt erneut ein Auswärtsspiel: Am 26. November (19 Uhr) geht es in der Runde der letzten Acht zum Niedersachsen-Derby bei den Helios Grizzlys Giesen.
Zwei Sätze
klar dominiert
In Karlsruhe legte das gegenüber dem 3:0-Erfolg gegen Friedrichshafen auf drei Positionen veränderte SVG-Team gleich souverän los. Vor 534 Zuschauern, darunter eine reise- und stimmfreudige "LüneBlock"-Gruppe, hatten die LüneHünen nach der Startphase schon einen Fünf-Punkte-Vorsprung herausgeholt (9:4). Zwischenzeitlich kamen die Hausherren noch einmal heran, profitierten dabei vor allem von Aufschlagfehlern der SVG (15:12). Als der eingewechselte Ethan Champlin direkt per Ass punktete (19:13) und Jackson Howe mit einem Schnellangriff in der Mitte (20:14) nachlegte, war der Crunchtime fast schon die Spannung genommen. Jetzt marschierte die SVG durch: Axel Enlund holte per Angriff und Block zwei Punkte, der ebenfalls wieder ins Team rotierte Cole Young machte den Satzball klar. Der eingewechselte Christopher Byam sicherte im Doppelblock mit Young nach 21 Minuten den ersten Satzpunkt (25:17).
Stark auch der Auftakt in den zweiten Satz: Mit einer Aufschlagserie von Santeri Välimaa zog die SVG mit 4:0 davon und legte weiter nach. Beim 11:4 für die SVG nahm Karlsruhe-Coach Guido Görtzen schon die zweite Auszeit, hoffte mit dem zweiten Zuspieler Denir Hadzic (für Eli Irizarry) auf neue Impulse. Das half nicht - die LüneHünen blieben klar dominant. Erst ein Aufschlagfehler holte Young nach vier SVG-Punkten in Folge von der Linie - da stand es bereits 16:6. Und die Machtdemonstration der SVG ging weiter: Zwei Blocks von Enlund stellten auf 19:7, auch danach blieb der junge Schwede ein zentraler Akteur der SVG-Dominanz, holte schließlich neun Punkte allein im zweiten Satz.
Als sich die im Aufschlag starke SVG dann doch einen fünften Fehler im Service leistete (23:10), gingen zu diesem Zeitpunkt die Hälfte der Karlsruher Punkte auf das SVG-Konto. John Obi, mit sieben Punkten bester Scorer der Hausherren, polierte die Bilanz per Ass noch auf, legte dann aber einen Aufschlagfehler zum zweiten Satzgewinn der SVG nach (25:12). Dass die Führung verdient war, belegen 82 Prozent Angriffsquote des Lüneburger Teams in diesem Abschnitt sowie 10:2 Blockpunkte nach zwei Sätzen.
Nach Rückstand
nicht nervös geworden
Ganz so dominant ging es im dritten Satz nicht weiter. Zwar lag die SVG nach frühem Rückstand schnell wieder vorn (5:3) und setzte sich auf 8:3 ab - doch dann häuften sich Fehler, die Karlsruhe ins Spiel brachten. Und wie: Auf 8:11 aus SVG-Sicht drehten die Hausherren den Satz, blieben auch danach weiter vorn (11:15).
"Sowas ist tricky, das sollte nicht passieren", sagte Stefan Hübner zur zwischenzeitlichen Aufholjagd der Hausherren. Mit dem Spiel insgesamt war der Chefcoach zufrieden. "Das war schon sehr gut. Wir sind gut gestartet, haben einen guten Vorsprung. Aber dann schießen wir eine Fahrkarte nach der anderen." Trotzdem verzichtete er auf eine Auszeit. "Was soll ich ihnen erzählen? Ich wollte die Situation nutzen, um zu sehen, wie die Mannschaft damit umgeht. Am Ende hat es funktioniert - aber es hat einen Ticken zu lang gedauert", fand Hübner. "Gegen diesen Gegner ging das. Aber es wäre gut, wenn wir das souveräner spielen."
Die LüneHünen ließen sich letztlich nicht nervös machen, spielten fokussiert weiter und kamen erst heran (14:15 nach Aufschlagserie von Young), waren beim 18:17 dann erstmals wieder vorn. Bis zum 19:19 hielten die Baden Volleys den Satz noch offen, dann setzte sich die SVG ab. Ein Ass von Enlund kam "just in time" (23:20), Young nutzte mit einem wuchtigen Angriff durch den Block kurz darauf den zweiten Matchball.
Zum MVP wurde Axel Enlund gekürt, der mit 22 Punkten auch bester Scorer war. Seine starke Bilanz als Teil des souveränen Teamauftritts: 70 % Angriffsquote, vier Blockpunkte und zwei Asse. "Wir haben uns gut vorbereitet, gut trainiert - und dann funktioniert auch alles", war der 18-Jährige nach dem Spiel im Dyn-Interview zufrieden.
SVG: Young, Välimaa, Gruvaeus, Howe, Enlund, Elser - Takahashi; eingewechselt: Champlin, Laumann, Byam


