Am Ende ist es halt fast wie immer und "täglich grüßt das Murmeltier". Dresden holt sich wieder den Sieg gegen Suhl, wenn diesmal auch erst im Tiebreak und nach einer durchaus unerwarteten Wende im Spielverlauf.
Block VfB Suhl LOTTO Thüringen (Foto: Stephan Roßteuscher)
Und so behält der amtierende Supercup-Gewinner, DVV-Pokalsieger und Vorjahresvizemeister Dresdner SC mit 3:2 Sätzen nach über zwei Stunden Spielzeit die Oberhand im Suhler "Wohnzimmer", der ANTENNE Thüringen Volleyballarena "Wolfsgrube". Der VfB Suhl LOTTO Thüringen hatte sich viel vorgenommen und zeigte sich aber im ersten Satz etwas nervöser als die favorisierten Gäste aus der Elbmetropole, die ihre Vorsprünge mit 6:2 und 10:17 zunächst halten konnten und beim 24:19 ihren ersten Satzball erspielten. Im zweiten Anlauf vollendeten die Gäste den Satzgewinn mit 25:22 Punkten nach 25 Minuten. Insbesondere Marta Levinska, Miku Akimoto und Mette Pfeffer wurden immer wieder optimal von einer wirbelnden Emma Grome erfolgreich in Angriffsszene gesetzt. Im zweiten Satz dann eine vollkommen anderer Spielverlauf, denn die Suhlerinnen hatten ihre Nervosität in allen Bereichen abgelegt und dominierten ihrerseits das Spielgeschehen, sehr zur Freude der offiziell über 1.100 Zuschauer in der stimmungsvollen und optisch aufgepeppten Volleyballarena. Die VfB-Neuzugänge Brancuska, Foley und Dotson im Angriff sowie die Mittelblockerachse Laakkonen und Berger waren inzwischen auf Betriebstemperatur. Über die Stationen 6:2, 16:9 und 23:17 dominierten nun die Hollosy-Schützlinge die Aktionen auf dem heißen Parkett und nach vielen langen Ballwechseln und Challenge-Analysen. Mit 25:19 Punkten nach 27 Minuten konnte der VfB ausgleichen zum 1:1-Zwischenstand. Fast gleiches Szenario im dritten Spielabschnitt, Suhl dominierte weiter und Dresden war mit zu vielen Eigenfehlern am Aufschlag und im Angriff beschäftigt. Folgerichtig der erneute deutliche Satzgewinn mit 25:18 nach 25 Minuten. Viele der Zuschauer trauten ihren Augen nicht und hofften auf ein schnelles Ende auch im vierten Satz und den unerwarteten Sieg gegen den "sächsischen Goliath". Doch irgendwie waren die Suhler "Wölfe" anschließend zu unkonzentriert, kam die Annahme nicht mehr so erfolgreich und Lara Nagels machte "Kilometer", um noch das Beste daraus zu machen. Doch Dresden spielte sich jetzt wieder in einen "Flow", Levinska sowie Akimoto waren plötzlich wieder erfolgreicher zur Stelle und der kanadische DSC-Neuzugang Amanda Siksna übernahm eine tragende Rolle im DSC-Sechser. Zunächst war Laszlo Hollosy beim 5:8 bereits gezwungen, eine taktische Auszeit zu nehmen, was bis zur 11:10-Führung für den VfB fruchtete. Danach übernahmen die Dresdnerinnen wieder das Zepter zum 13:16. Erneut musste der VfB-Chefcoach in der Pausenansprache etwas lauter werden und tatsächlich schaffte der Gastgeber den 21:22-Anschluss. Doch zwei starke DSC-Abwehraktionen von Patricia Nestler und die Cleverness der DSC-Angreiferinnen brachten bei 24:21 gleich drei Satzbälle. Die Waibl-Schützlinge verwandelten die zweite Chance zum 25:22 nach 31 Minuten und so musste wieder mal der Tiebreak zwischen beiden Teams zur Entscheidung herhalten. Die Laakkonen & Co. starteten zunächst mit 6:4 verheißungsvoll, doch bereits zum Seitenwechsel ging der Favorit wieder mit 8:7 in Führung. Beim 7:10-Zwischenstand und drei leichten VfB-Fehlern versuchte Laszlo Hollosy mit der zweiten taktischen Auszeit und anschließenden personellen Wechseln eine Wende herbeizuführen. Doch die hatten die DSC-Damen im vierten Satz eingeleitet und behielten mit dem Selbstbewusstsein eines Titelträgers das "Erfolgsruder" in den eigenen Händen. Beim 14:11 hatte sich der Favorit drei Matchbälle erkämpft und der 15:13-Punkt resultierte dann noch aus einem VfB-Fehlaufschlag. Unspektakuläres Ende nach 17 Minuten im fünften Satz, für einen Spielverlauf im "Wechselbad der Gefühle". Erfolgreichste Punktesammlerinnen waren Miku Akimoto (22 Punkte) und Monika Brancuska (20 Punkte), als wertvollste Spielerinnen wurden DSC-Mittelblockerin Mette Pfeffer (14 Punkte) und VfB-Angreiferin Sanaa Dotson (18 Punkte) geehrt.
Am Ende waren sich alle Volleyballfans vor Ort einig, dass das Spiel auch andersrum hätte ausgehen können. Doch wie heißt es so schön: "Und täglich grüßt das Murmeltier" und der Derbysieger heißt zum 56. Mal im 70. Duell beider Teams in der Erstligazeit - Dresdner SC.
Mit vier Punkten auf der "Habenseite" steht der VfB schon besser da, als im Vorjahr und nächste Woche gibt es das nächste Derby - diesmal auf Thüringer Ebene, wenn der VfB Suhl LOTTO Thüringen bei Ligakonkurrent Schwarz-Weiss Erfurt antritt. Da gibt es die nächsten Punkte zu holen, getreu dem Motto: "Neues Spiel - neues Glück!"


