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Bundesligen: SVG muss ein hartes Brett bohren

13.10.2024 • Bundesligen Autor: SVG Lüneburg 113 Ansichten

Es war ein hartes Brett zu bohren, um die Tabellenführung zu verteidigen - 3:1 (18:25, 25:23, 25:17, 25:18) bezwangen die LüneHünen den TSV Haching München vor 2692 Zuschauern in der erneut gut gefüllten LKH Arena, taten sich dabei aber lange schwer.

SVG muss ein hartes Brett bohren - Foto: Hoefel/SVG

Foto: Hoefel/SVG

Und einmal mehr zeigte sich: Die Gegner, die in der vergangenen Saison in der unteren Hälfte standen, sind stärker geworden. Fast sogar hätte die SVG Lüneburg gegen einen Kontrahenten dieser Kategorie nicht nur erstmals überhaupt einen Satz abgegeben, sondern lief sogar Gefahr, mindestens einen Punkt einzubüßen.

"Wir sind zufrieden mit diesem Ergebnis nach einem holprigen Start, der auf meine Kappe geht", begann Chefcoach Stefan Hübner sein Statement auf der Pressekonferenz. Und damit meinte er seine Entscheidung, dem jungen Zuspieler Neo Laumann statt Michael Wright in der Starting Six aufzubieten. Denn: "Wir werden jungen Spielern immer wieder eine Chance geben. Im Training war vieles gut, aber ein Spiel unter Stress ist dann doch noch einmal etwas anderes. Neo kann das viel besser und wird jetzt daraus lernen."

Couragierter Auftritt von
Haching überrascht

Tatsächlich aber war die ganze SVG-Mannschaft offensichtlich überrascht, wie couragiert die Gäste auftraten und wie clever sie ihre Angriffe ausspielten, immer wieder mit Wischern gegen den Block punkteten. Schnell stand es 0:4, ein Fehlaufschlag Hachings war der erste SVG-Punkt, der erste eigene Punkt war das 2:5 von Oskar Espeland. Der Norweger konnte im Eingangssatz noch am ehesten mit seiner Leistung zufrieden sein (4 Punkte 40% Erfolgsquote).

Ansonsten lief nicht viel, besonders nicht über die sonst so starke Mitte. Angriffe landeten des öfteren weit im Aus. Und in der Annahme gab es Probleme bei der Absprache. Zudem spielten die Gäste in einer unerwarteten Aufstellung, erstmals mit Zuspieler Tieme de Jong, beide Diagonalangreifer blieben draußen, diese Position übernahm der eigentliche Außen A.J. Lewis, nur 1,93 Meter groß, aber ungemein sprunggewaltig. Und der US-Amerikaner machte der SVG ordentlich zu schaffen, ebenso Mittelblocker George Hobern.

Das sollte sich nach verlorenem 1. Satz auch erstmal nicht ändern. Wieder geriet die SVG, nun mit Wright im Zuspiel, ins Hintertreffen. "Wir hatten noch viel Unruhe in unserem Spiel und haben uns teils das Leben selbst schwer gemacht - wenn wir 0:2 in Rückstand geraten wären, wäre auch das auf meine Kappe gegangen", setzte Hübner seine Selbstkritik fort, schloss aber an: "Es war super spannend, was dann passiert ist, wie die Mannschaft mit dieser Situation umgegangen ist und sich immer mehr befreit hat."

Das Service wurde stabiler, Mohwinkel und Simon Torwie (je 4) punkteten bei engen Spielständen, Xander Ketrzynski kam immer besser zum Zuge (7). Aber die Situation war noch fragil, denn Personalwechsel bei den Gästen fruchteten. Ein 16:10-Zwischenstand wurde wieder verspielt, nur mit 20:19 ging es in die Crunchtime, beim 22:23 drohte erneut der Satzverlust. Mohwinkel glich aus, dann blockte Joscha Kunstmann erfolgreich und nach einem Torwie-Aufschlag versenkte Wright den schlecht angenommenen Ball wild entschlossen - großes Aufatmen im weiten Rund.

In Satz 3 hellten sich dann auch die Gesichter der Spieler und des Trainerteams immer mehr auf. Wright verwandelte frech einen zweiten Ball (5:4), Torwie servierte Asse zum 7:5 und 9:5, Kunstmann schlug nach einem erneut schlecht retournierten Torwie-Aufschlag handlungsschnell zu (18:12), die SVG gewann nun endlich auch lange Rallys - kurz: es lief nahezu alles. Bezeichnend dafür auch, dass Lorenz Karlitzek, gerade zum Aufschlag eingewechselt, diesen mit einem Ass zum Satzgewinn verwandelte.

Entschieden war damit noch nichts, Haching wehrte sich auch in Durchgang 4 weiter tapfer. Glich eine SVG-Führung beim 10:10 wieder aus, kam auch nach einem 14:11 wieder ran. Doch insbesondere Mohwinkel war nun unwiderstehlich, erzielte noch 7 seiner am Ende 19 Punkte als Topscorer, riss die Mannschaft mit und wurde auch MVP. So schlug er zweimal zu, um mit 18:15 wieder einen beruhigenden Abstand herzustellen. Beim 21:15 ließ er dann Kunstmanns Block einen eigenen Monsterblock folgen. Espeland machte schließlich mit zwei Punkten den Satz zu und den Sieg perfekt.

SVG: Mohwinkel, Kunstmann, X.Ketrzynski, Espeland, Torwie, Laumann - Worsley; eingewechselt: Larsen, Wright, Karlitzek. (hre)

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